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Diproton



Ein Diproton ist ein hypothetisches Isotop des Heliums, bestehend aus 2 Protonen und 2 Elektronen. Es kann jedoch unter den im Universum herrschenden Naturgesetzen nicht existieren.

Es wird spekuliert, dass, wenn die Stärke der starken Wechselwirkung nur um 2 Prozent stärker wäre, sich alle Protonen zu stabilen Diprotonen zusammen binden würden. Dieser Fall wird manchmal als „Diprotonenkatastrophe“ bezeichnet, da in diesem Falle das Leben, wie es in unserem Universum vorhanden ist, nicht möglich wäre. Die Fusion innerhalb der Sterne würde statt durch die schwache durch die starke Wechselwirkung bewirkt werden. Dieser Prozess würde 1018 mal schneller ablaufen, als es in unserem Universum der Fall ist, und Sterne würden die Kernfusion so schnell durchführen, dass sich kein Leben entwickeln könnte.

Der Grund dafür, dass das Diproton nicht gebunden ist, ist eine Kombination aus dem Pauli-Prinzip und einer starken Spin-Bahn-Kopplung. Vom Deuteron weiß man, dass der Singulett-Zustand, d.h. der Zustand mit antiparallelem Protonen und Neutronen-Spin nicht gebunden ist. Lediglich der Triplett-Zustand mit parallelen Spins ist gebunden. Grund dafür ist die starke Spin-Bahn-Kopplung der Nukleonen im Kern, die eine energetische Absenkung des Triplett- und Erhöhung des Singulett-Zustandes mit sich bringt. Darüberhinaus existieren für das Deuteron keine angeregten Zustände. Da die Protonen im hypothetischen Diproton Fermionen sind, müssen sie dem Pauli-Prinzip gehorchen, d.h. zwei Protonen dürfen nicht dieselben Quantenzahlen haben. In Analogie zum Deuteron bedeutet dies, dass die beiden Protonen, die sich ja beide im Zustand mit niedrigstem Drehimpuls (l=0) befinden müssten, ihre Spins antiparallel ausrichten müssen. Dieser Zustand ist aber aufgrund der Spin-Bahn-Kopplung nicht gebunden. Selbiges gilt auch für das Dineutron.

 
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