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Chlorpropham



Strukturformel
Allgemeines
Name Chlorpropham
Andere Namen

Isopropyl-(3-chlorphenyl)carbamat
Isopropyl-3-chlorcarbanilat
(3-Chlorophenyl)carbamic acid 1-methylethyl ester
CIPC [isopropyl-N 93-chlorophenyl) carbanamate]

Summenformel C10H12ClNO2
CAS-Nummer 101-21-3
Kurzbeschreibung farbloser Feststoff (technisch:gelbe Flüssigkeit)[1]
Eigenschaften
Molare Masse 213,66 g/mol
Aggregatzustand fest
Dichte 1,1913 g/cm3[1]
Schmelzpunkt 41,4 °C[1]
Siedepunkt 149 °C (2,6 mbar) [1]
Dampfdruck

1,3 mbar (112 °C)[1]

Löslichkeit

89 mg/l in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung
[1]
R- und S-Sätze R: 22 [1]
S: 25 [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Chlorpropham ist ein Herbizid und Wachstumsregulator aus der Gruppe der Carbamate.

Inhaltsverzeichnis

Wirkungsbereich

Wachstumsregler

Im Rahmen der Rückstandshöchstmengenverordnung in Deutschland zugelassener Keimungshemmer für die Behandlung von Kartoffeln zum Zwecke der Haltbarmachung nach der Ernte [2]. Es besteht Kennzeichnungspflicht, der Stoff muss aber nicht namentlich genannt werden. Siehe untenstehende Hinweise zur Lebensmittelsicherheit und zum Verbraucherschutz.

Toxikologie

Für den Menschen gesundheitsschädlich.

  • Symptome: Irritationen der Haut, Augen und der Atmungsorgane. [3]
  • Beobachtete Nebenwirkungen: Depressionen, Anfälle, Bewegungsstörungen, Nervenschäden, Verdauungsstörungen mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. [4]

Hinweise auf kanzerogene Wirkungen gibt es nicht. Das gleiche gilt für negative Einflüsse auf die Fortpflanzung oder genetische Veränderungen. Diese Angeben beziehen sich auf Tierversuche. [5].

Umweltwirkungen

Wasser

  • Amphibien und Würmer: Moderat giftig
  • Fische und Zooplankton: Schwach giftig

Chlorpropham wird in Wasser nur langsam abgebaut. Bei pH 4, 7 und 9 sowie bei 40°C, war 90% des Stoffes in einer Lösung nach 32 Tagen bei Dunkelheit noch vorhanden. [6]

Land

Chlorpropham wird im Erdboden nur mit moderater Geschwindigkeit abgebaut. Es wurden Halbwertzeiten von 65 Tagen bei 15 C und 30 Tagen bei 29 C beobachtet. Chlorpropham besitzt ein gewisses Potential, das Grundwasser zu kontaminieren, weil es wasserlöslich ist und nur schlecht von Erdpartikeln absorbiert wird. Auf der anderen Seite wird Chlorpropham stark von organischer Materie absorbiert, so dass es unwahrscheinlich ist, dass der Stoff Erdboden mit hohem Anteil organischer Materie durchdringen kann. [7]

Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz

Die Umweltschutzagentur der US-Regierung (EPA) nennt eine empfohlene Höchstmenge als Tagesdosis (Reference Dose for Chronic Oral Exposure, RfD) von 0.2 mg/kg Körpergewicht (2007) [8].

Folgende Rückstandshöchstmengen sind in Deutschland zugelassen:

Rückstandshöchstmengen für Chlorpropham[9] mg/kg
Kultur festgesetzt
Ölsaaten 0.1
Tee (Camelia sinensis) 0.1
Hopfen 0.1
Getreide 0.02
andere pflanzliche Lebensmittel ausgenommen Kartoffeln 0.05
Kartoffeln 10

Chlorpropham (CIPC) darf bei konventionell angebauten Kartoffeln als Keimhemmungsmittel eingesetzt werden. In dem Fall muss ein Hinweis "Nach der Ernte behandelt", entweder auf der Verpackung oder bei loser Ware beim Preisschild angebracht sein. Der zulässige Rückstandshöchstwert bei Kartoffeln ist 50 mal höher als bei Getreide. Da der Wirkstoff auch in das Innere der Kartoffeln dringt, ist er auch in geschälten und in frittierten Kartoffelprodukten nachweisbar [10]. Entgegen landläufiger Meinung reicht es folglich nicht aus, behandelte Kartoffeln zu waschen oder zu schälen, um die Substanz zu entfernen. Bio-Kartoffeln (kbA) dürfen nicht mit Chlorpropham behandelt werden.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Eintrag zu CAS-Nr. 101-21-3 in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 10.07.2007 (JavaScript erforderlich)
  2. Quelle RHmV (Rückstandshöchstmengen-Verordnung) §3a
  3. Quelle http://www.pesticideinfo.org/Detail_Chemical.jsp?Rec_Id=PC35064#Symptoms
  4. Quelle http://www.pesticideinfo.org/Detail_Chemical.jsp?Rec_Id=PC35064#Symptoms besucht 1.10.2007
  5. Quelle: http://extoxnet.orst.edu/cgi-webglimpse/webglimpse.cgi?ID=1&query=chlorpropham&case=on besucht 1.10.2007
  6. Quelle 1: http://www.pesticideinfo.org/Detail_Chemical.jsp?Rec_Id=PC35064#Ecotoxicity besucht 1.10.2007, Quelle 2: http://extoxnet.orst.edu/cgi-webglimpse/webglimpse.cgi?ID=1&query=chlorpropham&case=on besucht 1.10.2007
  7. Quelle http://extoxnet.orst.edu/cgi-webglimpse/webglimpse.cgi?ID=1&query=chlorpropham&case=on besucht 1.10.2007
  8. Quelle: EPA, http://cfpub.epa.gov/iris/quickview.cfm?substance_nmbr=0283. besucht 1.10.2007
  9. Quelle: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) http://www.bvl.bund.de/cln_007/DE/04__Pflanzenschutzmittel/00__doks__downloads/archiv__mrl__liste__zip,templateId=raw,property=publicationFile.zip/archiv_mrl_liste_zip.zip besucht 1.10.2007
  10. Quelle Kantonales Labor Zürich 22.7.2005 http://www.klzh.ch/aktuelles/detail.cfm?id=56&archiv=set besucht 1.10.2007
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Chlorpropham aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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