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Diadochit



Diadochit

Diadochit-Stalaktiten, ca. 40 cm lang, Alaunwerk Mühlwand, Reichenbach V.
Chemismus Fe2(OH)(SO4)(P2O5)*H2O
Kristallsystem amorph
Kristallklasse Gel
Farbe kastanien-, rötlich-, nelkenbraun, wachs- bis strohgelb
Strichfarbe ___
Mohshärte weich, plastisch bis zäh fließend
Dichte ___
Glanz feucht fettglänzend
Opazität opak
Bruch trocken zerbröselnd
Spaltbarkeit sehr vollkommen
Habitus ___
häufige Kristallflächen ___
Zwillingsbildung ___
Kristalloptik
Brechzahl ___
Doppelbrechung ___
Pleochroismus ___
optische Orientierung ___
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
___
weitere Eigenschaften
chemisches Verhalten ___
ähnliche Minerale ___
Radioaktivität nicht radioaktiv
Magnetismus nicht magnetisch
besondere Kennzeichen ___

Diadochit ist ein relativ seltenes, lokal jedoch häufiges Mineral aus der Gruppe der Sulfate.

Zusammensetzung: Eisen-Phosphat-Sulfat-Hydrat-Gel,

Typische Anteile: ~ 30% Fe, ~30% P2O5, ~10% SO4 und H2O

variable Nebenbestandteile: Al, As, Ca, Cu, K, Mo, U, V

Auch die Anteile der Hauptbestandteile können schwanken und dies ist wohl verantwortlich für eine erhebliche Bandbreite an Konsistenz und Farbigkeit. Eine weiche, tiefrotbraune, an Kirschbaumharz erinnernde Substanz gleicher Grundzusammensetzung wird gelegentlich Ortho-Diadochit genannt.

Eine wasserfeste, feinkristalline Substanz mit ähnlicher Zusammensetzung (~20% P2O5, ~27% SO4) wird teils als Destinezit bezeichnet, teils als kristalline Varität des Diadochits betrachtet. Mit hellbeigen bis graubraunen Krusten überzieht sie den Fels auch an trockenen, luftigen Stellen.


Bildung und Fundorte

  Als Sekundärmineral tritt es in ehemaligen Alaunschieferbergwerken oft massenhaft auf und bildet hier zum Teil farbenprächtige Tropfsteine, Sintergebilde und Überzüge. Es bildet sich bei der zum Teil mikrobakteriell induzierten Oxidation von Eisendisulfid (Markasit, Pyrit) und Phosphorit zu Schwefel- und Phosphorsäure, welche anschließend Eisen und andere Metalle aus den umgebenden Gesteinen lösen (Verdrängung schwacher Säuren durch starke).

Typlokalität: Saalfelder Feengrotten (Thüringen)

Besucherbergwerk Alaunwerk Mühlwand (Reichenbach, Vogtland)


Geschichte

Erstbeschreibung durch ERDMANN 1831. 1837 von AUGUST BREITHAUPT in den Alauschieferbergwerken bei Saalfeld (Thüringen) eingehgend untersucht und beschrieben.


Literatur

Saalfelder Feengrotten -Geschichte, Geologie, Mineralien; im Selbstverlag, 1994

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Diadochit aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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