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Anabole Steroide



Ein anaboles Steroid ist meist ein synthetisch hergestellter Abkömmling des Hormons Testosteron. Anabole Steroide werden im Sport zur Leistungssteigerung und somit für illegales Doping verwendet. In der Medizin kommen anabole Steroide bei einer schon vorhandenen Insuffizienz der Hoden (Mangel der Bildung körpereigenen Testosterons), bei Wachstumsstörungen oder körperlicher Schwäche (bei alten Menschen) zum Einsatz. Allgemein gehören sie zur Gruppe der Anabolika.

Inhaltsverzeichnis

Wirkung

Alle üblichen Präparate basieren auf dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron. Dabei werden zwei Wirkungen unterschieden:

  • die anabole Wirkung
Durch die Wirkung der anabolen Steroide auf den Eiweißstoffwechsel, die von den Anwendern gewünscht ist, wird der Aufbau von Eiweiß in der Muskulatur gesteigert und gleichzeitig der Körperfettanteil vermindert. Ein Effekt tritt nur bei gleichzeitigem intensiven Muskeltraining ein.
  • die androgene Wirkung
Während die anabole Wirkung der Anabolika in den meisten Fällen den eigentlichen Grund für die Anwendung darstellt, ist die androgene Wirkung ein unerwünschter Nebeneffekt. Hierunter versteht man den Einfluss der künstlichen Hormone auf die inneren und äußeren Geschlechtsmerkmale.

Bei der synthetischen Herstellung von Anabolika versucht man, die androgene Komponente möglichst gering zu halten, jedoch ist diese immer vorhanden und führt unweigerlich zu unerwünschten Nebenwirkungen beim Konsumenten.

Doping mit anabolen Steroiden

Anabole Steroidhormone stellen die Gruppe der am häufigsten verwendeten Dopingsubstanzen dar. Nach Berechnungen des italienischen Sportwissenschaftlers Prof. Alessandro Donati werden weltweit jährlich ca. 700 Tonnen anaboler Steroide von 15 Millionen Konsumenten zu Dopingzwecken missbraucht. [1]

Erstmals verboten wurden die Anabolika 1974, nachdem man Nachweisverfahren für Abbauprodukte synthetischer Hormone entwickelt hatte. Bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal kam es dann erstmals zu Kontrollen auf synthetisch hergestellte Anabolika, seit 1984 ist auch die Anwendung des körpereigenen Steroidhormons Testosteron verboten, der Nachweis des Dopings mit körpereigenen Hormonen bleibt allerdings bis heute schwierig. Gaben des natürlichen Testosterons sind nicht nachzuweisen, daher wird bei den Tests das Verhältnis des Testosteron zum Epitestosteron bestimmt. Liegt der Testosteron-Kontrollwert über dem festgelegten Wert, muss der Sportler mittels einer Langzeitkontrolle nachweisen, dass er natürlicherweise einen erhöhten Testosteronspiegel hat. Dieser Test hatte schnell zur Folge, dass Epitestosteron zusätzlich eingenommen wurde, daher kam auch diese Substanz 1992 auf die Verbotsliste - woraufhin das Schwangerschaftshormon HCG interessant wurde, um den Testosteronwert in den erforderlichen Grenzen zu halten. Bereits 1983 soll HCG auch im Radsport breite Anwendung gefunden haben. Zu den am meisten missbräuchlich verwendeten synthetischen Anabolika zählen Oral-Turinabol, Nandrolon, Metandienon, Stanozolol und Metenolon. Seit 1998 werden im Ausland, vor allem in Amerika, sogenannte Prohormone von Testosteron und Nortestosteron als Nahrungsergänzungsstoffe gehandelt. Die Anwendung dieser Vorhormone ist im Sport ebenfalls verboten.

Nebenwirkungen

Bekannte Nebenwirkungen von Anabolika variieren je nach Dosis und Dauer der Einnahme. Bekannt sind:

  • Leberschäden (von Entzündungen bis zu Krebs)
  • Belastung des Kreislaufs aufgrund von erhöhtem Blutdruck
  • Störung des Hormonhaushalts (der Körper stellt weniger eigene Hormone her)
  • erhöhtes Risiko für Herzinfarkt durch Veränderung der Blutfettwerte
  • Verstärkung von Aggressionen und suizidalen Tendenzen; als Ursache für diese Verhaltensänderungen wird das Absterben von Nervenzellen im Gehirn diskutiert [2].
  • Bei noch wachsenden Jugendlichen führen Anabolika zu vorzeitigen Verknöcherungen noch wachsender Knorpelstrukturen (Abbruch des Wachstums bei geringerer Endgröße)
  • Bei Männern kommt es zu einer Verweiblichung, da das überschüssige Testosteron im Körper des Mannes zum Teil in das weibliche Sexualhormon Östrogen umgewandelt wird.
  • Frauen werden "vermännlicht" (tiefe Stimme, Körperbehaarung etc.)
  • Akne
  • Hodenatrophie und gestörte Spermaproduktion (wegen gestörten, teilweise unterdrückten Hormonhaushaltes)
  • Bei genetisch vorbelasteten Personen beschleunigen sie den Prozess des Haarausfalls.

Rechtslage

In vielen Ländern ist der Erwerb von anabolen Steroiden ohne ärztliche Verordnung unter Strafe gestellt. Dennoch gibt es auch Länder in denen anabole Steroide legal, ohne ärztliche Verordnung erworben werden können. Beispiele dafür sind Mexiko und Thailand. In Deutschland fallen anabole Steroide unter das Arzneimittelgesetz und sind dadurch nur durch ärztliche Verordnung legal zu erwerben. Anabole Steroide werden dennoch von Ärtzen allein in Ausnahmefällen verordnet, aufgrund der massiven Nebenwirkungen.

Siehe auch

Anabolika

Quellen

  1. Alessandro Donati: World Traffic in Doping Substances WADA, Februar 2007, (Pdf, 542 KB)
  2. bio.com: Elevated Testosterone Kills Nerve Cells (26. Sept. 2006)
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Anabole_Steroide aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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