Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.chemie.de
Mit einem my.chemie.de-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
Cola
Cola, auch Kola, ist ein koffein- und kohlensäurehaltiges Erfrischungsgetränk. Seltener wird statt Cola auch der englische Begriff Coke verwendet, der jedoch ebenso wie Coca-Cola ein eingetragenes Warenzeichen der Coca-Cola Company ist. In Österreich, der Schweiz und teilweise auch in Süddeutschland trinkt man ein (neutrum) Cola, im übrigen deutschen Sprachraum eine Cola. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Rezeptur und InhaltsstoffeUrsprünglich waren die Hauptzutaten der Cola die an Koffein reiche Kolanuss und der Extrakt aus Blättern von Erythroxylum-Arten. Zur Herstellung von Coca Cola wurde allerdings nicht die kokainhaltige Art Erythroxylum coca verwendet, sondern Erythroxylum-Arten, deren Gehalt an Koffein - ähnlich dem Guaraná - besonders hoch ist und deshalb bevorzugt zur Herstellung von Erfrischungsgetränken eingesetzt werden. Ihren typischen Geschmack erhält die heutige Cola neben der Kolanuss durch die Zutaten Vanille, Zimtöl, Nelkenöl und Zitrone, wobei der Zitronenanteil in Deutschland anders als in den USA ist. Gelegentlich werden auch Ysopkraut-, Mazisblüten-, Kalmus-Tinktur, Korianderöl oder destilliertes Limettenöl als Bestandteile eines Cola-Rezeptes genannt. Die genauen Formeln zur Herstellung der verschiedenen Colas werden von den Produzenten geheim gehalten. Darüber hinaus enthält sie in der Regel Koffein, Phosphorsäure, große Mengen an Zucker, Kohlensäure und als Hauptbestandteil Wasser. Die charakteristisch dunkle Farbe erhält Cola durch den Zusatzstoff E 150d (Zuckerkulör). Die unterschiedlichen Wasser- und Zuckersorten sind dafür verantwortlich, dass Cola in allen Regionen der Erde unterschiedlich schmeckt. In Asien wird Rohrzucker, in Europa meist Rübenzucker und in den USA Mais-Sirup verwendet. Fast alle Hersteller haben seit Mitte der 1980er Jahre auch Light-Produkte im Angebot, die anstelle von Zucker Aspartam und Acesulfam enthalten. Weniger verbreitet sind koffeinfreie Varianten („Kindercola“), nicht eingefärbtes „Crystal Cola“ sowie spezielle Geschmacksrichtungen (Kirsche, Vanille, Zitrone). Der Koffeingehalt der Colagetränke kann durch Zusatz von koffeinreichen Pflanzenextrakten oder chemisch hergestelltem Koffein erzielt werden. Ein wichtiger Inhaltsstoff der Cola war früher die Zitronensäure; heutzutage ist die Phosphorsäure (E 338), die aufgrund des Verdünnungsgrades in Form der Orthophosphorsäure vorliegt, charakteristisch. Die Phosphorsäure ist für den typischen Cola-Geschmack mitverantwortlich und wirkt emulsionsstabilisierend. OpenCola ist eine Cola, deren Rezept unter der GPL steht. WirkungDurch die Kombination von Zucker und Koffein wirkt Cola anregend. Das Koffein hat jedoch bei Erwachsenen bei mäßigem Konsum (z.B. 1 Glas Cola) wegen der geringen Konzentration meist kaum eine Wirkung. Der Phosphorsäure als Bestandteil der Cola werden einige Wirkungen nachgesagt, die bisher jedoch nicht belegt sind. Die physiologische Wirkung der Phosphorsäure auf den menschlichen Organismus ist umstritten. Bisher gibt es keine gesicherten Belege, dass Phosphorsäure in den in Cola auftretenden Konzentrationen über die Wirkung von Parathormon zu Kalziummangel in den Knochen führt, wie gelegentlich behauptet wird. Zu einem solchen kann es jedoch kommen, wenn neben der Cola nicht ausreichend kalziumhaltige Getränke oder Speisen konsumiert werden. Zudem bestehen die menschlichen Knochen zu knapp 70% aus Calciumphosphat, das dem Körper in Form von Phosphat-Verbindungen wie der Phosphorsäure zugeführt werden muss. Phosphor-Verbindungen sind auch an anderen Stellen im Körper zu finden, so z. B. im Adenosintriphosphat. Cola - häufig in Kombination mit Salzstangen oder Erdnussflips - gilt außerdem als eine Möglichkeit zur raschen Eigentherapie bei einer Durchfallerkrankung. So ist sichergestellt, dass der Verlust an Flüssigkeit, Kochsalz und Nahrung ausgeglichen wird; besonders in tropischen Regionen haben Fertiggetränke den Vorteil, steril zu sein. Die Salzstangen führen zusätzlich Salze als Ersatz für die ausgeschiedenen Elektrolyte bei und sind nebenbei aufgrund Form, Größe und Volumen eines der am einfachsten aufzunehmenden Nahrungsmittel. Eine besonders hilfreiche Wirkung gerade von Cola ist jedoch wissenschaftlich unbelegt. Ernährungsphysiologen werten den Konsum von zuckerhaltiger Cola als für den Körper schädlich. Unbestritten ist, dass übermäßiger und regelmäßiger Konsum des stark zuckerhaltigen Getränks zu Übergewicht führen kann. 100ml normale Cola enthalten etwa 42 