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Eduard ReichardtEduard Reichardt (* 19. Oktober 1827 in Camburg/(Saale); † 26 (?). Oktober 1891 in Jena) war ein deutscher Agrikulturchemiker. Weiteres empfehlenswertes FachwissenLeben und WirkenReichardt absolvierte zunächst eine Lehrzeit als Apotheker und studierte seit 1850 Chemie und Pharmazie an der Universität Jena. 1854 erhielt er eine Anstellung als Lehrer der Chemie an dem mit der Universität Jena verbundenen Landwirtschaftlichen Institut. 1857 habilitierte er sich und 1862 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt. Bis zu seinem Tode hielt er an der Universität Jena Vorlesungen über Agrikulturchemie, technische Chemie und Pharmazie. Gleichzeitig leitete er die agrikulturchemische Abteilung der Landwirtschaftlichen Versuchsstation Jena. Hier führte er eine Vielzahl phytochemischer und physiologischer Experimente durch und wies unter anderem nach, daß Eisenoxid und Tonerde reichlich Kohlensäure absorbieren und wieder abgeben, wodurch Calciumcarbonat (kohlensaurer Kalk) und Magnesia sowie Calciumphosphat (phosphorsaurer Kalk) im Boden gelöst werden. Bedeutungsvoll für die Landwirtschaft wurde seine 1860 in der Schriftenreihe der Kaiserlich Leopoldinische-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher (Leopoldina) veröffentlichte Abhandlung "Das Steinsalzbergwerk Stassfurth bei Magdeburg". Diese auch als eigenständige Schrift erschienene Abhandlung war der entscheidende Impulsgeber für die alsbald beginnende großtechnische Gewinnung der Kalisalze und trug nachhaltig dazu bei, daß die Landwirte Kali- und auch andere Mineralsalze als Düngemittel verwendeten. Ein Leitmotiv seiner Forschungstätigkeit war es, die Erkenntnisse der Naturwissenschaften in der Praxis des Landbaus anzuwenden. Diesem Ziel dienten mehrere eigenständige Schriften und eine Reihe von kleineren Abhandlungen. Als seine bedeutendste agrikulturchemische Veröffentlichung gilt das 1861 erschienene umfangreiche Werk "Ackerbauchemie oder die Chemie in ihrer Anwendung auf Agricultur". Während der letzten zwanzig Jahre seines Lebens beschäftigte sich Reichardt überwiegend mit Fragen zur Verbesserung der Qualität des Trinkwassers. Während dieser Zeit entstand sein viermal aufgelegtes Buch "Grundlagen zur Beurtheilung des Trinkwassers". Für viele Jahre gehörte Reichardt zu den führenden Autoritäten auf dem Gebiet der Trinkwasserversorgung. Für Bad Kohlgrub erstellte er 1872 ein Gutachten und empfahl den Ort aufgrund seines Klimas und seiner Moore als Kurort insbesondere für gesundheitsfördernde Moorbäder. Zeitweise redigierte Reichardt das "Archiv der Pharmacie". Schriften
Literatur
Kategorien: Chemiker (19. Jahrhundert) | Agrikulturchemiker |
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