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Cent (Musik)
Das Cent (von lat. centum „hundert“) dient als logarithmische Maßeinheit für musikalische Intervalle. Der Name kommt daher, dass ein gleichstufiger Halbton in 100 Schritte geteilt wird. Da eine Oktave zwölf Halbtöne umfasst, entspricht sie 1200 Cent. Die Einheit Cent ist in DIN 13320 genormt (siehe unten) und bezeichnet eine relative Frequenzänderung von 1 Cent ≈ 0,57779 ‰ (Promille). Mittels Angaben in Cent können verschiedene Tonsysteme und Stimmungen bequem verglichen werden. Der Tonhöhenvergleich mittels dieser Einheit hat den Vorteil, dass er dem additiven Intervall-Empfinden des Gehörs entspricht, das schon Aristoxenos seiner Tonsystemtheorie zugrunde legte. Er ist damit praxisnäher als eine Beschreibung in unanschaulichen Saitenlängen- oder Frequenz-Verhältnissen. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Entstehung
Die Bezeichnung Cent wurde 1875 von Alexander John Ellis (1814–1890) im Anhang zu seiner Übersetzung von Hermann von Helmholtz' „Lehre von den Tonempfindungen“ als Einheit zum Größenvergleich von Intervallen vorgeschlagen. Die Cent-Einheit ist so gewählt, dass wahrnehmbare Frequenzunterschiede hinreichend genau als ganze Zahlen von Cents ausgedrückt werden können. Grob kann angenommen werden, dass der kleinste erkennbare Frequenzunterschied für Sinustöne beim Menschen bei Frequenzen ab 1000 Hz bei etwa drei bis sechs Cent liegt. Geringere Intervallunterschiede werden beim Nacheinander-Erklingen der Töne nicht mehr erkannt. Bei gleichzeitigem Erklingen sind durch Schwebungseffekte noch wesentlich geringere Unterschiede hörbar. Bei größeren Tonabständen lassen sich Intervallgrößen durch Schwebungen der harmonischen Obertöne sehr genau bestimmen, die in musikalisch verwendeten Tönen meistens vorhanden sind. Bei tiefen Sinustönen mit geringer Lautstärke steigt hingegen die Unterscheidungsschwelle auf über 100 Cent, also einem Halbton. Umrechnung von Proportionen in CentDie Berechnung geht von der Proportion von Intervallen aus, die als Frequenzverhältnis oder Saitenlängenverhältnis gegeben ist. Zur Berechnung eines beliebigen Intervalls mit der Proportion p benutzt man seit etwa 1650 folgende logarithmische Gleichung, die für Intervalle definiert ist: Diese Gleichung übersetzt die multiplikativen akustischen Proportionen in die additiven musikalischen Intervalle (Beispiel unten). Nach Einsetzung der Definitionsgleichung ergibt sich die Umrechnung von Proportion in Cent: Nach Umrechnung des Zweier-Logarithmus in einen Zehner-Logarithmus über die Gleichung log2 x = log x / log 2 entsteht eine für Taschenrechner bequem handhabbare Näherungsgleichung: Beispiel: Dreiklangsintervalle Ein Dreiklang besteht aus einer reinen großen Terz und einer reinen kleinen Terz, die sich zur reinen Quinte summieren („rein“ ist hier nicht im Unterschied zu „vermindert“ und „übermäßig“ gemeint, sondern in der Bedeutung „nicht temperiert“, mit dem genauen Frequenzverhältnis 2:3, so dass auch der Begriff „reine" Terz sinnvoll ist; siehe auch Reines Intervall). In der meistens ausreichenden Näherung mit ganzen Zahlen von Cents ergibt sich:
Die Additionsgleichung der Dreiklangsintervalle entspricht der Multiplikation der Proportionen in Brüchen ausgedrückt:
Umrechnung von Cent in ProportionenDie umgekehrte Umrechnung von Cent in Proportion wird seltener benötigt. Zur Berechnung der Proportion eines beliebigen Intervalls Δ benützt man die für Intervalle definierte Umkehrfunktion:
Mit Hilfe der obigen Definition ergibt sich:
Mit bekannten Rechenregeln für Potenzen ergibt sich folgende Näherung für den Taschenrechner:
Bei den Dreiklangsintervallen erhält man folgende Umrechnung:
Berechnung von FrequenzenDer oben genannte Faktor ist die Proportion (das Frequenzverhältnis) eines Tonunterschiedes von einem Cent. Die Frequenzberechnung erfolgt daher mit dieser Zahl als Basis und dem Intervall in Cent im Exponenten. Beispiele einiger praktisch als Stimmton a' verwendeter Frequenzen, von 440 Hz ausgehend:
DIN-NormNach DIN 13320 „Akustik; Spektren und Übertragungskurven; Begriffe, Darstellung“ bezeichnet Cent ein Frequenzmaßintervall, dessen Frequenzverhältnis 2(1/1200) beträgt. Das Cent kann wie eine Einheit benutzt werden; somit kann das Frequenzmaßintervall der Frequenzen f1 und f2 (f2 > f1) als 1200 log2 (f2/f1) cent bezeichnet werden. Siehe auchLiteratur
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Cent_(Musik) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |