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Acamprosat
Acamprosat (Campral®) ist das Calciumsalz von Acetylhomotaurin. Es ist verwandt mit den im Gehirn aktiven Neurotransmitter-Aminosäuren γ-Aminobuttersäure (GABA), Glutamat und Taurin. Acamprosat dämpft die Übererregbarkeit des Gehirns, die durch den Botenstoff Glutamat ausgelöst wird. Die genaue Wirkungsweise ist noch ungeklärt. Da Alkoholkranke besonders viel Glutamat im Gehirn aufweisen (der Grund ist unklar), wird Acamprosat auch in der (ambulanten) Therapie von Süchtigen eingesetzt, um die Lust auf Alkohol zu reduzieren. Nicht jeder Alkoholkranke reagiert jedoch auf Acamprosat. Das Mittel ist relativ teuer. Darum wird es in Arztpraxen oft nur zögerlich verschrieben, da es das Budget zu sprengen droht. Eine Studie mit 300 Probanden über die Acamprosat-Wirksamkeit beim ambulanten Entzug ist an der Universität Düsseldorf in Arbeit. Die Ergebnisse sollen Ende 2006 der Öffentlichkeit präsentiert werden (Stand: Januar 2006). Campral® wird von der Merck KGaA hergestellt und vertrieben. In den USA ist Forest Laboratories der Vertriebspartner. 1999 bekam Campral® den Galenus-von-Pergamon-Preis [1]. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Entwicklungsgeschichte1984 wurde Acamprosat von dem kleinen französischen Unternehmen Meram zur Therapie von Epileptikern und Alkoholabhängigen entwickelt. Bereits 1987 erhielt Meram eine vorläufige Zulassung für die Substanz in Frankreich. 1989 hat das Unternehmen den Wirkstoff auf den dortigen Markt gebracht. Für die Vorbereitung zur EU-weiten Zulassung hat die französische Firma Lipha (ein Tochterunternehmen der Merck KGaA) die Substanz übernommen und zwölf placebokontrollierte Multicenterstudien mit insgesamt etwa 4000 Patienten durchgeführt. Im September 1995 bekam Acamprosat die EU-Zulassung. Drei Monate später erfolgte die Zulassung für Deutschland. Mitte März 1996 brachte Lipha die Substanz als Campral®) auf den Deutschen Markt[2]. Im Juli 2004 wurde Campral in den USA „zur Aufrechterhaltung der Alkoholabstinenz bei alkoholabhängigen Patienten zugelassen, die zu Beginn der Behandlung bereits alkoholabstinent sind“.[3] Anti-CravingAcamprosat wird als Anti-Craving-Substanz beim Alkoholentzug verwendet. Der Patient sollte bereits vor Einnahme etwa 5 Tage abstinent sein. Acamprosat verändert sich nicht im Zusammenwirken mit Alkohol und umgekehrt, daher wäre ein Verwendung von dieser Substanz mit gleichzeitiger Einnahme von Alkohol nicht nützlich. NebenwirkungenAls Nebenwirkungen wurden in Studien vor allem Diarrhöe und Flatulenz genannt. Referenzen
LiteraturBernhard van Treeck: Drogen- und Suchtlexikon. Lexikon-Imprint-Verlag, Berlin 2003
Kategorien: Chemische Verbindung | Sulfonsäure | Arzneistoff |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Acamprosat aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |