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Mepacrin
Mepacrin ist ein Arzneistoff, der historisch zur Therapie und Prophylaxe der Malaria eingesetzt wurde. Vereinzelt wird Mepacrin heute noch zur Behandlung von Giardia-Infektionen eingesetzt. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
EntwicklungDie Wirkung von Acridin-Derivaten als Antiprotozoikum hatte schon Paul Ehrlich um 1912 bei der Behandlung der Trypanosomiasis in Tierversuchen festgestellt. Nach dem Krieg wurden in verschiedenen Laboratorien eine Vielzahl von Derivaten auf ihre Wirkung bei Protozoen- und Bakterieninfektionen getestet. Mepacrin wurde um 1930 von Walter Kikuth bei der I.G. Farbenindustrie in Elberfeld in einem Screeningprogramm aus zirka 12.000 Substanzen als vielversprechendes Malariamittel entdeckt. Mepacrin kam unter verschiedenen Handelsnamen auf den Markt. Bekannt wurde es unter dem Namen Atebrin® oder (in den USA) Quinacrine. Der Wirkungsmechanismus vom Mepacrin ist unklar; möglicherweise spielt die Bindung an DNA durch Interkalation eine Rolle. Historische BedeutungDie Entwicklung synthetischer Malariamittel war von militärischer Bedeutung, da man so von der Lieferung von Chinarinde zur Chiningewinnung aus Übersee unabhängig wurde. Im zweiten Weltkrieg spielte Mepacrin auf deutscher Seite keine Rolle, da in der Zwischenzeit noch bessere Mittel wie das dem Chloroquin nah verwandte Sontochin entwickelt worden waren. Auf Seiten der Alliierten wurde die Herstellung von Mepacrin als kriegswichtig angesehen, dementsprechend wurden in Großbritannien das Unternehmen Imperial Chemical Industries und ab 1941 in den USA das Unternehmen Winthrop mit der Herstellung beauftragt. Mepacrin war unter dem Namen Quinacrine das wichtigste Malariamittel der Alliierten in Südostasien. Verbesserte Mittel wie Chloroquin waren erst nach Kriegsende verfügbar. Laut Walter Sneader war die damalige Kriegsproduktion von Quinacrine und Penicillin der Grundstein dafür, daß die USA in der Nachkriegszeit zum größten Arzneimittelhersteller der Welt wurden. Heutige NutzungMepacrin ist nicht als Arzneimittel zugelassen. In verschiedenen Ländern kann es mit einer Sondergenehmigung der Behörden im Einzelfall für Protozooeninfektionen in der Human- und Tiermedizin eingesetzt werden. Literatur
Kategorien: Chemische Verbindung | Arzneistoff |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Mepacrin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |