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Stibnit



Stibnit
Stibnit mit Anlauffarben
Chemismus Sb2S3
Mineralklasse Sulfide, Sulfosalze - Metall:Schwefel (Selen,Tellur) < 1:1
II/D.08-20 (nach Strunz)
2.11.2.1 (nach Dana)
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse orthorhombisch-dipyramidal 2/m\ 2/m\ 2/m
Farbe stahl- bis bleigrau, buntfarbig anlaufend
Strichfarbe bleigrau
Mohshärte 2 bis 2,5
Dichte (g/cm³) 4,6 bis 4,7
Glanz Metallglanz, matt
Transparenz undurchsichtig
Bruch muschelig, biegsam
Spaltbarkeit sehr vollkommen nach {010}
Habitus prismatisch, nadelig, radialstrahlig, körnig
Häufige Kristallflächen
Zwillingsbildung
Kristalloptik
Brechzahl
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
Pleochroismus
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
2vz ~
Weitere Eigenschaften
Phasenumwandlungen
Schmelzpunkt
Chemisches Verhalten
Ähnliche Minerale
Radioaktivität nicht radioaktiv
Magnetismus nicht magnetisch
Besondere Kennzeichen

Stibnit, auch unter den Namen Antimonsulfid Antimonit, Antimonglanz oder Grauspießglanz bekannt, ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit dem Stoffmengenverhältnis Metall:Schwefel (Selen,Tellur) < 1:1. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Sb2S3 und entwickelt kurze bis lange, prismatische, nadelige oder radialstrahlige Kristalle, aber auch massige Aggregate von bleigrauer Farbe und Strichfarbe.

Inhaltsverzeichnis

Besondere Eigenschaften

Die Stibnitkristalle sind überwiegend in Längsrichtung gestreift und zeigen einen ausgeprägten Metallglanz. An der Luft verblasst der Glanz jedoch mit der Zeit und die Kristalle laufen buntfarbig an. Die Mohshärte von Stibnit beträgt je nach Reinheit 2 bis 2,5 und die Dichte zwischen 4,6 bis 4,7. Es wird gelegentlich mit Bleiglanz verwechselt, unterscheidet sich von diesem Mineral jedoch dadurch, dass sie bereits in der Streichholzflamme schmilzt.

Die größten Stibnitkristalle sind zwischen 60 Zentimetern (aus Japan) und 1 Meter (China) groß.

Etymologie und Geschichte

Die Bezeichnung Stibnit und Antimonit sind eine Ableitung des in der chemischen Verbindung auftretenden Antimons.

Das Mineral ist bereits seit der Antike Griechenlands bekannt und wurde in dieser Zeit zur Herstellung von Bronze und Schminkpuder verwendet.

Bildung und Fundorte

Stibnit bildet sich hydrothermal in Erzgängen mit Quarz und Gold. Es findet sich meist vergesellschaftet mit anderen Sulfiderzen, tritt aber auch in Kalkstein auf.

Fundorte sind unter anderem Hunan in der VR China, Wolfsberg/Ostharz in Deutschland, Shikoku in Japan, Kadamdzhai in Kirgisistan, Baia Sprie, Herja und Baiut in Rumänien, Kremnica in der Slowakei und Manhattan in den USA.

Struktur

Die Moleküle des Antimonsulfids bilden Doppelketten in Richtung der c-Achse, daher auch die typische Längsstreifung der Kristalle und die sehr vollkommene Spaltbarkeit parallel dieser Richtung.

Verwendung

Wirtschaftliche Bedeutung hat das Mineral durch seinen hohen Antimon-Gehalt von etwa 71,4%. Dieses sehr seltene Metall, das lediglich 0,00002 % der Erdkruste ausmacht und als Legierungselement in gehärtetem Getriebestahl, als Zumischung in Batterieblei und in der Halbleiterindustrie Verwendung findet, wird hauptsächlich aus Stibnit gewonnen. Hauptexporteur war im Jahre 2003 die Volksrepublik China.

Siehe auch

Literatur

  • Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
  • Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-540-23812-3
  • Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6
 
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