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Karbonatit



Als Karbonatit wird in der Geologie ein magmatisches Gestein bezeichnet, das mehr als 50% Karbonatminerale enthält, jedoch liegt der Anteil im allgemeinen bei 70% bis 90%. Hauptbestandteil sind Kalzium und CO2. Hauptminerale sind gewöhnlich Calcit, Dolomit, Ankerit sowie Siderit. Daneben kommen auch silikatische Minerale (Forsterit, Melilith, Diopsid, Ägirin, Wollastonit, Alkali-Amphibole, Phlogopit, Titanit, Zirkon, Alkalifeldspate, Oxide (Magnetit, Ilmenit, Rutil, Perowskit, Pyrochlor), sowie Apatite vor.

Unterschieden werden:

  • Calcitkarbonatit: Grob- bis mittelkörniger Sövit und klein- bis feinkörniger Alvikit mit meist deutlicher Fließtextur
  • Ferrokarbonatit: mit Ankerit oder Siderit als Hauptmineral
  • Natrokarbonatit: Hauptminerale sind Natrium-, Kalium-, Kalzium-Karbonatite, z.B. im Oldoinyo-Lengai-Komplex in Tansania.

Karbonatite stellen eine der am wenigsten verbreiteten Gesteinsarten dar. Sie kommen meist streng lokal begrenzt in nur wenige Quadratkilometer großen Arealen vor. Ihr Vorkommen ist vornehmlich mit Hot-Spot-Vulkanismus und den zugehörigen kontinentalen Riftsystemen verbunden. Daher ist Afrika, mit seinem Ostafrikanischen Grabenbruch, der Kontinent mit der höchsten Konzentration an Karbonatitkomplexen. Es gibt aber auch Karbonatitkomplexe im St.-Lorenz-Strom-Graben und im Oberrheingraben (Kaiserstuhl).

Karbonatite sind vornehmlich mit Alkaligesteinen vergesellschaftet, meist als subvulkanische oder flach plutonische Komplexe, und unterlagern nephelinitische Laven und Pyroklastika.

Die größte bekannte Anreicherung von Seltene-Erden-Mineralen der Welt ist an Karbonatit-Gänge und kalireiche Intrusionen gebunden, und findet sich in der Sulphide-Queen-Lagerstätte im Mountain-Pass-Distrikt (Kalifornien). Der Name der Lagerstätte ist übrigens etwas irreführend, da sie nicht nach etwaigen Sulfidmineralen benannt ist, sondern nach den Sulphide Queen-Bergen. Die wichtigsten Erzminerale sind Bastnäsit und Parisit.

Ungewöhnlich ist der Tagebau von Palabora in Südafrika. Dort werden Karbonatite und Foskorite auf Kupfer abgebaut. Nebenprodukte sind u.a. Magnetit, Apatit, Gold, Silber, Elemente der Platin-Gruppe und Uran. Innerhalb des selben Alkaligestienskomplexes liegt außerdem die weltgrößte magmatische Phosphat-Lagerstätte. Dort wird apatitreicher Pyroxenit abgebaut. Ähnliche Karbonatit-Alkaligesteins-Komplexe finden sich auch auf der Kola-Halbinsel. Auch dort ist Apatit das wichtigste Phosphatmineral.

 
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