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Buntsandstein



Trias
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Mitteltrias
Obertrias
 
Olenekium
Anisium
Ladinium
Karnium
Norium
Rhaetium
 
 
 
 
 
 
 
O.
U.
M.
O.
 
 
 
Untertrias
Indusium
Bunt-
sandstein
Muschel-
kalk
Keuper
Chronostratigr.
Gliederung
German.
Trias
U.
M.
U.
M.


 

Der Buntsandstein ist die untere lithostratigrafische Gruppe der Germanischen Trias. Auf die lithostratigrafische Einheit Buntsandsteins folgte in der Trias der Muschelkalk und der Keuper. Früher wurde der Buntsandstein (und auch der Muschelkalk) als Zeiteinheit aufgefasst und z.T. auch als Untertrias (bzw. der Muschelkalk als Mitteltrias) bezeichnet. Die Grenze Unter-/Mitteltrias liegt jedoch tiefer als die Buntsandstein/Muschelkalk-Grenze. Daher darf der Buntsandstein heute nur noch als lithostratigrafische Einheit aufgefasst werden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Begriff Buntsandstein (im Sinne von "bunter Sandstein" im Gegensatz zum "roten Sandstein" = Rothliegendes) geht auf Abraham Gottlob Werner zurück, der ihn etwa ab 1780 in seinen Vorlesungen an der Bergakademie in Freiberg benutzte. 1834 bei der Etablierung des Systems der Trias durch Friedrich August von Alberti war der Begriff als "Bunter Sandstein" bereits allgemein anerkannt. Seit den 1990er Jahren wird der Buntsandstein als Gruppe im Sinne der lithostratigrafischen Hierarchie betrachtet und in Formationen unterteilt, deren Grenzen und relative Lage zu anderen Formationen genau definiert sind.

Definition

Die Untergrenze des Buntsandsteins (und damit auch der Grenze der Germanischen Trias-Supergruppe) wird im Beckenzentrum mit dem Einsetzen der Calvörde-Folge festgelegt. Im Spessart und Odenwald wird die Untergrenze des Buntsandsteins mit der Untergrenze des Heigenbrücken-Sandsteins definiert. Im Schwarzwald wird die Untergrenze des Buntsandsteins an die Basis des sog. (Unteren) Eck´schen Konglomerates gelegt. Die Obergrenze (und damit gleichzeitig die Untergrenze des Muschelkalks) ist die Basis des sog. Grenzgelbkalkes. Die Untergrenze des Buntsandstein ist in den Gebieten mit sehr früh beginnender Sedimentation bereits in das oberste Changhsingium, der obersten chronostratigrafischen Stufe des Perms zu datieren. Die Obergrenze (und damit die Untergrenze des Muschelkalk) fällt in das untere Anisium, der untersten chronostratigrafischen Stufe der Mitteltrias. Nach der Stratigraphischen Karte von Deutschland entspricht er geochronologisch dem Zeitraum von 251 bis 243 Millionen Jahren.[1] Die Gesteine des Buntsandsteins bestehen überwiegend aus kontinentalen Ablagerungen, wie roten Konglomeraten, Sand- und Tonsteinen. Im oberen Buntsandstein sind lokal auch Evaporite eingeschaltet, die marinen Einfluss andeuten. In Mitteleuropa erstrecken sie sich von Frankreich (Elsass) und Luxemburg (Gutland) im Westen bis nach Polen und Weißrussland im Osten, sowie vom Süden der Schweiz bis nach Skandinavien im Norden. Im Südwestdeutschen Schichtstufenland tritt der Buntsandstein an der Ostflanke des Schwarzwaldes und im östlichen Odenwald zutage. Im Beckenzentrum in Südniedersachsen und Nordhessen werden Mächtigkeiten bis zu über 1000 m erreicht.

Gliederung

Dem Buntsandstein wird in in der Hierarchie der Lithostratigrafie der Rang einer Gruppe innerhalb der Suppergruppe der Germanischen Trias gegeben. Die Buntsandstein-Gruppe wird in drei Untergruppen gegliedert (Unterer, Mittlerer und Oberer Buntsandstein), die sich wiederum aus allostratigrafischen Folgen oder lithostratigrafischen Formationen aufbauen.

