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Dischwefelsäure
Dischwefelsäure (auch Pyroschwefelsäure) ist eine Oxosäure des Schwefels und gehört zu den anorganischen Säuren. Sie leitet sich von der Schwefelsäure ab und lässt sich formal als Zusammenlagerung zweier Schwefelsäuremoleküle unter Abspaltung von Wasser darstellen. Dischwefelsäure ist stark hygroskopisch und hochreaktiv, vor allem mit Wasser und organischen Materialien kommt es zu sehr heftigen Reaktionen. Die Salze der Dischwefelsäure werden Pyrosulfate genannt. Dischwefelsäure wird oft mit Oleum gleichgesetzt, dies ist formal jedoch falsch. Bei Oleum (auch rauchende Schwefelsäure genannt) handelt es sich um eine Lösung von Schwefeltrioxid (SO3) in Schwefelsäure (H2SO4) mit veränderlichen Anteilen an Schwefeltrioxid. Jedoch stellt Oleum die vorherrschende Form von Dischwefelsäure dar, weswegen in diesem Artikel auf dieses Stoffgemisch eingegangen wird. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Gewinnung und DarstellungGroßtechnisch fällt Dischwefelsäure in Form von Oleum bei der Herstellung von Schwefelsäure nach dem Kontaktverfahren an. Um das Zwischenprodukt Schwefeltrioxid gemäß dem Massenwirkungsgesetz aus dem Reaktionsgleichgewicht zu entfernen, nutzt man dessen Eigenschaft aus, sich gut in konzentrierter Schwefelsäure zu lösen. Das Produkt ist eine farblose ölige Flüssigkeit in der Dischwefelsäure- sowie Trischwefelsäuremoleküle vorliegen. Das Verhältnis der beiden Komponenten (SO3 und H2SO4) bestimmt die molekulare Zusammensetzung und die physikalisch-chemischen Eigenschaften:
EigenschaftenChemische EigenschaftenDischwefelsäure ist stark hygroskopisch und zerfällt bei Anwesenheit von Wasser sehr schnell und unter starker Hitzeentwicklung zu Schwefelsäure (Hydrolyse) und reagiert als solche stark sauer. Zu dieser Reaktion kommt es schon mit dem in der Luft vorhandenen Wasser wodurch sich ein dichter Nebel aus Schwefelsäuretröpfchen bildet. Dies ist zum Beispiel beim Oleum der Fall, weshalb dieses auch den Namen „rauchende Schwefelsäure“ trägt. SicherheitshinweiseDischwefelsäure und Oleum sind sehr gefährlich. Sie sind stark ätzend und reagieren besonders mit organischen Stoffen sehr heftig. Beispielsweise kommt es bei Kontakt mit Haut oder Kleidungsstücken zu starkem Wasserentzug, sogar unter Spaltung von Molekülen wie etwa Kohlenhydraten. Dadurch verfärbt sich die betroffene Stelle gelb bis schwarz. Durch die starke Hitzeentwicklung bei der eintretenden Hydrolyse kann sich organisches Material leicht entzünden und es sogar zur Explosion kommen. Oleum reagiert so heftig mit Wasser, dass es nur neutralisiert werden kann, indem man es langsam auf Eis schüttet. Außerdem vermag es, anders als Schwefelsäure, sogar Plastikgefäße und Neoprenhandschuhe zu zerstören. Eine zusätzliche Gefahr stellen entweichende Schwefeltrioxiddämpfe dar. Kategorien: Ätzender Stoff | Schwefelverbindung |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Dischwefelsäure aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |