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Doxepin
Doxepin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva. Es wurde 1970 unter dem Handelsnamen Aponal® von Boehringer Mannheim (heute Roche) auf den Markt gebracht. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
EigenschaftenDoxepin wirkt primär stark dämpfend und wird daher außer zur Stimmungsaufhellung oft zur Sedierung verwendet. WirkungDoxepin wirkt im ZNS als Hemmstoff der Monoamin-Rückaufnahme aus dem synaptischen Spalt in die präsynaptischen Vesikel, außerdem anticholinerg, antihistaminisch und adrenolytisch. Die durch die (unselektive) Rückaufnahmehemmung erhöhte Verfügbarkeit von Serotonin und Noradrenalin zur neuronalen Übertragung führt zu einer Milderung depressiver Symptome. Die Beeinflussung mehrerer Transmittersysteme durch Doxepin erzeugt dessen charakteristische Nebenwirkungen, die weitgehend denen der übrigen trizyklischen Antidepressiva entsprechen. Die sedierende Wirkung vermindert sich oft während einer längeren Einnahme; die erwünschte Stimmungsaufhellung tritt ebenfalls erst nach einer Einnahmedauer von ca. 2–3 Wochen ein. IndikationenDoxepin ist zugelassen zur Therapie von Depressionen, Angstsyndromen und Schlafstörungen. Darüber hinaus kann es zur Beherrschung von Unruhezuständen bei Entzug von Alkohol, Drogen und Medikamenten (vor allem Benzodiazepinen) eingesetzt werden. Unerwünschte WirkungenDoxepin hat vor allem anticholinerge Nebenwirkungen (Mundtrockenheit, Hypotonie und Tachykardie, Mydriasis und Akkommodationsstörungen, Magen-Darm-Probleme und Miktionsstörungen). Außerdem bringt es spezielle Risiken für das Herz mit sich (Erregungsleitungs- und Herzrhythmusstörungen), ferner können Blutbildveränderungen wie Leukopenie oder Agranulozytose auftreten. Wegen der starken anticholinergen Komponente kommt es unter Doxepin häufiger als bei anderen Trizyklika zu einem pharmakogenen Delir. Genotoxisches PotentialIm Tierversuch führte Doxepin zu Erbgutschäden. Möglicherweise erhöht die Einnahme von Doxepin das Brustkrebsrisiko [1] [2]
Darreichungsformen, Dosierung
Doxepin ist als Generikum sowie als Originalpräparat Aponal® verfügbar. Neben Tabletten, Dragees und anderen Zubereitungen zur oralen Einnahme gibt es auch eine Injektionslösung. Die mittlere tägliche Dosis von 50–150 mg kann stationär bis auf maximal 300 mg gesteigert werden. Bei nicht an Doxepin gewöhnten Personen wirken oft schon 10–25 mg hypnotisch; empfindliche Anwender reagieren mitunter schon auf 5 mg. Generell sollte der Hauptteil einer Tagesdosis abends eingenommen werden, um möglichst die Tagesmüdigkeit zu reduzieren, die jedoch besonders zu Einnahmebeginn fast immer auftritt. Klinische Relevanz der WirkungDie klinische Relevanz der Wirkung von Doxepin wird – wie bei allen Antidepressiva – kontrovers debattiert. Einzelnachweise
Kategorien: Chemische Verbindung | Antidepressivum | Arzneistoff |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Doxepin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |