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Clemmensen-Reduktion



Die Clemmensen-Reduktion ist eine Chemische Reaktion, mit der Ketone und Aldehyde durch Umsetzung mit amalgamiertem Zink in Salzsäure zu den zugrundeliegenden Alkanen reduziert werden können. Sie wurde nach ihrem Entdecker Erik Christian Clemmensen benannt.

Im allgemeinen wird so vorgegangen, dass in einem ersten Schritt das Zink mit Quecksilbersalzen amalgamiert und mit Salzsäure gewaschen wird, um eine oxidische Passivierung zu entfernen. Dann wird mit frischer konzentrierter Salzsäure versetzt und in der Siedehitze die Carbonylkomponente zugegeben. Typische Reaktionszeiten liegen bei über 20 Stunden.

Die Clemmensen-Reduktion ist eher für niedermolekulare Verbindungen geringer sterischer Hinderung und Arylketone geeignet. Eine Variante verwendet Zink in einer auf 0 °C gekühlten etherischen Lösung, in welche Chlorwasserstoff-Gas geleitet wird. Beide Varianten sind naturgemäß beschränkt auf säurestabile Verbindungen. Acyloine und α-β-ungesättigte Carbonylverbindungen sind ungeeignete Substrate. Komplementär ist die Wolff-Kishner-Reaktion, die wiederum für basenstabile Verbindungen geeignet ist.

Der Mechanismus ist nicht abschließend gesichert. Es werden zwei Mechanismen diskutiert. Sicher ist:

  • Die Reaktion verläuft an der Metalloberfläche.
  • Die Reaktion verläuft nicht über den freien Alkohol, da ein solcher Alkohol, der als Substrat absichtlich zugesetzt wird, nicht reduziert werden kann.
  • Es handelt sich um einen wiederholten Ein-Elektron-Transfer (engl.: Single Electron Transfer = SET), in dessen Verlauf ein Zink-Carben-Komplex entsteht.

Mechanismus 1: Es wird durch die Säure der Sauerstoff der Carbonylgruppe protoniert. Dann wird unter Elektronentransfer eine Zink-Kohlenstoff-Bindung ausgebildet. Nach erneuter Protonierung und Elektronentransfer wird Wasser abgespalten und der Zink-Carben-Komplex gebildet. Durch zweimalige Protonierung und zweimaligen Elektronentransfer wird der Kohlenwasserstoff freigesetzt.

Mechanismus 2: Es wird ein Elektron auf den Carbonylkohlenstoff übertragen. Dadurch bildet sich eine Sauerstoff-Zink-Bindung auf und gleichzeitig entsteht ein Kohlenstoff-Radikalanion. Durch zweimaligen Elektronentransfer wird der Sauerstoff auf das Zink übertragen und ein Kohlenstoff-Zink-Carben gebildet. Dann wird wie oben durch Protonierung und Elektronentransfer der Kohlenwasserstoff freigesetzt.

In beiden Fällen wird (hier nicht dargestellt) die entsprechende Menge Zink in Form von Zinkchlorid freigesetzt.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Clemmensen-Reduktion aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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