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ChondritChondrite bilden mit einem Anteil von etwa 86 Prozent die größte Klasse der Meteorite. Weiteres empfehlenswertes FachwissenSie können als kosmische Sedimentgesteine aufgefasst werden. Ihr Name rührt von eingeschlossenen kleinen Silikatkügelchen her, den so genannten Chondren, die in eine feinkörnige Matrix eingebettet sind. Ihre mineralogische Zusammensetzung wird von den Mineralen Olivin, Pyroxen und Plagioklas dominiert. Oft werden Chondrite auch undifferenzierte Meteorite genannt, weil man annimmt, dass ihre chemische Zusammensetzung, mit Ausnahme leichtflüchtiger Elemente wie Natrium und Kalium oder den Edelgasen, der Zusammensetzung des ursprünglichen Sonnennebels entspricht. Es wird daher davon ausgegangen, dass sie bereits in der Frühzeit des Sonnensystems entstanden sind. GeschichteDie ersten Chondriten wurden 1772 durch den französischen Chemiker Antoine Laurent de Lavoisier untersucht. Der berühmte französische Chemiker Louis Pasteur untersuchte im Jahr 1864 ebenfalls einen Meteor, der den kohligen Chondriten zugeordnet wurde. KlassifikationChondrite können nochmals in Unterklassen eingeteilt werden. Nach Häufigkeit an erster Stelle stehen die gewöhnlichen Chondrite. In kohligen Chondriten sind neben Chondren auch noch präsolare Minerale und Calcium-Aluminium-reiche Einschlüsse zu finden. Nach ihrer chemischen Zusammensetzung werden Chondrite in folgen Unterklassen eingeteilt:
Eine Übersicht über die Häufigkeit der Elemente in den verschiedenen Chondritenklassen kann bei Kallemyn et al. ("Geochemistry of ordinary chondrites", Geochimica et Cosmochimica Acta, 1989, Seite 2747) gefunden werden. Neben der chemischen Klassifizierung werden Chondrite nach einem Schema, das 1967 von den Wissenschaftlern Van Schmus und Wood vorgeschlagen wurde, in die petrologischen Typen 1 bis 6, manchmal auch 1 bis 7, eingeteilt. Chondrite vom petrologischen Typ 3 werden „unequillibriert“ genannt, weil sie Material repräsentieren, das nach der Entstehung des Mutterkörpers durch Akkumulation aus dem solaren Nebel nahezu unverändert blieb. Im Gegensatz dazu wurden Chondrite vom Typ 4 bis 6 zunehmend thermisch metamorphisiert. Diese Chondrite sind dabei rekristallisiert. Als Folge sind in Typ 6 Chondriten nur noch wenige Relikte von Chondren zu finden. Meteoriten vom Typ 1 und 2 sind zwar nicht thermisch verändert worden, haben aber eine "wässerige" Metamorphose erfahren. Während Chondrite vom Typ 3 bis 6 maximal 3 Gewichtsprozent Wasser enthalten, können Typ 2 Chondrite bis zu 18 Gewichtsprozent und Typ 1 Chondrite mehr als 20 Gewichtsprozent Wasser enthalten. Bei Typ 1 Chondriten sind durch die wässerige Metamorphose die ursprünglich vorhandenen Chondren verschwunden. Bei gewöhnlichen Chondrite und Entstatiten kommen die petrologischen Typen 3 bis 6 und bei kohligen Chondriten die petrologischen Typen 1 bis 4 vor. Chondrite mit unterschiedlichem petrologischen Typ können durchaus vom gleichen Mutterkörper stammen. So wurde für die H-Chondrite das „Zwiebelschalenmodell“ für den Mutterkörper vorgeschlagen. Nach diesem Modell wäre der Mutterkörper der H-Chondriten ein undifferenzierter Asteroid, der nach seiner Entstehung vor 4,56 Milliarden Jahren durch Zerfall radioaktiver Nuklide nochmals erhitzt wurde ohne jedoch zu schmelzen. Dabei wurde er im Kern stark, nach außen hin aber weniger stark erhitzt. H3-Chondrite würden dann von der Oberfläche des Mutterkörpers stammen, während die H4-, H5- und H6-Chondrite aus zunehmend größeren Tiefen stammen würden. Siehe auch: Liste der Gesteine. Kategorien: Meteoritenart | Gestein |
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Chondrit aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |