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Borane



Borane sind Borwasserstoffverbindungen (Borhydride), über die als erstes Alfred Stock 1912 veröffentlichte, und deren Derivate. Das sich danach entwickelnde Gebiet der Chemie der Borane und der verwandten Carbaborane ist eines der wichtigsten Entwicklungsfelder in der anorganischen Chemie. Es wurden zahlreiche neutrale Borane BnHm und Borananionen BnHmy- synthetisiert. Man unterscheidet die Borane hinsichtlich Stöchiometrie und Struktur in hypercloso, closo, nido, arachno, hypho und conjuncto-Borane. Die Geometrie dieser Boranstrukturen ist durch das Verhältnis der Anzahl der Gerüstelektronen zu der Anzahl der Gerüstatome bestimmt. Die Struktur lässt sich einfach mit der Wade-Regel bestimmen.

William Lipscomb erhielt für seine Arbeiten über Borane und Carbaborane 1976 den Nobelpreis für Chemie.

Die Umsetzung von Diboran B2H6 mit Sauerstoff zu B2O3 ist eine der am stärksten exothermen Reaktionen, die bekannt sind. Dies weckte vor allem Interesse beim Militär wegen eines Einsatzes als Raketentreibstoff, so dass in diesem Bereich intensive Grundlagenforschung betrieben wurde. Nach 15 Jahren wurde die militärische Forschung wegen unterschiedlicher Probleme eingestellt: die an der Reaktion beteiligten Stoffe sind instabil, geruchsintensiv, giftig und vor allem klebrig, was eine Verwendung in Triebwerken ausschließt.

 
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