kcal. Daneben ist der ständige Konsum zuckerhaltiger Getränke ein Hauptrisikofaktor für Karies (Zahnfäule), besonders bei Kindern. GeschichteAls Erfinder der Cola gilt der Pharmazeut John Stith Pemberton, der 1886 ein Rezept für einen Sirup entwickelte und diesen, gemischt mit Sodawasser, unter dem Namen Coca-Cola (siehe dort) verkaufte. Neben Coca-Cola entstanden zahlreiche weitere Marken, die jedoch die weltweite Marktführerschaft der Ur-Cola nicht dauerhaft gefährden konnten. Die bekannteste unter ihnen ist die ebenfalls aus den USA stammende Pepsi-Cola. Daneben entwickelten sich aber auch in Europa zumindest zeitweise populäre Marken, so zum Beispiel die seit 1931 in Deutschland hergestellte afri-cola oder die in der DDR entstandene Club-Cola und Vita Cola. Der Genuss des Getränks, insbesondere der Marken Coca-Cola und Pepsi, war und ist in bestimmten Regionen deshalb auch immer wieder der Ausdruck einer westlichen Weltanschauung (vgl. etwa den bekannten Cocktail Cuba Libre). In einigen Ländern, in denen traditionell Skepsis gegenüber den USA verbreitet ist, dominieren lokale Marken. Inca Kola aus Peru wird mittlerweile in weiten Teilen Südamerikas vom Coca-Cola-Konzern vermarktet. Tukola ist eine kubanische Marke, die auch in Italien verkauft wird. In Indien waren Pepsi und Coca-Cola von 1970 bis 1993 verboten, da sich die beiden Marken dagegen wehrten, die Inhaltsstoffe ihrer Produkte anzugeben. Obwohl Cola in allen Altersklassen getrunken wird, kann man sagen, dass sie auch ein wesentlicher Bestandteil der Jugendkultur in vielen Ländern ist. Allerdings gilt Cola als relativ ungesund. Als Gründe für diese Meinung werden vorrangig der hohe Zuckergehalt und im Weiteren das darin enthaltene Koffein und die Phosphorsäure genannt. Die tatsächliche Schädlichkeit ist umstritten, da für jedes vorgebrachte Argument Gegenargumente verfügbar sind. Normaler Orangen- oder Apfelsaft (100 % Fruchtanteil ohne Zusätze) hat einen vergleichbar hohen Brennwert (verantwortlich für mögliches Übergewicht) wie Cola, normalfette Milch sogar einen höheren. (Es darf jedoch nicht vernachlässigt werden, dass dem – typischerweise industriell raffinierten – Zucker, der in Cola zum Einsatz kommt, die typischen Begleitstoffe fehlen, die den natürlichen Fruchtzucker in Säften begleiten.) Der Koffein-Anteil in Cola-Getränken ist typischerweise deutlich geringer als der von aufgebrühtem Kaffee oder Tee (Ausnahme: Jolt Cola), daher ist auch dieser Aspekt relativ zu betrachten. Die vermutete schädliche Wirkung der in Cola-Getränken oft enthaltenen Phosphorsäure ist ebenfalls umstritten, da die geringe Dosierung eine oxidierende Wirkung als Säure weitgehend ausschließt. Im Jahr 2002 kam Mecca-Cola als „nicht-westliche“ Alternative auf den Markt. Die aus Frankreich stammende Cola zielt auf muslimische Konsumenten ab. Der Hersteller gibt an, einen Teil des Erlöses an die Palästinenser sowie an lokale Wohltätigkeitsorganisationen abzuführen. MixgetränkeBekannte Cola-Mischgetränke sind unter anderem Spezi(Mezo-Mix) und Cola-Bier (Diesel). Eine von Hand gefertigte Mischung von Rotwein und Cola wird Cola-Rot, aber auch Calimocho, Korea, Araber, Colera (Verballhornung der Krankheit Cholera), Fetzi (Wien, seltener Rebellenblut, angeblich auch Cola Rup bzw. Cola Roid; bei höherem Weinanteil Bonanza), kalte Muschi bzw. KaMu genannt. In Ostösterreich beliebt sind auch Cola-Rum (in Wien: Rüscherl, mit weißem Rum nach der bekanntesten Marke Bacardi-Cola, mit kubanischem Rum Cuba Libre) und Cola-Weinbrand (in Wien Baucherl wegen des bauchigen Weinbrand-/Cognacschwenkers, seltener Frackerl, in einigen norddeutschen Regionen Charly, im Rheinland Topsi). Eine Mischung aus Cola und Kölsch wird in und um Köln als Drecksack bezeichnet, Cola mit Altbier Alt-Schuss oder Krefelder. In Süddeutschland und Österreich wird Cola auch gern mit Weißbier oder Weizenbier gemischt und Colaweizen genannt, früher ebenfalls Neger oder Mohr (siehe auch Goaßnmaß), in Österreich inzwischen häufig auch Diesel, wie in Hannover und Umgebung die Mischung von Cola mit Pils-Bier. Eine andere Bezeichnung von Cola-Bier-Mischungen in verschiedenen Regionen Deutschlands lautet (ein) Dreckiges. Im Südhessischen wird Cola oft mit Apfelwein gemischt, also mit Epplwoi, was folglich KE (Kola Eppler) oder Schwarz-Gespritzter ergibt. Auch der Mix von Cola und Wodka, Whiskey oder Korn ist gebräuchlich. Cola ist auch Bestandteil zahlreicher Cocktails und Longdrinks. Bekannteste Beispiele sind Long Island Iced Tea und Cuba Libre. Siehe auch
|
|
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Cola aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |