Meine Merkliste
my.chemie.de  
Login  

Desfluran



Steckbrief
Name (INN) Desfluran
Wirkungsgruppe

Inhalationsanästhetikum

Handelsnamen

Suprane®

Klassifikation
ATC-Code AB07
CAS-Nummer 57041-67-5
Verschreibungspflichtig: ja


Fachinformation (Desfluran)
Chemische Eigenschaften

IUPAC-Name:
2-(Difluoromethoxy)-
1,1,1,2-Tetrafluoro-Ethan
Summenformel C3H2OF6
Molare Masse 168.04 g/mol

Desfluran ist ein Inhalationsanästhetikum aus der Gruppe der Flurane. Es hat eine gute hypnotische und muskelrelaxierende, jedoch nur schwach analgetische Wirkung. Desfluran ist ein in der Anästhesie weit verbreitetes Standardanästhetikum. Es zeichnet sich durch schnelles An- und Abfluten und damit gute Steuerbarkeit sowie eine gute Kreislaufstabilität aus.

Chemie und Pharmakologie

Die Dichte von Desfluran ist als Flüssigkeit 1,465 g/ml. Der Siedepunkt liegt bei 22,8 °C, der Dampfdruck beträgt bei 20 °C 886,6 mBar. Aufgrund dieses niedrigen Siedepunktes ist eine spezielle Verdampfertechnologie erforderlich.

Der Blut-Gas-Verteilungskoeffizient von ist 0,42, das heißt bei einer Konzentration von 1 Volumenprozent (Vol%) in den Lungenbläschen beträgt die Konzentration im Blut 0,42 Vol%. Die geringe Löslichkeit bewirkt eine schnelle Einschlaf- und Aufwachphase. Die MAC ist 6 %, Desfluran ist damit weniger potent als Isofluran oder Sevofluran. Da Desfluran schleimhautreizend ist, eignet es sich nicht für die Narkoseeinleitung. Durch die Reizung der Atemwege kann ein Bronchospasmus oder Laryngospasmus ausgelöst werden.

Die Metabolisierungsrate von Desfluran ist minimal und liegt unter 0,1 %, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer Leberschädigung sehr gering ist, daher kann es auch bei Patienten mit vorbestehender Lebererkrankung eingesetzt werden. Wie die anderen Inhalationsanästhetika erhöht Desfluran den Hirndruck und kann ein Trigger für eine malignen Hyperthermie darstellen.

Literatur

  • Jochen Schulte am Esch: Anästhesie. Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerztherapie. Stuttgart: Thieme, 3. Aufl., 2007. ISBN 3-13-119083-3
  • Martin Bellgardt: Evaluation der Sedierungstiefe und der Aufwachzeiten frisch operierter Patienten mit neurophysiologischem Monitoring im Rahmen der Studie: Desfluran versus Propofol zur Sedierung beatmeter Patienten. Bochum, Dissertation, 2005 (pdf)
  • Susanne Lohmann: Verträglichkeit, Nebenwirkungen und Hämodynamik der inhalativen Sedierung mit Desfluran im Rahmen der Studie: Desfluran versus Propofol zur Sedierung beatmeter Patienten. Bochum, Dissertation, 2006 (pdf)
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Desfluran aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Ihr Bowser ist nicht aktuell. Microsoft Internet Explorer 6.0 unterstützt einige Funktionen auf ie.DE nicht.