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Bromoxide



Als Bromoxide werden anorganische Verbindungen zwischen den Elementen Brom und Sauerstoff mit der allgemeinen Summenformel BrxOy bezeichnet.

Alle Bromoxide sind bei Temperaturen über 0 °C instabil. Für keine Verbindung ist eine technische Bedeutung bekannt, einige Spezies haben jedoch in der Atmosphärenchemie Bedeutung.[1] BrO und Br2O tragen in der Stratosphäre zum Ozonabbau bei.[2]

Derzeit sind 6 unterschiedliche Bromoxide bekannt:

  • BrO, Bromoxid
  • Br2O, Dibromoxid entsteht analog zum Dichloroxid bei der Umsetzung von elementarem Br2 mit Quecksilber(II)-oxid (HgO) oder der Hydrolyse von BrOTeF5. Das gelbe Gas lässt sich zu braungelben Kristallen kondensieren; beim Schmelzpunkt von 17,5 °C setzt schon Zersetzung zu Sauerstoff und Brom ein.[2] Die Molekülstruktur ist gewinkelt (Br-O-Br, 112 °). Dibromoxid löst sich mit grüner Farbe in Tetrachlorkohlenstoff, während es in Laugen zu Hypobromit umgesetzt wird.
  • Br2O2, Dibromdioxid
  • BrO2, Bromdioxid bzw. Bromsuperoxid ist eine nur bei tiefen Temperaturen beständige, eigelbe Verbindung. Das O-Br-O-Molekül ist ebenfalls gewinkelt (114 °) und kann durch Einwirken einer Glimmentladung auf ein Brom-Sauerstoff-Gemisch oder Ozonisierung einer Lösung von Brom in Trifluormethan dargestellt werden. In Laugen disproportioniert Bromdioxid zu Bromat und Bromid.
  • Br2O3, Dibromtrioxid entsteht im Gemisch mit Dibrompentaoxid bei der Umsetzung von Ozon und elementarem Brom in inerten Lösungsmitteln bei −55 °C. Dibromtrioxid ist eine orange–gelbe Substanz, die sich über 40 °C zersetzt und die Struktur Br-O-BrO2 besitzt. Brom liegt darin in den Oxidationsstufen +I und +V vor.[2]
  • Br2O5, Dibrompentaoxid ist eine farblose Verbindung, die nur unterhalb von −20 °C stabil ist. Strukturuntersuchungen zeigen einen Aufbau analog dem I2O5 (O2Br-O-BrO2).[2]

Quellen

  1. Dieter Scheffler: Spektroskopische Untersuchungen an anorganischen Bromverbindungen von Atmosphärenrelevanz, Dissertation Universität Hannover, 1999
  2. a b c d R. Steudel, Y. Drozdova : Chemie der Nichtmetalle, S.351, 1998, Walter de Gruyter, ISBN 3110159023
 
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