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Clomipramin



Strukturformel
Bezeichnungen
Freiname Clomipramin
IUPAC-Name 3-Chlor-10,11-dihydro-N,N-dimethyl-5H-dibenz-[b,f]azepin-5-propanamin
Summenformel C19H23ClN2
CAS-Nummer 303-49-1
Chemisch-physikalische Daten
Molare Masse 314,85 g/mol
Schmelzpunkt 189,5 °C
Siedepunkt

Clomipramin ist chemisch ein Dibenzazepin und ein Arzneistoff aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Clomipramin wurde in den 1960er-Jahren vom Schweizer Pharmaunternehmen Geigy entwickelt und wird bis heute unverändert in Deutschland unter dem Handelsnamen Anafranil® von Dolorgiet Arzneimittel und als Generikum von zahlreichen Herstellern vertrieben. Diese Substanz ist das Chlor-substituierte Derivat des Imipramins.

Eigenschaften

Pharmakologie

Clomipramin wirkt vorwiegend antriebssteigernd und stimmungsaufhellend. Die stimmungsaufhellende Wirkung des Clomipramin setzt in ca. 1-2 Wochen, die antiobsessive etwas später ein. Es zeichnet sich aus durch ein duales Wirkprinzip – nämlich Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahme-Inhibition, begleitet von α1-Adrenorezeptoren-Blockade. Die Down-Regulation der β-Adrenorezeptoren gehört zu den therapeutischen Effekten.

Indikationen

Diese Substanz hat sich besonders bei der Behandlung von Zwangsstörungen bewährt, besitzt gleichwohl ein breiteres therapeutisches Spektrum, so wird es in der Therapie von schweren (behandlungsresistenten) und/oder chronischen Depressionen und Angstzuständen (z. B. Agoraphobie) häufig verwendet und zwar mit einem gut dokumentierten Erfolg. Der Wirkstoff wird außerdem zur Behandlung von Narkolepsie eingesetzt und ist bislang der einzige zugelassene Wirkstoff auf dem Gebiet.

Allgemeines

Clomipramin dient bis heute als Vergleichs-Standard für Neuentwicklungen von Psychopharmaka für die Indikation Zwangsstörungen. Wegen seiner Wirksamkeit bei den Angststörungen gelangte Clomipramin auf die WHO-Liste der „Essential Drugs“ und zwar als einziges Medikament in der Kategorie Panik und Angst.

Kritik

Clomipramin wurde nur unzureichend auf Mutagenität geprüft. In Tierversuchen bei der Drosophila zeigte sich eine mutagene Wirkung [1], d.h. es kam zu Veränderungen des Erbguts.

Einzelnachweise

  1. Fachinformation Anafranil®
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Clomipramin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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