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CDP323CDP323 ist ein α4-Integrin-Hemmer, der momentan als Arzneistoff zur Behandlung der multiplen Sklerose (MS) entwickelt wird. Es handelt sich um ein kleines chemisches Molekül, das als prodrug zum Einsatz kommt. Die chemische Struktur des ursprünglich bei der britischen Biotech-Firma Celltech (jetzt UCB S.A.) synthetisierten Moleküls wurde noch nicht veröffentlicht.[1] Im Oktober 2006 gab UCB bekannt, dass CDP323 nun gemeinsam mit Biogen Idec bei MS sowie in anderen möglichen Indikationen entwickelt und vermarktet wird.[2] Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
WirkmechanismusEntzündungen führen zu einer Einwanderung von weißen Blutzellen (Leukozyten) in das betroffene Gewebe. Bei Immunkrankheiten wie der MS wirken die sonst sehr nützlichen Zellen durch überschiessende Reaktionen häufig zerstörerisch. CDP323 hemmt die gerichtete Wanderungsbewegung dieser weißen Blutzellen durch die Gefäßwand in das entzündete Gewebe hinein und kann so möglicherweise Nervenzellen vor Attacken durch fehlgeleitete zerstörerische weiße Blutzellen schützen. Auch der monoklonale Antikörper Natalizumab weist dieses Wirkprinzip auf. Wirksamkeit in TiermodellenCDP323 wurde bei der chronischen experimentellen autoimmunen Enzephalomyelitis (EAE) der Maus untersucht. Sowohl bei prophylaktischer Gabe (vor Auftreten der Erkrankung) als auch bei therapeutischer Gabe (nach Ausbruch der Erkrankung) verminderte der Arzneistoff den Schweregrad der Erkrankung signifikant.[3] Klinische EntwicklungDie Sicherheit und Verträglichkeit von CDP323 sowie seine pharmakokinetischen Eigenschaften wurden bislang bei 75 gesunden männlichen und weiblichen Probanden in drei Studien untersucht. Bei oralen Dosen von bis zu 1000 mg zweimal täglich verabreicht über sieben Tage wurden kein nennenswerter Unterschied zur Verabreichung von Plazebo festgestellt. Es gab keine Einflüsse des Geschlechts der Probanden auf die Ergebnisse. Die Hemmung der α4-Integrin-Funktion konnte über ein 12- bis 24-stündiges Dosierungsintervall aufrecht erhalten werden.[4] Im Juni 2007 begann in Europa und in den USA eine Studie bei MS-Patienten. Es ist beabsichtigt, in dieser sechmonatigen Studie mehr als 200 MS-Patienten zu behandeln, die zuvor keinen ausreichenden Behandlungserfolg unter Betainterferonen hatten. In der Studie werden zwei unterschiedliche Dosierungen von CDP323 sowie Plazebo eingesetzt. Die Ergebnisse werden für Ende 2008 erwartet.[5],[6] Quellen
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel CDP323 aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |