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Castrol



Castrol ist eine Marke für Industrie- und Fahrzeugschmierstoffe mit einer Reihe von Ölprodukten für die meisten Bereiche im Schmierstoffbedarf. Die Marke Castrol ist ein Teil der BP Gruppe, hat aber ihre eigene Identität beibehalten.

Deutsche Castrol Vertriebsgesellschaft mbH
Unternehmensform GmbH
Gründung 9.März 1889
Unternehmenssitz Hamburg
Branche Mineralöl
Website www.castrol.de

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Castrol wurde am 9. März 1889 in England gegründet als Charles C. Wakefield als Spezialist für Dampflokomotiv-Schmierstoffe tätig wurde. Zunächst wurde das Unternehmen nach dem Gründer CC Wakefield benannt und spezialisierte sich darauf Schmierstoffe an Eisenbahnen-, Seefahrts-, Bergwerks- und Textilunternehmen zu verkaufen. Anfang des 20. Jahrhunderts begann die Firma mit dem Vertrieb zunächst von Motoröl und kurz danach von Ölen für Krafträder, Flugzeuge und Rennwagen. 1909 wurde der Markenname „Castrol“ eingeführt. Dieser leitet sich ab aus der englischen Bezeichnung für Rizinusöl (castor oil).

Aus dieser Geschäftsidee wurde im Laufe der Jahre ein weltweit tätiger Konzern, der in über 145 Ländern operiert. Charles Wakefield hatte bereits sehr früh die Idee Marketing einzusetzen. So wurde von Anfang an Werbung und Publicity sehr groß geschrieben und Partnerschaften mit Automobilherstellern bei der Entwicklung von Schmierstoffen geschlossen. Autos, Krafträder und Flugzeuge steigerten mit aufgedruckter Castrol-Werbung den Bekanntheitsgrad der Marke. Seit 1905 ist Castrol auch im Rennsportbereich tätig.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs eröffnete Wakefield Niederlassungen in den USA, Indien und Australien. Im Jahr 1939 vertrieb das Unternehmen Castrol seine Produkte bereits in Europa, Nordamerika, Asien und Südafrika.

Im Zweiten Weltkrieg wurden die Produktionsanlagen in Liverpool zerbombt. Dennoch wurden die britischen Streitkräfte mit dringend gebrauchten Ölen und Schmierstoffausrüstungen versorgt. 1943 folgte der Gang an die Börse.

Im Jahre 1950, in dem Jahr als Charles C. Wakefield starb, startet der erste Formel 1-Grand-Prix. Castrol unterstützte den Italiener Giuseppe Farina, der mit Alfa Romeo antrat, und der den ersten Sieg der Grand-Prix-Geschichte einfuhr.

Bereits Anfang der 60er Jahre benötigten Autos weniger Ölwechsel, und der Wettbewerb im Schmierstoffmarkt wurde schärfer. Die Reaktion der Castrol Group (so hieß das Unternehmen seit 1960) lautete Diversifikation in Bereiche wie Metallbearbeitung, Kunststoffproduktion, Imprägnierungspräparate und Korrosionsschutzmittel. Diese Expansion stellte sich als kostspielig heraus, ebenso stiegen die Entwicklungskosten wegen der neuen Produkte. Das Unternehmen brauchte Geld und akzeptierte 1966 ein Übernahmeangebot von Burmah Oil. Das neu formierte Unternehmen, umbenannt in Castrol-Burmah, expandierte anschließend schnell. 2000 wurde die Castrol-Burmah von der BP Gruppe aufgekauft und gehört seitdem der BP Gruppe.

Castrol ist heute einer der größten Schmierstoffhersteller der Welt und entwickelte 1974 das vollsynthetische Motoröl„Formula RS“, welches seitdem das offizielle Rennsportöl von Castrol ist. Castrol-Schmierstoffe werden in praktisch allen Bereichen der Schiff- und Luftfahrt, in Industrie und im Straßenverkehr eingesetzt.

Castrol Weltweit

Besonders in den USA ist Castrol als Sponsor bei den NHRA Drag Racing und den NASCAR Rennen vertreten. In Australien ist Castrol das am meisten benutzte Öl in den Australian Touring Car/ V8 Supercar Series, bei denen Castrol das Ford Team unterstützt. Auch im australischen Drag Racing ist Castrol dabei und unterstützt dort Victor Bray seit 17 Jahren.

Produkte

Seit der Gründung des Unternehmens wirbt Castrol mit Innovation und Produktqualität. Das Unternehmen bietet derzeit zwei Pkw-Produktfamilien an: Castrol EDGE und Castrol Magnatec. Weitere Produktfamilien sind die GTX und Classic Produkte. Im September 2006 wurde in Deutschland Castrol EDGE als das neuestes Produkt eingeführt. Castrol Magnatec beinhaltet Motoröle mehrerer Viskositäten. Seit 2007 erscheinen die Castrol Produkte im weltweit einheitlichen Aussehen.

Castrol in der Motorradbranche

Die Motoren von Motorrädern sind komplexe Einheiten, die großen Belastungen ausgesetzt sind und unterschiedliche, teilweise widersprüchliche Anforderungen an Schmierstoffe aufweisen. Den Referenzstandard für Motorenöle für 4-Takt-Motoren in der Motorrad-Branche stellt die Spezifikation JASO T 903 dar. Im Rahmen dieser Spezifikation werden Pkw-Tests für die Bewertung von Motorradölen zugrunde gelegt. Castrol hat speziell für Motorräder eine eigene Testreihe für Motorradmotoren konzipiert, um die Performance von Ölen für 4-Takt-Motorräder zu bewerten. Diese Öle werden also an Motorrädern entwickelt und an Motorrädern bewährt.

Weiterhin hat Castrol im Rahmen einer unabhängigen, mit mehr als 15.000 Verbrauchern weltweit durchgeführten Untersuchung ermittelt, was Verbraucher von ihren Fahrzeugen und ihrem Motorenöl erwarten. Aufgrund dieser Erkenntnisse wurden Produktreihen mit neuer Optik und neuem Image konzipiert. Anfang 2007 hat Castrol diese neuen Produktfamilien von Motorradölen im Markt eingeführt. Eines davon ist Castrol Power1: eine Produktfamilie welche in Pangbourne (UK) im Castrol Technology Center entwickelt wurde um die Anforderungen der Motorradfahrer zu erfüllen.

Die aus der Studie gewonnen Erkenntnisse lieferten die Grundlage für die neuen Produkte und Dienstleistungen der Castrol in der Motorradbranche. Die Produktreihen, die speziell für die Bedürfnisse von Motorrädern entwickelt wurden, sind Castrol Power 1 und Act>evo. Diese Spezialmotorenöle wurden schwerpunktmäßig auf der Grundlage der neuen Trizone Technology™ entwickelt. Trizone umfasst die drei kritischen Komponenten eines 4-Takt-Motorrads: Motor, Kupplung und Getriebe.

Blitz-Infos

  1. Als Ken Rivers sein Motorrad 12.000 Meilen (mehr als 19.000 km) durch ganz Australien gefahren ist, hat er dabei Castrol Öl verwendet.
  2. Castrol hat A747 entwickelt, das unter anderem bei Grand Prix-Motorrädern mit 500cc-Motoren, die mit verbleitem Benzin mit hoher Oktanzahl fuhren, eingesetzt wurde.
  3. Mit Hilfe von Castrol har Freddie Spencer als einziger Rennfahrer die Weltmeisterschaft sowohl für 500cc- als auch für 250cc-Motorräder in einer Saison gewonnen.
  4. Castrol hat als erstes internationales Ölunternehmen Produkte entsprechend der strengen Spezifikationen für Motorenöle für 4-Takt-Motorräder der JASO (Japanese Standards Organisation) angemeldet.
  5. Castrol Power 1 ist das offizielle Öl des Team Honda Gresini
  6. Castrol Power 1 ist das offizielle Öl des Team Hannspree Tenkate Honda

Partnerschaften mit Automobilherstellern

In Punkto Ökonomie und Ökologie kommt auch dem Motoröl ein besonders hoher Stellenwert zu. Daher arbeitet Castrol eng mit Automobilherstellern (engl. Original Equipment Manufacturers, kurz OEM) bei der Entwicklung von neuen Schmierstoffen zusammen. Namhafte Hersteller von Kraftfahrzeugen (Pkw und Lkw) wie der Volkswagen-Konzern, BMW, Land Rover, Jaguar, Volvo und DAF empfehlen daher die Produkte von Castrol.

