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Diethylether
Diethylether bezeichnet in der Chemie eine organische Verbindung aus der Verbindungsklasse der Ether. Häufig wird er einfach als Ether, veraltet auch als Äther, bezeichnet. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
HerstellungMeist wird Ether aus einem Gemisch (etwa im Verhältnis 9:5) von Ethanol und Schwefelsäure erhalten, wobei portionsweise Alkohol zur Schwefelsäure gegeben und dann bei 140 °C destilliert wird. Das unter Kühlung aufgefangene Destillat ist der in einer Kondensationsreaktion erhaltene Diethylether, als Rückstand verbleibt allerdings giftiges Diethylsulfat. Beim Trocknen wird Ether über Calciumchlorid (CaCl2) vorgetrocknet, bevor das Restwasser mit Natrium entfernt werden kann. EigenschaftenChemische und physikalische EigenschaftenDie Verbindung ist besonders leicht flüchtig und hochentzündlich. Seine Dämpfe sind schwerer als Luft. Wegen seiner ansonsten aber verhältnismäßig geringen Reaktivität wird Diethylether für viele Reaktionen als Lösungsmittel (bspw. in Grignard-Reaktionen) eingesetzt, wegen seiner geringen Löslichkeit in Wasser ebenso als Extraktionsmittel. Durch Einwirkung von Licht in Anwesenheit von Luft-Sauerstoff bilden sich jedoch organische Peroxide, die leicht und explosionsartig wieder zerfallen können. Darum wird Ether in dunklen Flaschen aufbewahrt; vor Verwendung (Destillation) muss daher auf das Vorhandensein von Peroxiden geprüft werden. Physiologische EigenschaftenDas Inhalieren der Dämpfe ruft zunächst Erregung, dann Narkose hervor. Daher wurde Ether früher als Stärkungsmittel (Hoffmannstropfen) bzw. Narkotikum eingesetzt; letztere Verwendung geht auf das Jahr 1846 zurück. Heute wird er wegen langer Abklingzeit, unangenehmer Nachwirkungen (u. a. Erbrechen, Unruhe) und der Explosionsgefahr bei der Bildung von Gasgemischen mit Luft nicht mehr zur Narkose benutzt. Gebrauch als RauschmittelDiethylether wird auch als Rauschmittel konsumiert.[1] Üblicherweise wird hierzu direkt aus der Flasche oder aus einem mit Ether getränkten Tuch inhaliert. Der Rausch selbst ruft starke emotionale Erregung, veränderte Bewusstseinswahrnehmung und wirre, psychotisch anmutende Gedankengänge hervor. Konsumenten berichten u. a. von dem überwältigenden Gefühl, das Universum in seinem grundlegenden Wesen für den kurzen Zeitraum des Rausches durchschaut zu haben, jedoch sind auch sehr unangenehme, teils traumatisierende Angstzustände nicht selten. Bei hoher Dosierung tritt der Konsument in einen apathischen Zustand über, in dem er nicht mehr ansprechbar ist. Nebenwirkungen des Konsums sind beim Schnüffeln gereizte Schleimhäute und beim Trinken Magenschleimhautentzündung. Da sich Diethylether mittlerweile in Apotheken nur noch schwer beschaffen lässt, ist der Konsum jedoch nicht sehr verbreitet. Von Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts war Diethylether in Irland auf Grund hoher Alkoholpreise das häufigste verwendete Rauschmittel und wurde zu diesem Zweck in Apotheken verkauft.[2] VerwendungVon besonderer Bedeutung ist seine Verwendung als Lösungsmittel in der organischen Chemie. Besonders Reaktionen mit Metallorganylen wie Grignard-Verbindungen werden in wasserfreiem Ether durchgeführt. Das Schlenk-Gleichgewicht stabilisiert dabei die Grignard-Verbindung. Auch zur Flüssig-flüssig-Extraktion kann Diethylether verwendet, weshalb – insbesondere unter älteren Chemikern – oft noch der Begriff 'ausethern' für 'extrahieren' verwendet wird. Die Verwendung als Lösemittel ist rückläufig. Inzwischen wird immer häufiger Methyl-tert-butylether (MTBE) verwendet, bei dem die Bildung explosiver Peroxide ausgeschlossen ist, der aber trotzdem sehr ähnliche Eigenschaften zeigt. Diethylether wird unter anderem als Starthilfespray (z.B. unter dem Markennamen Startpilot) zum Anlassen von Verbrennungsmotoren verwendet. Referenzen
Kategorien: Feuergefährlicher Stoff | Gesundheitsschädlicher Stoff | Ether | Arzneistoff | Narkotikum |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Diethylether aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |