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Argentit



Argentit
Elementarzelle von Argentit
Chemismus Ag2S
Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze - Metall:Schwefel (Selen, Tellur)>1:1
II/B.5-20 (nach Strunz)
2.0.0.0 (nach Dana)
Kristallsystem kubisch
Kristallklasse kubisch-hexakisoktaedrisch 4/m\ \bar 3 \ 2/m
Farbe schwarz, grau
Strichfarbe bleigrau
Mohshärte 2 bis 2,5
Dichte (g/cm³) 7,1
Glanz Metallglanz
Transparenz undurchsichtig
Bruch uneben
Spaltbarkeit undeutlich nach {001} und {110}
Habitus kubische, oktraedische Kristalle; Dendriten; massige Aggregate
Häufige Kristallflächen
Zwillingsbildung
Kristalloptik
Brechzahl
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
Pleochroismus
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
2vz ~
Weitere Eigenschaften
Phasenumwandlungen
Schmelzpunkt
Chemisches Verhalten
Ähnliche Minerale Akanthit
Radioaktivität nicht radioaktiv
Magnetismus nicht magnetisch
Besondere Kennzeichen

Argentit (veraltet Silberglanz) ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit einem Stoffmengenverhältnis Metall : Schwefel,Selen,Tellur > 1 : 1. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ag2S und entwickelt meist würfelförmige oder oktaedrische Kristalle, Dendriten, aber auch massige Aggregate von grauer bis schwarzer Farbe.

Chemisch gesehen ist Argentit ein Silbersulfid mit 87% Silber, das jedoch meist geringe Anteile an Blei, Kupfer oder Eisen enthält.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Benannt wurde Argentit nach dem lateinischen Wort argentum für Silber.

Modifikationen und Varietäten

Argentit ist als Hochtemperatur-Modifikation nur bis zu einer Temperatur von 173 °C stabil. Bei weiterer Abkühlung wandelt es sich in den monoklinen Akanthit um, behält aber oftmals die äußere Kristallform bei (Paramorphose).

Bildung und Fundorte

Argentit bildet sich hydrothermal in Silbererz-Gängen. Begleitminerale sind neben Akanthit, Silber, Pyrargyrit auch verschiedene andere Silbersulfide.

Fundorte sind unter anderem Freiberg, Schneeberg, Schwarzwald und Erzgebirge in Deutschland, Arizpe/Sonora, Zacatecas und Guanajuato in Mexiko, Peru, Norwegen, Sarrubus in Sardinien, Spanien, Jáchymov und Měděnec in Tschechien, Ungarn.

Morphologie

Argentit stellt sich meist in verzogenen, mannigfach gruppierten, regulären Kristallen dar. Häufig zeigt es zahnige, gestrickte, baum-, draht- oder haarförmige Formen. Daneben kommt Argentit auch in plattigen, derben, erdigen oder massigen Aggregaten und eingesprengt, sowie als Anflug auf oder in anderen Mineralen. In dieser Form ist Argentit dann sehr unrein (Silberschwärze).

Verwendung

Argentit ist neben Akanthit eines der wichtigsten Rohstoffe zur Gewinnung von Silber.

Siehe auch

Literatur

  • Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-540-23812-3
  • Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
  • Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6
 
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