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Asparaginase
Asparaginase ist ein Enzym (L-Asparaginamidohydrolase; EC 3.5.1.1), das als Arzneistoff (Elspar®; Merck & co Inc.(USA)) aus der Gruppe der Zytostatika zur Behandlung von akuter lymphatischer Leukämie (ALL) und Subtypen des Non-Hodgkin-Lymphoms eingesetzt wird. Asparaginase ist ein Enzym, das die Hydrolyse von Asparagin zu Asparaginsäure katalysiert. Gewonnen wird es aus verschiedenen Bakterien, vor allem aber aus Escherichia coli. Weiteres empfehlenswertes FachwissenKlinische AngabenAnwendungsgebiete (Indikationen)Als Zytostatikum wird Asparaginase zur Behandlung der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) und des Non-Hodgkin-Lymphoms eingesetzt. Es kann sowohl als Monotherapie als auch im Rahmen einer Polytherapie eingesetzt werden und wird seit den 60er Jahren für Induktions- und Konsolidationsbehandlung der malignen lymphatischen Erkrankungen genutzt. Dosierung, Art und Dauer der AnwendungAsparaginase wird als Puder in Wasser gelöst und intramuskulär oder intravenös verabreicht. Gegenanzeigen (Kontraindikationen)Patienten mit Pankreatitis darf kein Asparaginase verabreicht werden. In der Geschichte sind dadurch Fälle akuter hämorragischer Pankreatitis mit Todesfolge bekannt geworden. Wechselwirkungen mit anderen MedikamentenStudien haben gezeigt, dass Asparaginase bzw. die niedrige Asparaginkonzentration im Blut die Wirkung von Methotrexat auf maligne Zellen vermindert. Diese sollten also nicht in Kombination verabreicht werden. Anwendung während Schwangerschaft und StillzeitEs liegen keine Studien mit schwangeren Frauen vor, jedoch hat sich in Studien mit Mäusen und Ratten gezeigt, dass Asparaginase das Wachstum und die Gewichtszunahme des Kindes negativ beeinflussen könnte. Ebenso scheint es das Risiko auf Fehlgeburt oder Missbildung zu erhöhen. In Kaninchen sind Missbildungen beobachtet worden. Besondere Patientengruppen (Diabetiker, Nierenkranke)Asparaginasetherapie kann zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führen.
Unerwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen)Die häufigsten Nebenwirkungen sind Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Diese sind heute meistens gut zu behandeln. Ebenso wirkt sich Asparaginase negativ auf das Immunsystem aus, was zu Infektionen führen kann.
Handelsnamen und Darreichungsformen
In Deutschland wird Asparaginase nur noch von Medac vertrieben. Es gibt 2 Präparate: Asparaginase Medac® und Oncaspar®. Bei Unverträglichkeitsreaktionen von Asparaginase Medac® ist eine Behandlung mit Oncaspar® in der Regel wohl möglich. Es läuft derzeit eine Studie (GMALL), in deren Rahmen mit einer Induktionstherapie mit Oncaspar® begonnen wird. Diese soll auch die Möglichkeit einer Behandlung mit Asparaginase Medac® nach Unverträglichkeit von Oncaspar® klären. Pharmakologische EigenschaftenWirkungsmechanismus (Pharmakodynamik)Gesunde Zellen können eigenes Asparagin herstellen. Leukämische Zellen bei der ALL können dies nicht. Sie sind daher abhängig von zirkulierendem Asparagin.
Das macht man sich in der Behandlung mit Asparaginase zunutze. Asparaginase katalysiert die Spaltung von Asparagin in Asparaginsäure und Ammonium und sorgt so für eine niedrige Asparaginkonzentration im Blut.
So bekommen die leukämischen Zellen nicht mehr genug Asparagin, um zu überleben.
Sonstige InformationenGeschichtlichesAufnahme in den Therapiealltag fand in den 60er Jahren statt. StudienSallan et al. (Signifikante Verbesserung des Krankheitsfreien Überlebens) Quellen
Kategorien: Enzym | Arzneistoff |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Asparaginase aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |