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Aprotinin
Weiteres empfehlenswertes FachwissenAprotinin (Trasylol®; Bayer) ist ein natürliches Polypeptid, das zur Reduktion der Blutungsneigung eingesetzt wurde. Aprotinin wurde z. B. bei Operationen am offenen Herzen oder in der Leberchirurgie verabreicht, um den Blutverlust zu reduzieren und den Bedarf an Bluttransfusionen zu minimieren. Im November 2007 wurde es aufgrund des Nachweises erhöhter Sterblichkeit bei Verabreichung vom Markt genommen. Es wird aus Lungengewebe von Kühen extrahiert und wurde in den 1930er Jahren entdeckt und 1959 in Deutschland eingeführt. Aprotinin besteht aus 58 Aminosäuren.[1] Aprotinin ist ein Proteaseinhibitor, dessen Wirkungsweise in einer Hemmung der Serinprotease Plasmin besteht, wodurch der Abbau geronnenen Blutes (Fibrinolyse) verlangsamt wird. NebenwirkungenIm Januar 2006 wurden im New England Journal of Medicine die Ergebnisse einer Beobachtungsstudie veröffentlicht[2], nach denen Aprotinin mit einer erhöhten Rate postoperativen Nierenversagens einhergeht. Ein beratender Ausschuss der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA hat den o.g. Bericht im September 2006 geprüft und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass Aprotinin ein sicheres und effektives Medikament zur Verhinderung von Blutverlusten bei Operationen am offenen Herzen ist. Eine Woche nach der Beratung im September 2006 wurde in der New York Times über Aprotinin berichtet, dass Bayer vorhandene Informationen nicht vollständig vorgelegt habe. Nach weiterer Prüfung wurde eine neue Risiko-Bewertung vorgenommen.[3] Am 5. November 2007 stoppt Bayer weltweit den Verkauf. Mit dem Vermarktungsstopp folgt Bayer einer Anordnung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte und Empfehlungen[4] der US-Zulassungsbehörde FDA. Quellen
Literatur
Kategorien: Proteaseinhibitor | Peptid | Arzneistoff |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Aprotinin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |