Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.chemie.de
Mit einem my.chemie.de-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
Chemiepark KnapsackDer Chemiepark Knapsack ist ein in sich geschlossenes, zugangsgeschütztes Industriegebiet für die Chemiebranche in Hürth-Knapsack. Weiteres empfehlenswertes FachwissenGrund für die Ansiedlung von Industrieunternehmen in Knapsack war die Nutzung der in unmittelbarer Nähe liegenden Braunkohle als preiswerte Energiegrundlage. Bereits 1901 war die erste Brikettfabrik der Grube Vereinigte Ville zwischen Knapsack und Hürth-Berrenrath errichtet worden, die am 19. Januar 1902 ihren Betrieb aufnahm und der noch weitere vier Fabriken folgen sollten. Jede Fabrik erzeugte Prozessdampf für die Kohletrocknung und Strom für den Eigenbedarf, der Überschuss wurde ins öffentliche Stromnetz eingeleitet. Seit Beginn des Jahres 1921 gehören die Fabriken zur RWE. RWE ist nicht am Chemiepark Knapsack beteiligt. Die Keimzelle des heutigen Industriekomplexes entstand durch die Ansiedlung eines Zweigwerks der Frankfurter Carbid Aktiengesellschaft 1906, das nach der Übernahme durch die Farbwerke Hoechst und erheblichem Ausbau (1916 bis 1918) als AG für Stickstoffdünger, später dann Knapsack-Griesheim AG. Bei der Entflechtung der I.G. Farben 1952 kam die Knapsack-Griesheim AG erneut unter die Führung des Hoechst-Konzerns, bis sie nach weiteren Umfirmierungen 1974 zum Werk Knapsack der Hoechst AG wurde. Die Hürther arbeiteten aber immer nur auf der Chemischen. Das Werk erzeugte Kalkstickstoff aus Karbid aus eigener Produktion seit 1908, später auch Acetaldehyd, Essigsäure, seit 1953 auch Phosphor für die Waschmittelindustrie. Die Energie, Heißdampf und Elektrischen Strom erzeugte das Unternehmen bis 1929 selbst in Kraftwerken mit 30 Kesseln und einer installierten Leistung von 110.000 KW. Seit 1929 wurden die Anlagen zur Energieerzeugung vom RWE übernommen, da die Kohlelieferverträge für das Werk ausgelaufen waren. Seit 1927/28 wurde in einem Werk der Degussa mit Elektrolyse aus Natriumchlorid Natrium und Chlor hergestellt. Der Strom kam vom 1914 errichteten Kraftwerk Goldenberg der RWE, dem damals größten Kraftwerk Europas. Mit der Umgestaltung der Hoechst AG zur Strategischen Management-Holding 1997 wurde das Werk Knapsack in einen Chemiepark umgewandelt. Als Betreibergesellschaft wurde die InfraServ GmbH & Co. Knapsack KG gegründet. Aus dem Standort wurde ein Verbund von weiterhin durch eine Reihe von Leistungsbeziehungen vielfältig verbundenen, aber unternehmerisch selbständigen und unabhängigen Standortteilnehmern. Die größten Unternehmen sind Bayer CropScience, (Pflanzenschutz), Clariant, (Spezialchemikalien, Flammschutzmittel),Basell (Polyolefine), CABB (Monochloressigsäure), Vinnolit (Polyvinylchlorid, Natronlauge, Chlor, Wasserstoff), Nexans (Supraleiter), Thermphos (Phosphor) und seit 2005 Statkraft. Der norwegische Energiekonzern baute zusammen mit dem Generalunternehmer Siemens das derzeit größte Gas- und Dampf-Kraftwerk (800 MW) in Deutschland. Seine Inbetriebnahme fand am 17. Oktober 2007 statt. Neu am Standort ist auch der Entsorgungsspezialist Sotec, eine Tochtergesellschaft der E.on, die zusammen mit InfraServ Knapsack ein neues 30 MW Ersatzbrennstoff-Kraftwerk baut, das Elektrizität und Prozessdampf für den Chemiepark bereitstellen soll. Die Jahresverwertungskapazität beträgt 240.000 Tonnen EBS. Es soll Ende 2008 in den Regelbetrieb gehen. Rechnet man die Neuansiedlung der benachbarten Papierfabrik des finnischen Papierkonzerns Myllykoski hinzu, wurden bzw. werden seit Gründung des Chemiepark Knapsack 1998 rund eine Milliarde Euro in Neuanlagen bzw. Anlagenerneuerungen investiert. InfraServ Knapsack bietet den Unternehmen am Standort eine breite Palette von verschiedenen industrie- und chemienahen Dienstleistungen an, z.B. Analytik, Anlagenplanung und -bau, Instandhaltung, Reparaturen aller Art, Sicherheitsdienstleistungen wie z.B. Werksschutz und Feuerwehr, Umweltschutz, Logistik, eine gemeinsame Standort- und Umfeldkommunikation, eine werksärztliche Abteilung, Betriebsrestaurants, eine Autowerkstatt und das Kultur und Veranstaltungszentrum Feierabendhaus Knapsack, ein 1956 errichtetes denkmalgeschütztes Gebäude des Kölner Architekten Karl Hell. Siehe auch
Koordinaten: 50° 51′ 32″ N, 6° 50′ 40″ O |
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Chemiepark_Knapsack aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |