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Alpenkalk



Die meisten hellfarbigen und reinen Kalk- und Dolomitgesteine der Ost-Alpen entstammen dem Zeitalter der Trias, und zwar der Mittleren und Oberen Trias. Diese wurden im 19. Jahrhundert als Alpenkalk bezeichnet, und zwar als "unterer Alpenkalk", heute unter anderem als Wettersteinkalk bezeichnet, sowie als "oberer Alpenkalk", heute meist als Hauptdolomit (teils Plattenkalk, Rätkalk), Dachsteinkalk, und anders bezeichnet. Es muss betont werden, dass auch Dolomitgesteine mit diesem Begriff zusammengefasst werden, außerdem sind ausschließlich die Karbonatgesteine aus der Trias der Ost-Alpen gemeint, nicht die der Westalpen. Der Name "oberer" und "unterer" Alpenkalk sind trotzdem zum Verständnis sinnvoll, da ansonsten oft gleichalte Gesteine der Alpen mit einer Unzahl von Lokalnamen belegt sind, die das Verständnis erschweren.

Der Untere Alpenkalk wurde im Ladin, also noch in der Mitteltrias, abgelagert, während der Obere Alpenkalk, nach einer Sedimentationsunterbrechung im Karn (untere Obertrias), schließlich die Stufen der Obertrias (Nor und Rät) umfasst. Danach wurden in den meisten Teilen der Alpen keine mächtigen Kalke mehr abgelagert.

Zwischen dem unteren und oberen Alpenkalk besteht eine Schichtlücke von einigen Millionen Jahren, die die "karnische Stufe" der alpinen Trias umfasst (unterer Keuper der germanischen Trias), wobei stellenweise Ton- und Sandsedimente kontinentalen Ursprungs abgelagert wurden, die Raibler oder Lunzer Schichten. Sie fehlen jedoch oft, besonders in den landfernen oder weniger abgesenkten Teilen der Kalkplattform, sodass an diesen Bergmassiven keine Trennung des oberen und unteren Alpenkalks zu erkennen ist, wenngleich in der Gesteinsfolge trotzdem eine Sedimentationspause von Millionen Jahren vorhanden ist. Dort ist das Gestein oft dolomitisch, und wird mit den darüberliegenden und recht ähnlichen Dolomitgestein der höheren Stufe meist als "Ramsaudolomit" zusammengefasst, was eine Bequemlichkeit für den kartierenden Geologen darstellt. Die Sedimentationspause wurde höchstwahrscheinlich durch wiederholte starke Absenkungen des Meeresspiegels verursacht, ähnlich wie bei den heutigen Eiszeiten.

Am Ende der Trias hörte in den meisten Teilen der Ostalpen die Kalksedimentation in größerem Maße auf, was wegen der Gleichzeitigkeit des Ereignisses in erster Linie auf veränderte Wasserströmungen im Meer zurückgeführt werden muss. Nur im südlichen Trentino setzte sich eine starke Kalkproduktion bis in den Jura fort. Im oberen Jura kam es nochmal zu einem Wiederaufleben der Kalksteinbildung, die aber aufgrund der tektonischen Zerstückelung der Nordalpen nur noch einzelne Gebirgsstöcke erfasste, bei denen sowohl Subsidenz als auch Meeresströmung geeignet waren. Diese Jurakalke gehören jedoch nicht zum Alpenkalk im Sinne des Begriffs.

Mächtige Kalksteine setzten für ihre Bildung als Grundlage subtropisches Klima, einen nahen Ozean mit günstiger Meeresströmung und warmem Wasser voraus. Diese Voraussetzungen waren in der Trias gegeben, siehe Weblinks "Paläogeographie". Aufgrund der äquatorialen Meeresströmung musste dabei der Ozean im Osten des Flachmeeres liegen. Ferner setzte ihre Bildung Flachmmeermilieu während der ganzen Zeit voraus, d. h. von der untersten bis zu obersten Schicht, die je nach Gebirge 2 oder gar 3 km Höhenunterschied aufweisen, ist jede Schicht in geringer Wassertiefe entstanden. In tieferen Meeren ist nämlich die Kalkproduktion wesentlich geringer. Als zweite Voraussetzung ist also ein ständiges Absinken des Untergrundes (Subsidenz), notwendig. Die Schichtung der Alpenkalke wurde durch Schwankungen des Meeresspiegels verursacht, wobei diese im allgemeinen kleiner waren als in heutiger Zeit (einige Dekameter). Nur während der karnischen Stufe, während der Sedimentationsunterbrechung, waren die Meeresspiegelabsenkungen wahrscheinlich sehr groß, über 100, vielleicht 200 Meter.

Weblinks

Meereskarte Mitteleuropas in der Trias, Geol. Bundesanstalt Wien

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Alpenkalk aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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