  • Oberer Buntsandstein (auch als Röt bzw. Röt-Formation bezeichnet, siehe auch Fährtensandstein)
  • Mittlerer Buntsandstein, mit der Volpriehausen-Formation, der Detfurth-Formation, Hardegsen-Formation und der Solling-Formation (siehe auch Wesersandstein)
  • Unterer Buntsandstein, mit der Calvörde-Formation und der Bernburg-Formation

   

Wirtschaftliche Bedeutung

Die Gesteine des Buntsandsteins, insbesondere die aus der Schicht des Mittleren Buntsandsteins, wurden aufgrund ihrer günstigen Eigenschaften (z. B. leichte Spaltbarkeit) häufig als Baumaterial für Bauwerke verwendet (z.B. Kirchen, Burgen, Brücken). Das Freiburger und Straßburger Münster, das Heidelberger Schloss und die Kirche des Klosters Alpirsbach sind aus diesem Material errichtet worden.

Früherer Bergbau

In einigen Lagen des Buntsandsteins sind in geringem Maße Kupfererze eingeschaltet. In Helgoland beispielsweise wurde diese sehr kleinen Brocken am Strand gesammelt und verhüttet.

Naturdenkmale

Der Buntsandstein bildet in seinem Verbreitungsgebiet oft spektakuläre Verwitterungsformen; isolierte Felsen von mehreren Zehner Meter Höhe. Sie sind meist als Naturdenkmale ausgewiesen (z.B. der Teufelstisch bei Hinterweidenthal). In der Pfalz findet man nahe Eppenbrunn den sogenannten Altschlossfelsen. Das Massiv ist mit einer Länge von rund 1,5 km und einer Höhe von bis zu 25 m das wohl größte Buntsandsteinmassiv in der Pfalz.

Einzelnachweise

  1. Nach den neuesten geochronologischen Korrelierungen von Menning et al. (2005) beginnt der Buntsandstein vor etwa 252,6 Millionen Jahren und reicht bis 246,6 Millionen Jahren, was einer Zeitdauer von etwa 6 Millionen Jahren entspricht. Die Autoren empfehlen jedoch die Zahlen der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland weiter zu benutzen, bis sich die neuen Datierungen weiter bestätigen lassen.

Literatur

  • Christiane David: Buntsandstein - Bausandstein. Marburger Bausandstein unter der Lupe. -Marburg: Marburger Geowissenschaftliche Vereinigung e. V. 2006 (=Marburger Geowissenschaften, Bd. 3). ISBN 3-934546-02-1
  • Hans Hagdorn und Edgar Nitsch: Zum Begriff "Trias" - Ein geschichtlicher Abriß. In: Norbert Hauschke und Volker Wilde (Hrsg.): Trias Eine ganze andere Welt Mitteleuropa im frühen Erdmittelalter. S.13-21, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München 1999 ISBN 3-931516-55-5
  • Gerhard H. Bachmann, Gerhard Beutler, Hans Hagdorn und Norbert Hauschke: Stratigraphie der Germanischen Trias. In: Norbert Hauschke und Volker Wilde (Hrsg.): Trias Eine ganze andere Welt Mitteleuropa im frühen Erdmittelalter. 81-104 S., Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München 1999 ISBN 3-931516-55-5
  • Jochen Lepper, Dietrich Rambow und Heinz-Gerd Röhling: Der Buntsandstein in der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland 2002. Newsletters on Stratigraphy, 41(1-3): 129-142, Stuttgart 2005 ISSN 0078-0421
  • Peter Brack, Hans Rieber, Alda Nicora und Roland Mundil: The Global boundary Stratotype Section and Point (GSSP) of the Ladinian Stage (Middle Triassic) at Bagolino (Southern Alps, Northern Italy) and its implications for the Triassic time scale. Episodes, 28(4): 233-244, Beijing 2005 ISSN 0705-3797.
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Buntsandstein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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