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Chemischer SauerstoffbedarfDer Chemische Sauerstoffbedarf (CSB, engl. chemical oxygen demand, COD) ist ein Maß für die Summe aller im Wasser vorhandenen, unter bestimmten Bedingungen oxidierbaren Stoffe. Er gibt die Menge an Sauerstoff (in mg/l) an, die zu ihrer Oxidation benötigt würde, wenn Sauerstoff das Oxidationsmittel wäre. Das Verfahren wird auch unter der Bezeichnung "Oxidierbarkeit Cr-VI" dem Kaliumpermanganatverbrauch ("Oxidierbarkeit Mn-VII") gegenüber gestellt. Weiteres empfehlenswertes FachwissenZur Ermittlung des CSB wird eine Wasserprobe mit Schwefelsäure stark angesäuert und mit einer vorgegebenen genauen Menge des starken Oxidationsmittels Kaliumdichromat (K2Cr2O7) erhitzt, unter Zusatz von Silbersulfat als Katalysator. Bei stark chloridhaltigen Proben muss das Chlorid zuvor entfernt oder maskiert werden, damit seine Oxidation zu Chlor nicht den Messwert fälschlich erhöht. Die Menge an verbrauchtem Dichromat wird über Bestimmung des verbliebenen Dichromats berechnet und daraus die äquivalente Menge Sauerstoff O2 berechnet. Nach allen Varianten in den Deutschen Einheitsverfahren (DEV) wird die verbliebene Menge des Dichromats titrimetrisch mit Ammonium-Eisen-II-Sulfatlösung und Ferroin-Indikator bestimmt (Verfahren DEV H41, H43 und H44). Vor allem zur Überwachung des CSB auf Kläranlagen und anderen wassertechnischen Anlagen, in denen kein Labor und geschultes Laborpersonal verfügbar ist, erfolgt die CSB-Bestimmung jedoch meist mittels sogenannter Küvetten-Schnelltests. Diese Test-Kits können ohne nennenswerte Vorkenntnisse angewendet werden, enthalten bereits alle notwendigen Reagenzien und erfordern nur wenige Laborgeräte. Bei diesem Verfahren erfolgt die Bestimmung des Dichromat-Verbrauchs - anders als bei den DEV - photometrisch. Das zugehörige spezielle Photometer zeigt das Ergebnis auch gleich umgerechnet als Sauerstoff in mg/l an. Der Chemische Sauerstoffbedarf dient insbesondere als Summenparameter zur Quantifizierung der Belastung von Abwasser mit organischen Stoffen. Er erfasst sowohl biologisch abbaubare wie auch biologisch nicht abbaubare organische Stoffe, allerdings auch einige anorganische Stoffe. Zusammen mit dem Biochemischen Sauerstoffbedarf (BSB) gibt der CSB Anhaltspunkte zur Qualität der enthaltenen Belastungen. Bei häuslichen Abwässern liegt der CSB mit 600 mg/l in der Regel etwa doppelt so hoch wie der BSB5. Er ist ein wichtiger Parameter bei der Bemessung, Dimensionierung und der betrieblichen Kontrolle von Abwasser-Kläranlagen. Der CSB kann in unterschiedliche Teilfraktionen unterschieden werden:
Im Ablauf einer biologischen Abwasser-Kläranlage sind bei ordnungsgemäßer Funktion hauptsächlich gelöste, biotisch nicht abbaubare organische Stoffe enthalten, weiters in geringem Umfang biotisch abbaubare organische Stoffe sowie partikuläre organische Stoffe, die Menge der letztgenannten je nach Funktion des Nachklärbeckens. Der CSB kann dazu verwendet werden, die Stoffströme der organischen Kohlenstoffverbindungen auf Kläranlagen zu beschreiben (CSB-Bilanz). Diese ermöglicht:
Weiter ist die CSB-Bilanz Grundlage der Beschreibung der Reaktionskinetik des Belebtschlammverfahrens. Zudem sind Erfahrungswerte verfügbar, die eine Umrechnung des CSB im Überschusschlamm in die Trockenmasse (TS) des Überschusschlammes ermöglichen. Dieses CSB/TS-Verhältnis bewegt sich zumeist zwischen 1,4 (ausschließlich Biomasse im Überschusschlamm) und 1,0 (erheblicher Anteil anorganischer Feststoffe im Überschussschlamm). |
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Chemischer_Sauerstoffbedarf aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |