Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.chemie.de
Mit einem my.chemie.de-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
BiomassepotenzialDas Biomassepotenzial ist ein Begriff, der zur Abschätzung möglicher Beiträge der Biomasse am Energie- oder Rohstoffmarkt verwendet wird. Als Zielgröße gibt das Biomassepotenzial an, welche Anbauflächen oder Rohstoffmengen in einer Region zur Nutzung als nachwachsende Rohstoffe zur Verfügung stehen. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Theoretisches BiomassepotenzialDas theoretische Biomassepotenzial umfasst das gesamte physikalische Angebot einer erneuerbaren Energiequelle oder eines nachwachsenden Rohstoffs in einem bestimmten Gebiet für einen bestimmten Zeitraum. Das theoretische Potenzial stellt damit eine Art Obergrenze des maximal möglichen Nutzungspotenzials einer Fläche dar. Weltweit könnte zum Beispiel das theoretische Biomasse-Potenzial den 8 bis 9-fachen jährlichen Weltprimärenergieverbrauch decken. [1] Technisches BiomassepotenzialIn der Literatur und bei vielen bisherigen Investitionsentscheidungen wird üblicherweise das technische Potenzial angegeben. Auch viele politische Entscheidungen zur Biomasse-Nutzung in Deutschland basieren auf diesem Potenzial. Es umfasst den Teil des theoretischen Potenzials, der sich unter Berücksichtigung einer Reihe von begrenzenden Faktoren nachhaltig von einer bestimmten Fläche oder Region gewinnen lässt. Das Technische Potenzial wird unter Berücksichtigung der folgenden Faktoren ermittelt:
Diese Annahmen können sich in einer offenen Volkswirtschaft als zu restriktiv erweisen, [2] denn bei einer internationalen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen oder europäischen Nahrungsmittelproduktion könnten Lebensmittel exportiert werden. Auch vor dem Hintergrund einer Abschaffung der obligatorischen Flächenstilllegung wird das wirtschaftliche oder ökonomische Biomassepotenzial immer bedeutsamer. Ökonomisches (wirtschaftliches) BiomassepotenzialAls wirtschaftlich gelten Anlagen, deren spezifische Energiekosten (auch aufgrund politischer Eingriffe) die der konventionellen Energiesysteme nicht übersteigen.[1] Das ökonomische Potenzial hängt damit ab von den Annahmen und Prognosen zur Kostenentwicklung der Umwandlungstechnologie, zur Preisentwicklung der fossilen Energieträger und Rohstoffen, zur Preisentwicklung der Nahrungsmittel und zu den politischen Rahmenbedingungen. Solange die Kosten für die Bereitstellung von Energie aus Biomasse oder von Rohstoffen aus Biomasse höher sind als die entsprechenden Kosten der fossilen Konkurrenzprodukte ist das wirtschaftlichen Potenzial der Biomasse stark von der Ausgestaltung der politischen Rahmenbedingungen abhängig. Das ökonomische Potenzial darf nicht mit dem von Holm-Müller und Breuer [2] geforderten volkswirtschaftlich effizienten Potenzial verwechselt werden. Um das effiziente volkswirtschaftliche Potenzial zu bestimmen, müsste zunächst eine Bestimmung der Ziele der Förderung der Biomasse stattfinden. Sind die Ziele quantifiziert, kann bestimmt werden, mit welchen politischen Mitteln man diese Ziele am effizientesten erreichen kann. Hierbei wäre zu beachten, dass sich eine Reihe von Zielkonflikten der Biomasse-Förderung ergeben kann. Angebotspotenzial von Nachwachsenden Rohstoffen in den AgrarlandschaftenAusgehend von den aktuell für eine Region bzw. ein Land geltenden Rahmenbedingungen ergeben sich Erzeugerpreise für verschiedene Nachwachsende Rohstoffe (Biomasse). Für dessen Bestimmung wird die Produktionskette rückwärts betrachtet, also vom Produkt zum Rohstoff. Mit diesen Erzeugerpreisen muss die relative Vorzüglichkeit des Anbauverfahrens (Deckungsbeitrag, Fruchtfolge, Arbeitsauslastung, ...) bestimmt werden, es muss also festgestellt werden, wie attraktiv der Anbau nachwachsender Rohstoffe für einen Landwirt ist im Vergleich zum Anbau anderer Ackerkulturen. Liegt die relative Vorzüglichkeit beim Anbauverfahren Biomasse (energetische oder stoffliche Nutzung), dann ist ein wirtschaftliches Biomassepotenzial vorhanden. Bei der Frage nach den landwirtschaftlichen Angebotspotenzialen muss also der gesamte Agrarsektor untersucht werden. Das ökonomische Biomasseangebotspotenzial der Land- und Forstwirtschaft wird damit letztlich "auf der (knappen) Fläche" entschieden. Erwartungspotenzial oder ausschöpfbares PotenzialDas Erwartungspotenzial der Biomasse beschreibt den realistisch zu erwartenden Beitrag zur Energie- oder Rohstoffbereitstellung. Dieser Beitrag ist meist geringer als das wirtschaftliche Potenzial. Zum einen muss mit einem längeren Anpassungszeitraum gerechnet werden und zum anderen wird das wirtschatliche Potenzial wegen sogenannter hemmender Faktoren nicht voll ausgeschöpft. Dazu gehören mangelnde Informationen sowie rechtliche oder aministrative Begrenzungen. [3] LiteraturDie Informationen dieses Artikels entstammen zum größten Teil den folgenden Quellen:
Einzelnachweise
|
|
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Biomassepotenzial aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |