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Benzo(a)pyren
Benzo[a]pyren (1,2-Benzpyren) ist ein polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoff. Die veraltete Bezeichnung für diese chemische Verbindung lautet 3,4-Benzpyren. Nach IUPAC ist der korrekte Name Benzo[def]chrysen. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Vorkommen und EntstehungBenzo[a]pyren kommt im Steinkohlenteer vor. Zudem entsteht es bei der unvollständigen Verbrennung von organischen Stoffen und ist infolge dessen weit verbreitet. So findet man es in Auto- und Industrieabgasen. Während des Rauchens von Zigaretten wird es bei ungefähr 300 °C in der Tabakbrennzone gebildet, aber auch beim Rösten von Kaffeebohnen entstehen geringe Mengen (0,3 bis 0,5 µg/kg). [2] In Grillprodukten, die über Holzkohle oder Kiefernzapfen zubereitet wurden, lässt sich Benzo[a]pyren nachweisen. Spuren von Benzo[a]pyren kommen im Boden, in Gemüse und Getreide vor. Die Stiftung Warentest konnte in einem Test zu Bitterschokolade im November 2007 den krebserregenden Stoff in einer Tafel der Rapunzel Naturkost AG feststellen und bewertete diese mit „mangelhaft“. Der Hersteller nahm dieses Produkt sofort vom Markt.[3] Gewinnung und DarstellungBenzo[a]pyren lässt sich aus Kohlenteer und anderen Teeren durch Extraktion gewinnen. Eine Synthese kann durch katalytische Hydrierung von Cycloalkanen in Gegenwart der Übergangsmetalle Platin, Palladium und Nickel bewerkstelligt werden. Eine alternative Hydrierungsmethode ist die bei Hitze, wenn man die Elemente Selen und Schwefel sowie Disulfide als Katalysator einsetzt. StrukturDas Benzo[a]pyren-Molekül gehört zu den pentanuklearen, d. h. aus fünf Benzol-Ringen bestehenden polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen. Die Ringe sind über ihre Kanten miteinander verbunden (annelliert). Das Molekül besitzt, wie Benzol aufgrund des delokalisierten π-Elektronensystems, aromatischen Charakter. EigenschaftenBenzo[a]pyren ist ein gelber, kristalliner Feststoff, der entweder in Form von Plättchen mit einer Dichte von 1,282 g/cm³ oder als Nadeln (Dichte 1,351 g/cm³) vorliegt. Benzo[a]pyren schmilzt bei 179 °C und siedet bei 495 °C. In Wasser und Alkoholen ist es un- bzw. gering löslich. In aromatischen Kohlenwasserstoffen löst es sich hingegen gut, in Benzol z.B. unter violetter Fluoreszenz. SicherheitshinweiseBenzo[a]pyren hat einen TRK-Wert von 0,002 mg/m³. Der KOC-Wert beträgt 4.500.000 l/kg (Sediment) und der log KOW-Wert 6,15. KarzinogenBenzo[a]pyren ist eine der am längsten bekannten und untersuchten krebserregenden (karzinogenen) Substanzen. Das Risiko, dass Zigarettenrauch Lungenkrebs hervorruft, wird zu einem großen Teil auf Benzo(a)pyren zurückgeführt. Benzopyren selbst ist dabei nicht giftig, wird allerdings im Körper in eine Epoxidform umgewandelt, die sich an die DNA (genauer gesagt an Guanin) binden kann und dann die Struktur der DNA beeinträchtigt, was Zellteilung verhindern oder zu Mutationen führen kann. ÖkologieEs gilt als Prototyp der polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe. In der Bestimmung der Umweltbelastung durch diese Stoffgruppe wird meist Benzo[a]pyren als Referenz verwendet. Benzopyren wird nach seinem Gefährdungspotential als giftig und umweltgefährlich bezeichnet. NachweisBenzo[a]pyren kann man mit Hilfe von Fluoreszenzspektroskopie nachweisen. Aus Gemischen mit anderen Verbindungen kann es durch Dünnschichtchromatographie oder HPLC isoliert werden. Quellenangaben
Kategorien: Giftiger Stoff | Umweltgefährlicher Stoff | Mutagen | PAK |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Benzo(a)pyren aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |