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BlanketDas Blanket ist das Außensegment von Kernfusionsreaktoren. Es umschließt das torusförmige Plasmagefäß. Bemerkung zum Namen: Im Englischen bezeichnet Blanket (Decke, Hülle) auch die Außenzonen von Kernspaltungsreaktoren, z. B. Neutronenreflektor- oder Brutzonen. Bei Brutreaktoren hat sich im Deutschen dafür jedoch „Brutmantel“ eingebürgert. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
EnergiegewinnungIm Blanket geben die bei der Kernfusionsreaktion von Tritium und Deuterium entstandenen Neutronen ihre Bewegungsenergie durch Stöße an Atomkerne ab. Diese Nutzenergie erhöht sich in den neueren Blanketkonzepten (s. u.) noch um rund 25 % durch den Energiegewinn der Brutreaktion am Li-6. Die entstehende Wärme wird durch ein Kühlmittel abgeführt und z. B. in einem konventionellen Dampfkreislauf mit Turbine und Generator genutzt, um elektrische Energie zu gewinnen. TritiumbrütenDie zweite Aufgabe des Blankets ist das Erbrüten von Tritium aus Lithium. Das Brutreaktorkonzept bietet sich für die Fusionsenergiegewinnung an, denn der Fusionsbrennstoff Tritium (3H) ist nicht als natürliche Ressource vorhanden. Er lässt sich jedoch aus dem häufigen Element Lithium mittels Neutronen gewinnen; die dafür erforderlichen Neutronen stehen ohnehin nach Abgabe ihrer Energie als „Abfall“ des Fusionsreaktors zur Verfügung. Brutreaktionen treten an beiden Lithium-Isotopen, dem selteneren Li-6 (7,5 %) und dem häufigeren Li-7 (92,5 %) auf: Die endotherme (s. Kernreaktionen) Reaktion am Li-7 hat zwar den Vorteil, dass das Neutron nicht verbraucht, sondern mit verringerter Energie wieder freigesetzt wird (wegen seiner verringerten Energie ist es in der Formel mit n' bezeichnet, zum Unterschied vom ursprünglichen Neutron n). Es steht daher grundsätzlich noch für eine zweite Reaktion am Li-6 zur Verfügung. Der Nachteil der Li-7-Reaktion ist jedoch ihre hohe Energieschwelle. Diese hat zur Folge, dass in den realistischen, sicherheitstechnisch vertretbaren Konstruktionen (s. u.) wegen des Energiespektrums der Neutronen im Blanket die Li-7-Brutreaktion nur eine geringe Rolle spielt. Daher wird die Verwendung von auf z. B. 50 % Li-6 angereichertem Lithium vorgesehen. Die exotherme und daher mit langsamen Neutronen mögliche Brutreaktion am Li-6 hat den Nebeneffekt eines beachtlichen Energiegewinns von 4,8 MeV, der zur Fusionsenergieausbeute hinzukommt (s. o.). NeutronenvermehrungMit den Fusionsneutronen alleine ist ein Tritiumbrüten mit Überschuss, der die unvermeidlichen Neutronen- und Verarbeitungsverluste decken könnte, nicht möglich, da die Fusionsreaktion nur genau 1 Neutron pro verbrauchtem Tritiumatom liefert. Deshalb müssen die Neutronen im Blanket um etwa 30 % bis 50 % vermehrt werden. Hierzu eignen sich Beryllium oder Blei, da die (n,2n)-Kernreaktion an diesen Materialien relativ niedrige Energieschwellen hat. AbschirmungDie dritte Aufgabe des Blankets ist die Abschirmung vor allem der supraleitenden Magnetspulen gegen die Neutronen. Technische BlanketkonzepteBis etwa 1980 wurden Konzepte betrachtet, in denen das Blanket ein mit reinem Lithium gefüllter Tank war. Die Kühlung (Energieabfuhr) konnte durch ein getrenntes, in Rohren geführtes Kühlmittel erfolgen, oder das Lithium konnte als Flüssigmetall selbst zugleich Kühlmittel sein, indem es mittels Pumpen durch Wärmetauscher umgewälzt wurde. Metallisches Lithium wirkt jedoch, insbesondere als heiße Schmelze, korrosiv auf andere Metalle und stellt ein Sicherheitsrisiko dar, denn es reagiert chemisch heftig mit Luft oder Wasser, ähnlich dem Kühlmittel Natrium in Spaltungs-Brutreaktoren. Die Lithiummenge im Fusionsreaktor wäre viel größer als die Natriummenge eines Spaltungsbrutreaktors gleicher Leistung. In den realistischeren Blanketkonzepten wird deshalb
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Blanket aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |