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Atacamit



Atacamit
Atacamit XX in kreuz und quer stehenden Büscheln
Chemismus Cu2Cl(OH)3
Mineralklasse Halogenide, Oxihalogenide
III/D.01-30 (nach Strunz)
10.1.1.1 (nach Dana)
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse orthorhombisch-dipyramidal 2/m\ 2/m\ 2/m
Farbe smaragdgrün bis schwarzgrün
Strichfarbe apfelgrün
Mohshärte 3 bis 3,5
Dichte (g/cm³) 3,8
Glanz Glasglanz
Transparenz durchscheinend
Bruch muschelig
Spaltbarkeit vollkommen
Habitus prismatische, säulige, radialstrahlige Kristalle, blättrige, körnige, massige Aggregate
Häufige Kristallflächen
Zwillingsbildung
Kristalloptik
Brechzahl α=1,831 β=1,861 γ=1,880
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
Δ=0,049 ; zweiachsig negativ
Pleochroismus
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
2vz ~
Weitere Eigenschaften
Phasenumwandlungen
Schmelzpunkt
Chemisches Verhalten empfindlich gegen starke Säuren, unempfindlich gegen schwache Säuren, Licht, Wasser
Ähnliche Minerale
Radioaktivität nicht radioaktiv
Magnetismus
Besondere Kennzeichen

Atacamit (Kupferhornerz, Kupfersand) ist ein eher seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Oxi-Halogenide. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Formel Cu2Cl(OH)3 und entwickelt meist kleine, prismatische oder säulige Kristalle, aber auch blättrige, massige Aggregate in intensiv grüner Farbe. Seine Mohssche Härte beträgt 3 bis 3,5 , seine Dichte rund 3,8 g/cm3 und es findet sich oft zusammen mit Chrysokoll (Chrysocolla).

Inhaltsverzeichnis

Modifikationen und Varietäten

Außer Atacamit gibt es drei weitere Modifikationen dieses Kupfer-Halogenids, die monoklinen Minerale Botallackit und Klinoatacamit, sowie den trigonalen Paratacamit.

Bildung und Fundorte

Atacamit entsteht durch die Oxidation bzw. Verwitterung von kupferhaltigen Mineralien im ariden Klima.

Die Hauptfundorte liegen in Burra District in Australien, Bolivien, Atacama in Chile, Tsumeb in Namibia, Peru, Bisbee/Arizona in den USA.

Kleine Mengen sind auch in der Lava des Vesuv vorhanden. Außerdem kommt Atacamit als sekundäre Mineralbildung in Schlacken ehemaliger Erzverhüttung vor. Fundorte sind hier die Julius-Hütte bei Astfeld/Harz und in Schlacken der ehemaligen Kupferhütte in Rheinbreitbach/b. Bonn. Beide Mineralbildungen liegen in dunkelgrünen, nach unten spitz zulaufenden und dabei quergestreiften Einzelkristallen bis 1 mm Größe vor.

Geschichte

Der Name Atacamit bezieht sich auf die Atacamawüste (Chile), in der es 1801 von D. de Gallizen entdeckt wurde.

Verwendung

  • Als Kupfererz hat Atacamit nur eine geringe Bedeutung.
  • Im Jahre 2002 fand eine österreichische Wissenschaftlerin (Helga Lichtenegger) Atacamit in den Zähnen des giftigen Meereswurms Glycera dibranchiata.

Siehe auch

Systematik der Minerale, Liste der Minerale, Portal:Geowissenschaften

Literatur

  • Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie, Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Atacamit aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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