Geschwindigkeitsrekorde

Um den Bekanntheitsgrad der Marke Castrol zu steigern, unterstützte Charles C. Wakefield besonders solche Einzelkämpfer die neue Geschwindigkeitsweltrekorde in allen erdenklichen Kategorien wollten. Charles C. Wakefield persönlich verlieh für Weltgeschwindigkeitsrekorde zu Lande den „Wakefield Trophy Award“. Gerade in der Zeit von 1920 bis Ende 1930 war Castrol besonders häufig an Geschwindigkeitsrekorden beteiligt.

Am 4. Oktober 1983 stellte Richard Noble einen ganz besonderen Geschwindigkeitsrekord auf. Mit 1.019,468 km/h Spitzengeschwindigkeit raste er durch das Black Rock Desert, USA. Für das Nachfolge-projekt, der Entwicklung der ThrustSSC, war Castrol der erste Sponsor. Andy Green durchbricht mit der Thrust-SCC 1997 als erster Mensch mit 1.227,983 km/h die Schallmauer mit einem Landfahrzeug. Dies war seit 1913 der elfte Geschwindigkeitsrekord, an dem Castrol beteiligt war.

1921: Donald Campbell erreicht mit seinem Bluebird K7 Jet Boot 300 mph
1927: Henry Seagrave durchbricht die 200 mph Barriere mit der Sunbeam
1930: Joe Wright erreicht auf seinem Motorrad 150 mph
1933: Francesco Agello fliegt 440 mph schnell
1938: Lokomotive Mallard erreicht 125 mph
1983: Richard Noble erreicht die Spitzengeschwindigkeit von 1.019,468 km/h
1997: Andy Green durchbricht mit 1.227,983 km/h die Schallmauser mit dem Thrust-SCC

Sponsoring

Castrol gesponserte Teams sind auf vielen Rennstrecken dabei: in Hockenheim, Silverstone oder bei den Grand-Prix-Rennen. Allein im Jahr 1998 fuhren von Castrol gesponserte Fahrer mehr als siebzig nationale und internationale Titel ein.

Auch bei einem besonderen Event des Motorsportbereichs ist Castrol bereits seit Jahren als Sponsor des Volkswagen Teams vertreten: der Rallye Dakar. 525 Teams aus 42 Nationen nehmen an dem Wettrennen über 7.915 Kilometer teil um sich immer wieder dem Motto „Erwarte das Unerwartete“ zu stellen. Der Volkswagen Race Touareg fährt mit der Castrol EDGE Schmierstofftechnologie.

In der Motorrad-Branche hat Castrol die Power1 Tour 2007 organisiert. Dabei ging es von April bis Juni 2007 auf zwei spezial angefertigten Motorrad-Prototypen vom Team „Swissperformance“ quer durch 5 europäische Länder. Die beiden Biker haben dabei eine Strecke von mehr als 600 Kilometern zurückgelegt. In Deutschland wurden die Bikes am 12. Mai in Berlin und am 20.Mai beim IDM-Rennen in Oschersleben vorgestellt. Nachdem die zwei Spezialanfertigungen eine solch harte Probe bestanden haben, werden die Piloten Markus Saegesser und Rudy Steck vom 2.-6. September 2007 auf dem Salzsee von Bonneville, im amerikanischen Staat Utah, versuchen zwei neue Weltrekorde aufzustellen.

Am 21. November 2006 wird Castrol offizieller Sponsor der UEFA EURO 2008. Durch diese Partnerschaft wird Castrol, laut Presseinformation, die Markenwerte Leidenschaft, technischer Fortschritt, Leistung und Teamwork unterstreichen, welche Castrol mit dem Fußball gemein hat.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Castrol aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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