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Cetineit



Cetineit
Bild eventuell bei Commons:Mineral
Chemismus (K,Na)3+x(Sb2O3)3(Sb2S3)(OH)x•(2,8-x) H2O
Mineralklasse Sulfide, Sulfosalze ; nichtmetallartige Sulfide
II/F.11-30 (nach Strunz)
2.13.3.1 (nach Dana)
Kristallsystem hexagonal
Kristallklasse hexagonal-pyramidal 6
Farbe gelborange, orange rot
Strichfarbe orange
Mohshärte 3,5
Dichte (g/cm³)
Glanz Harzglanz
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Bruch
Spaltbarkeit nach {1000} gut
Habitus büschelförmige Kristallnadeln
Häufige Kristallflächen
Zwillingsbildung
Kristalloptik
Brechzahl
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
 ; einachsig positiv
Pleochroismus schwach; orange-orangebraun
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
2vz ~
Weitere Eigenschaften
Phasenumwandlungen
Schmelzpunkt
Chemisches Verhalten
Ähnliche Minerale Kermesit, Sarabauit, Zeolithe (Ähnlichkeit im chemischen Verhalten)
Radioaktivität kaum messbar
Magnetismus
Besondere Kennzeichen

Cetineit ist der Oberbegriff für eine Mischreihe sehr seltener Minerale mit der allgemeinen Verhältnisformel (K,Na)3+x(Sb2O3)3(Sb2S3)(OH)x•(2,8-x) H2O.

Die Kristalle des natürlichen Cetineits sind uneinheitlich aufgebaut und ungeordnet, oft findet man Büschel dunkelgrauer, oranger, violett-brauner bis purpurroter Kristallnadeln mit einer Länge von maximal 3 mm.

Je nach Zusammensetzung oder Herstellungsmethode können Kristallstruktur, Form und Farbe der Cetineit-Minerale stark variieren. Meist findet man hexagonale Strukturen.

Erstmals gefunden und beschrieben wurde Cetineit 1986, aufgenommen in die IMA-Liste der anerkannten Minerale wurde es 1987. Der beschreibende Mineraloge benannte es nach dem Fundort Le Cetine Mine in der Nähe von Siena in Italien.

Inhaltsverzeichnis

Bildung und Fundorte

Cetineit bildet sich durch Ablagerung von Antimon in silikatreichen Evaporiten.

Fundorte sind unter anderem die Toskana in Italien und Kärnten in Österreich).

Synthetische Herstellung

Synthetische Cetineite zeigen interessante physikalische und strukturelle Eigenschaften und lassen sich bisher nur unter hohem Aufwand und in kleinen Mengen herstellen.

Dazu wird die Hydrothermalsynthese verwendet. Hierbei werden natürliche Entstehungsbedingungen simuliert, also hohe Temperatur und hoher Druck. Die Cetineite bilden sich dann durch Selbstorganisation in Form einzelner kleiner Nadeln, es müssen jedoch Template verwendet werden, wenn man bestimmte Kristallformen und Eigenschaften erhalten möchte.

Struktur und Eigenschaften

Die allgemeine Summenformel von Cetineit lautet:

A6[Sb12O18][SbX3]2 · (6 - mx  y)H2O · x[Bm+(OH)m] · y  Ø, wobei

Die Kristallklasse von Cetineit ist hexagonal-pyramidal mit der Symmetriebeschreibung 6 (nach Hermann und Mauguin) und den Gitterparametern a = 14,23 und c = 5,57 .

Unter bestimmten Reaktionsbedingungen bilden sich nanoporöse Cetineit-Kristalle:

  • Hexagonale Struktur aus photohalbleitenden Röhren mit einem Durchmesser von ca. 7 Å, die längs des Kristalls verlaufen.
  • Innerhalb dieser photohalbleitenden Wirtsstruktur von Röhren sind "Gäste" eingelagert, also Kationen wie Na+ oder K+, sowie Wassermoleküle.
  • Von ihrer Fähigkeit her, Ionen auszutauschen und Wasser aufzunehmen/abzugeben, sind die Cetineite den Zeolithen sehr ähnlich mit dem Unterschied, dass Zeolithe Isolatoren sind, Cetineite aber nicht.

Ohne Templat entstehen thermodynamisch stabilere Cetineite, die weder porös, noch halbleitend sind und mehr Verwandtschaft mit den natürlichen Cetineiten haben.

Verwendung

Die Herstellung und die Eigenschaften von Cetineiten unterschiedlicher Zusammensetzung werden im Augenblick noch erforscht, ihr Einsatz in der Mikroelektronik, Mikrosensorik und Katalyse liegt aber nicht mehr fern.

Siehe auch

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Cetineit aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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