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Dolomit (Mineral)
Dolomit, auch unter den Bezeichnungen Dolomitspat, Rautenspat, Perlspat und Braunspat bekannt, ist ein sehr häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Carbonate (Nitrate und Borate kommen im Dolomit nicht vor), genauer ein wasserfreies Carbonat ohne fremde Anionen. Es kristallisiert im trigonal-rhomboedrischen Kristallsystem mit der chemischen Formel CaMg(CO3)2 und entwickelt vorwiegend rhomboedrische Kristalle oder massige Aggregate von weißgrauer bis hellbrauner Farbe. Seine Mohssche Härte beträgt 3,5 bis 4 und seine Dichte 2,9 g/cm³. Als besondere Eigenschaften ist zum einen die schwere Löslichkeit des Dolomit in Säure. Erst bei warmer Salzsäure zeigt sich eine Reaktion, im Gegensatz zum Calcit, der heftig und unter Geräuschentwicklung mit der Salzsäure reagiert. Des Weiteren weist das Dolomitmineral eine teilweise vielfarbige Lumineszenz in den Farben orange bis weiß, grün und braun auf. Das gleichnamige Dolomit-Gestein besteht zu mindestens 90 % aus dem Mineral Dolomit.
Weitere Eigenschaften
Etymologie und GeschichteAls eigenständiges Mineral erkannt wurde Dolomit gegen Ende des 18. Jahrhunderts durch den Schweizer Mineralogen H. B. de Saussure, der ihn nach dem französischen Geologen Déodat de Dolomieu benannte. Früher hatte Dolomit auch die Bezeichnung Bitterspat, er schmeckt jedoch nicht bitter. VarietätenAls einzige Varietät ist der Kobaltdolomit bekannt, der durch seinen Cobalt-Gehalt eine rosa Farbe hat. Bildung und FundorteDolomit bildet sich durch Wechselwirkung von magnesiumhaltigen Lösungen mit Kalzit-Sedimenten wie Riffkalkstein. Zuweilen tritt er auch alleine in besonders magnesiumreichem Wasser oder zusammen mit Sulfiderzen wie Zinkblende oder Bleiglanz auf. Er gehört zu den Gesteinsbildnern, die italienischen Dolomiten bestehen beispielsweise fast gänzlich aus dolomitreichem Sedimentgestein. Die schönsten Dolomitkristalle kommen vom Sankt Gotthard, vom Brenner und Greiner in den Tiroler Alpen und aus Traversella im italienischen Piemont. Weitere Fundorte sind unter anderem in Deutschland: Dietfurt (OT v. Treuchtlingen, Mittelfranken), Wachenzell (Oberbayern), Salzhemmendorf (Ostfälisches Bergland), Nüxei (Harz/Südharz), Meskalith (Trier/Rheinland-Pfalz), Massenkalk (Bergisches Land, Sauerland); Hösbach-Rottenberg (Unterfranken). Weltweit: Brumado/Bahia in Brasilien, Cavnic in Rumänien, Banská Štiavnica in der Slowakei, Eugui in Spanien, sowie Jáchymov in Tschechien. Verwendungals RohstoffAnwendung findet Dolomitgestein als Pflaster, Mauerstein, Bodenplatten, Mauerabdeckung, Trittstufen, Gestaltungssteine, Wasserbausteine, Edelsplitte für die Betonindustrie, Baumaterial, Bestandteil von Spezialzementen, für die Stahlherstellung und als Rohstoff für die Glasindustrie. Der Unglücks-Reaktor von Tschernobyl wurde unter anderem mit Dolomit zugeschüttet. als SchmucksteinFarblose Dolomit-Varietäten werden in einigen Fällen zu Schmucksteinen verarbeitet. Sie sind jedoch durch ihre physikalischen Eigenschaften (Härte, Spaltbarkeit) sehr empfindlich. Siehe auchDolomit (Gestein), Systematik der Minerale, Liste der Minerale, Portal:Geowissenschaften Literatur
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Dolomit_(Mineral) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |