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Natriumhypochlorit



Strukturformel
\mathrm{Na^+ OCl^- \ }
Allgemeines
Name Natriumhypochlorit
Andere Namen

unterchlorigsaures Natrium, Natronbleichlauge, Chlorbleichlauge, L'eau de Labarraque/Eau de Javel (wässrige Lösung)

Summenformel NaOCl
CAS-Nummer 7681-52-9
Kurzbeschreibung gelber Feststoff mit unangenehmem, süßlichem Geruch [1]
Eigenschaften
Molare Masse 74,44 g·mol−1
Aggregatzustand fest
Dichte 1,2 g·cm–3 (Lösung mit 13 % freiem Chlor) [1]
Schmelzpunkt 24,5 °C (Pentahydrat)
Dampfdruck

23 hPa [1] (20 °C [1])

Löslichkeit

gut in Wasser (293 g/L bei 0 °C, 942 g/L bei 23 °C, jeweils Pentahydrat)

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I
 [1]
R- und S-Sätze R: 31-34-50 [1]
S: (1/2-)28-45-50-61 [1]
WGK 2 – wassergefährdend [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Natriumhypochlorit (NaOCl) ist das Natriumsalz der Hypochlorigen (veraltet auch Unterchlorigen) Säure (HClO). Es ist ein weißes Pulver, das im Normalfall sechs Mol Kristallwasser pro Mol Natriumhypochlorit enthält. Der Trivialname der wässrigen Lösung von Natriumhypochlorit ist Eau de Labarraque oder Eau de Javel, wobei die Bezeichnung Eau de Javel strenggenommen nicht korrekt ist. Dieses bezeichnet eine Lösung von Kaliumhypochlorit, unter Umständen in einer Mischung mit anderen Salzen wie Kaliumchlorid; wird jedoch häufig nicht unterschieden.

Inhaltsverzeichnis

Gewinnung/Darstellung

Natriumhypochlorit wird durch Einleiten von Chlorgas in Natronlauge oder durch Elektrolyse einer Natriumchlorid-Lösung hergestellt.

\mathrm{2 \ NaOH + Cl_2 \longrightarrow NaCl + NaClO + H_2O}

Diese Reaktion verursacht erhebliche technische Probleme. Da es sich formal um eine Hydrolyse des Chlors handelt nach

\mathrm{H_2O + Cl_2 \longrightarrow HCl + HClO}

mit nachfolgender Neutralisation der so entstehenden Salzsäure bzw. hypochlorigen Säure, ist leicht erkennbar, dass die Reaktionsenthalpien dieser Reaktionen zu einer starken Erwärmung führen, gegen die alle Hypochlorite empfindlich sind. Tatsächlich wird der gleiche chemische Prozess dazu verwendet, Chlorat herzustellen, jedoch durch Reaktion in heißer Lösung. Aus diesem Grunde enthalten alle technischen Hypochlorite wechselnde, manchmal große Mengen von Chlorat. Auch die Reaktion von bei der Herstellung entstandenem Hypochlorit mit Chlor führt schließlich zu Chlorat.

Verwendung

Der Verwendungszweck ist das Bleichen oder Desinfizieren (beispielsweise in Schwimmbädern). Die Verwendung in Schwimmbädern ist nicht unproblematisch, da die zu dosierenden Mengen ausreichen müssen, um das anwesende Ammoniak (bzw. die Amine) über die Stufe des Monochloramins hinaus zu chlorieren, da erst dann eine ausreichende Desinfektion gewährleistet ist.

Natriumhypochlorit ist auch der wesentliche Wirkbestandteil von desinfizierenden und bleichenden Haushaltsreinigern wie DanKlorix und vielen anderen. Auch diverse Schimmelentferner enthalten diesen Wirkstoff.

Weiterhin findet Natriumhypochlorit Anwendung in der Zahnmedizin. So wird es beispielsweise bei der Wurzelkanalbehandlung bakteriell infizierter Zähne eingesetzt, um diese zu desinfizieren.

Sicherheitshinweise

Beim Umgang mit Natriumhypochlorit ist höchste Vorsicht geboten! Es besteht Explosionsgefahr bei der Reaktion von Natriumhypochlorit mit zahlreichen Stoffen und Stoffgruppen, darunter Reduktionsmitteln, Aminen, Ameisensäure, Methanol, organischen Substanzen und einige weiteren. Greift beim einatmen die Schleimhäute stark an.

Des Weiteren reagiert Natriumhypochlorit mit Säuren (z. B. Salzsäure, Salpetersäure) und Oxidationsmitteln (z. B. Wasserstoffperoxid, Permanganate) zum Teil sehr heftig unter Hitzeentwicklung und Freisetzung von Chlorgas und/oder nitrosen Gasen.

Schon durch Erwärmung oder Sonnenlicht kann es zum Zerfall von Natriumhypochlorit kommen, bei dem unter anderem Chlor, Chlorwasserstoff, Chlordioxid und Sauerstoff freigesetzt werden. Dies ist auch bei der Lagerung des Stoffes zu berücksichtigen.

Quellen

  1. a b c d e f g h BGIA GESTIS Stoffdatenbank: http://www.hvbg.de/d/bia/gestis/stoffdb/index.html. 12. Mai. 2007
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Natriumhypochlorit aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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