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Ölnebelabscheider



Ölnebelabscheider sind Filtersysteme zur Abscheidung von Schadstoffpartikeln aus ölhaltiger Umgebungsluft.

Bei Produktionsprozessen in der Industrie entstehen Öl- und Emulsionsnebel, deren Schadstoffpartikel potentiell gesundheitsgefährdend sein können (z.B. Haut- und Augenreizungen und Atemwegserkrankungen)

Generell lassen sich drei Gruppen von Abscheidern nach ihrem Abscheideprinzip / Filterprinzip bilden. Die Wirkprinzipien aller drei Hauptgruppen werden bei manchen Geräten auch kombiniert eingesetzt. Des Weiteren ist das abzufilternde Medium relevant. Bei Bearbeitungsmaschinen werden häufiger als KSS (Kühlschmierstoff) auch Emulsionen (Öl-Wassergemisch mit Additiven) eingesetzt.

Festzustellen ist, dass bei höheren Anforderungen an den Reinheitsgrad der gefilterten Luft (=höherer Abscheidegrad) sowie feiner werdenden Partikeln fast alle Hersteller Feststofffilter (z.B. Schwebstoffilter, Aktivkohle o.ä.) ihrem Hauptgerät nachschalten. Es hat sich ebenso gezeigt, dass bestimmte Wirkprinzipien bei Emulsionen schlechter funktionieren (Elektrostaten). Bei kleineren Partikelfraktionen haben auch Doppel/Zentrifugen ihre Grenzen. Tendentiell sowie auch durch die Baugröße bedingt, werden Zentrifugen, sowie auch Elektrostaten als Einzelgeräte an Maschinen sowie für kleine Zentralanlagen eingesetzt. Abscheider mit Feststofffiltern werden für lokale Absaugungen als Kompaktgeräte sowie auch für Großanlagen (Zentralanlagen) eingesetzt.

Elektrostat, elektrostatischer Abscheider

Bei der Bearbeitung von Werkstücken in Werkzeugmaschinen werden die Werkstücke mit Kühlschmiermitteln (KSS) benetzt. Dabei entsteht aufgrund der hohen Bearbeitungsgeschwindigkeiten (z. B. drehen des Werkstückes und/oder des Werkzeuges) ein feiner Öl- oder Emulsionsnebel (häufig auch Rauch). Dieser muss aus dem Bearbeitungsraum der Maschine entfernt werden, damit einerseits (je nach Bearbeitungsverfahren) durch die Molekularreibung von Partikeln keine verpuffungsfähige Atmosphäre entstehen kann und andererseits Maschinenpersonal und Werkeinrichtungen vor Niederschlägen aus Kühlmittelnebel geschützt werden. Im Arbeitsschutz haben elektrostatische Abscheider im Vergleich zu den früher häufiger eingesetzten Zentrifugalabscheidern (d. h. Massenkraftabscheidern, filternde Abscheider mit rotierender Filtertrommel oder Mini-Zyklonen) einen höheren Stellenwert, da die maximale Arbeitsplatzkonzentration von luftgetragenen Schadstoffen zuverlässiger eingehalten werden kann und der Betrieb sowie die Wartung problemloser sind. Funktion: Eletrostatische Ölnebelabscheider leiten durch Ventilatoren die ölnebelbelastete Luft über Absaugschläuche zunächst durch mechanische Vorfilter (z.B. aus Metall oder Textilstoff) zur Ausfilterung größerer Schmutzpartikel. Danach werden die verbleibenden Partikel elektrostatisch aufgeladen. Im sogenannten Kollektor setzen sich diese geladenen Partikel an den gegensätzlich geladenen Kollektorplatten ab und das verbleibende Öl kann wieder ablaufen, z.B. zur Wiederverwendung im Kühlmittelkreislauf. Elektrostaten nutzen wiedverwendbare Filtereinschübe. Siehe auch: Elektrofilter

Zentrifuge, Massenkraftabscheider

Bei Zentrifugen werden die ölhaltigen Partikel durch einen schnell drehenden Rotor ausgeschleudert und auf diese Weise vom Luftstrom getrennt. Dies funktioniert natürlich nur so lange die Partikel eine Masse haben. Bei temperaturlastigen Bearbeitungsprozessen, sind ein großer Teil der Partikel sehr klein und leicht, so dass ein Zentrifugieren nur bedingt funktioniert. Im Anschluss wird das abgefilterte Medium gesammelt und eventuell dem Kühlkreislauf wieder zugegeben oder entsorgt. Zentrifugen haben den Nachteil, dass diese häufig unwuchtig werden und erhöhten Wartungsaufwand bedürfen.

Feststofffilter, filternde Abscheider

Es werden mehrere Filterstufen hintereinander geschaltet, so dass die ölig- wässrigen Partikel je nach Größe in den einzelnen Stufen herausgefiltert werden. Auch hier erfolgt ein Austropfen aus den Filtermedien, so dass das abgeschiedene Material gesammelt sowie dem Kühlkreislauf zugeführt oder entsorgt werden kann. Der Nachteil ist das die Filter irgendwann zugesetzt sind und als Sondermüll entsorgt werden müssen während die elektrostatischen Abscheider nur regelmäßig gewartet und gereinigt werden müssen. Der Vorteil bei filternden Abscheider ist der definierte (konstante) und hohe Abscheidegrad (bis zu 99,997% für Partikel ≥ 0,3µm in der Filterklasse H13 oder höher).

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ölnebelabscheider aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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