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Deutsche Amphibolin-Werke
Die Deutsche Amphibolin-Werke von Robert Murjahn Stiftung & Co KG (kurz DAW) ist heute die Dachgesellschaft der aus ihr hervorgegangenen Caparol-Gruppe, dem größten Farbenproduzenten in Deutschland. Europaweit beschäftigt die Gruppe 3700 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2004 einen Umsatz von 760 Mio. €. Bekanntestes Produkt des Unternehmens ist die 1909 patentierte Innenraumfarbe Alpinaweiß. Weiteres empfehlenswertes FachwissenGeschichteDie Deutschen Amphibolin-Werke von Robert Murjahn wurden 1895 von Robert Murjahn in Ober-Ramstadt im Großherzogtum Hessen (heute Hessen) gegründet. Bereits 1885 hatte das Hamburger Handelsunternehmen Ernst Murjahn & Sohn, das Robert Murjahns Bruder Eduard und seinem Vater Ernst gehörte, im Odenwald Schürfrechte für Mangan erworben, allerdings wurden bei Probebohrungen nur die zur Amphibolgruppe gehörenden Hornblende-Minerale (Calcium-Amphibole) entdeckt. 1889 schloss Eduard Murjahn erste Verträge zur Förderung des Amphibols ab und begann mit der Erprobung von Verfahren zur Aufbereitung dieses Minerals zur Farbenproduktion. Nachdem Eduard Murjahn 1889 zur Verarbeitung der Hornblende die Deutschen Amphibolin-Werke von Eduard Murjahn in Ernsthofen (heute ein Ortsteil der Gemeinde Modautal) im Odenwald ins Leben rief, siedelte die Familie 1895 nach Ober-Ramstadt um und gründeten dort die Deutschen Amphibolin-Werke von Robert Murjahn. Robert Murjahn hatte 1894 ein Verputzpulver auf Basis von Kalk und Kreide entwickelt, das nun in Ober-Ramstadt hergestellt und unter dem Namen Murjahns Verputz- Anstrich-Pulver vermarktet wurde. Im Jahr 1901 wurde mit der Produktion von Pulverfarbe aus geleimter Kreide begonnen worden, welche ab 1909 unter dem Namen Alpinaweiß vertrieben wird. 1928 entwickelte Dr. Robert Murjahn, der Sohn des Firmengründers Robert Murjahn und seit 1926 im Unternehmen tätig, das Emulsionsbindemittel Caparol (der Name setzte sich aus den Hauptbestandteilen zusammen: Casein, Paraffin und Oleum, einem chinesischen Holzöl). Dieses neue Produkt war Grundlage für die nun entstehende Emulsionsbindertechnik im Malerhandwerk. Ab 1936 wurde auch eine Acryldispersion anstelle von Öl bei Caparol eingesetzt. In den 1950er Jahren führt das Unternehmen zahlreiche neue Produkte ein. 1953 wird das Glanzüberzugsmittel Capaplex auf den Markt gebracht, 1956 Murjahns Latexfarbe, die erste streichfertige Dispersionslatexfarbe. 1957 wurde in Ober-Ramstadt die Disbon Gmbh gegründet, die für die Vermarktung der Palette an Abtönfarben unter dem Namen AVA zuständig ist. Die Disbon GmbH vermarktet ab 1963 auch die Fassadenfarbe Duparol. 1966 wurde die im österreichischen Perg beheimatete Synthesa-Chemie GesmbH übernommen. In den 1960er Jahren stieg die DAW zum größten Farbenhersteller in Deutschland auf. In der Folgezeit präsentierte die DAW weitere Neuerungen, unter anderem das Farbmischsystem Alpinacolor, den Acryllack Capacryl und das Silikatfarben-Sortiment Sylitol. 1973 starb Dr. Robert Murjahn, sein Sohn Dr. Klaus Murjahn übernahm die Leitung der DAW. In den 1980er Jahren wurde das Vertriebssystem der DAW modernisiert. Hierzu gründete das Unternehmen 1981 die für die Vermarktung von Dämm- und Verputzsysteme zuständige Capatect Dämmsysteme GmbH & Co. Energietechnik KG in Ober-Ramstadt. 1983 erfolgte die Gründung der Alpina Farben Vertriebs GmbH & Co. KG welche die Farbenprodukte rund um das Alpinaweiss für den Heimwerkermarkt vertreibt. 1984 wurde für die Caparol-Farben das neue Logo des gestreiften Elefanten eingeführt, welches heute das Firmenemblem für die gesamte Gruppe darstellt. 1989 wurde der Konzernumbau abgeschlossen, die DAW ist fortan eine Holding für die die Vertriebsfirmen Caparol (als Caparol Farben GmbH & Co KG ebenfalls 1989 gegründet, zuständig für den professionellen Farbenmarkt rund um die Caparol-Dispersionsfarben), Capatect, Disbon und Alpina. 1990 wurde die Fries-Burgholzer GesmbH, ein Hersteller von mineralischen Putzen, mit Sitz in Perg, Österreich, übernommen. 1992 wurde von der Treuhandanstalt die Lacufa AG mit Sitz in Berlin übernommen, die auch auf dem russischen Markt aktiv ist. Im Jahr 1995 übernahm der Caparol-Teilkonzern die Alligator-Farbwerke GmbH & Co KG. Im darauffolgenden Jahr geht im Stammwerk in Ober-Ramstadt die modernste Dispersionsfarbenfabrik Europas in Betrieb. Täglich werden hier 1400 Tonnen, in Spitzenzeiten auch 2000 Tonnen, Farbe hergestellt. Damit ist diese Anlage eine der größten weltweit. 1998 wurde die schwedische Farbenfabrik AB N. Haglund Färgindustri akquiriert. Ab 2000 wird ein neues Vertriebskonzept eingeführt und die vormals eigenständigen Linien Caparol, Capatect und Disbon zur Vertriebstochter Caparol Farben Lacke Bautenschutz zusammengefasst. In den folgenden Jahren wird das Unternehmen zunehmend internationalisiert, es werden nun auch Produktionsstätten in Italien, Frankreich und der VR China eröffnet. KonzernüberblickDie Caparol-Gruppe ist noch heute vollständig im Besitz der Familie Murjahn. Die Führung der Unternehmensaktivitäten geschieht über die Deutschen Amphibolin-Werke von Robert Murjahn Stiftung & Co KG mit dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Klaus Murjahn. Sie dient als Holding für die heute in, wie folgt, sechs Teilbereiche gegliederte Gruppe:
Im Jahr 2004 erzielte die Gruppe weltweit einen Umsatz von 760 Mio €[1] Zum Konzerngewinn macht das Familienunternehmen keine Angaben. 2005 beschäftigte Caparol weltweit 4000 Mitarbeiter, davon 1200 im Stammwerk in Ober-Ramstadt. Sie ist der größte Hersteller von Farben in Deutschland und das viertgrößte Unternehmen dieser Art in Europa. Quellen
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Deutsche_Amphibolin-Werke aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |