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Enalapril
Enalapril ist ein Arzneistoff der Gruppe der ACE-Hemmer, der zur Behandlung der arteriellen Hypertonie (Bluthochdruck) und der Herzinsuffizienz eingesetzt wird. Enalapril selbst ist ein inaktives Prodrug. Sein Wirkprinzip beruht nach Aktivierung zum Enalaprilat auf der Hemmung des Angiotensin Converting Enzyme (ACE). Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
ChemieEnalapril wurde ACE-hemmend wirkenden Peptiden des Giftes der Jararaca-Lanzenotter (Bothrops jararaca), einer brasilianischen Schlangenart nachempfunden. Enalapril besteht aus einer stabilisierten Dipeptidstruktur und ist ein Kondensationsprodukt aus den Aminosäuren Prolin und Alanin sowie aus Phenylbuttersäureethylester. Enalapril ist ein weißes kristallines Pulver mit einer Schmelztemperatur von 148 °C. In 1 ml Wasser sind 25 mg Enalapril löslich. Die CAS-Nummer für Enalapril lautet 75847-73-3, für Enalaprilmaleat 76095-16-4. Enalapril ist ein inaktives Prodrug, was durch Veresterung der freien Carbonsäurefunktion mit Ethanol erreicht wurde. Diese Ethanolgruppe wird im Organismus in der Leber durch Esterasen abgespalten wodurch das aktive Enalaprilat entsteht. PharmakologieAnwendungsgebieteEnalapril wird einzeln (Monotherapie) und in Kombination mit anderen Blutdrucksenkern (Kombinationstherapie, insbesondere mit Diuretika oder Kalziumkanalblockern) überwiegend zur Therapie des Bluthochdrucks eingesetzt. Auch zur Behandlung der Herzinsuffizienz gilt es als Mittel der ersten Wahl. Im Gegensatz zu einigen anderen ACE-Hemmern, wie z.B. Ramipril konnte Enalapril keine Wirksamkeit in der Prophylaxe (Vorbeugung) des Herzinfarkts zeigen. WirkmechanismusEnalapril führt als Inhibitor des Angiotensin Converting Enzyme zu einer verminderten Bildung von Angiotensin II aus Angiotensin I. Diese verminderte Bildung von Angiotensin II bedingt eine Abnahme des Tonuses der Blutgefäße und damit eine Abnahme des Blutdrucks. Ebenfalls führt die Abnahme des Angiotensin-II-Spiegels zu einer Verringerung der Aldosteron-Freisetzung aus der Nebennierenrinde und somit zu einer Beeinflussung des Wasserhaushalts (siehe auch Renin-Angiotensin-Aldosteron-System). NebenwirkungenDie meisten Nebenwirkungen von Enalapril werden mit einem durch ACE-Hemmer bedingten verlangsamten Abbau und Kumulation von Bradykinin in Verbindung gebracht. Dazu zählen Hautreaktionen, wie z. B. Exantheme und Nesselsucht, ferner auch angioneurotische Ödeme. Schwere allergische Hautreaktione werden hingegen nur sehr selten beobachtet. Zu den Nebenwirkungen auf die Atemwege zählen trockener Husten, Heiserkeit und Halsschmerz. Asthmaanfälle und Atemnot können ebenfalls, wenn auch selten, auftreten. Als Folge der Hauptwirkung von Enalapril kann es zu einer zu starken Bludrucksenkung kommen. In Folge dessen können gelegentlich Schwindel, Kopfschmerz und Benommenheit beobachtet werden. Von schweren Herz-Kreislaufereignissen wie Angina Pectoris, Herzinfarkt und Synkope wurde nur in Einzelfällen berichtet. Durch Eingriff in den Wasser- und Elektrolyhaushalt können gelegentlich funktionelle Nierenfunktionsstörungen beobachtet werden. Eine Proteinurie (Ausscheidung von Proteinen im Harn) wurde hingegen nur selten beobachtet. Da Enalapril in der Schwangerschaft u. a. Wachstums- und Knochenbildungsstörungen beim Kind verbunden mit einer erhöhten Sterblichkeit hervorrufen kann, darf Enalapril in dieser Zeit nicht eingenommen werden und sollte durch andere geeignete therapeutische Maßnahmen ersetzt werden. WechselwirkungenEnalapril verstärkt die blutzuckersenkende Wirkung von Insulin und oralen Antidiabetika, sowie die blutbildverändernden Wirkungen von Immunsuppressiva. Durch Eingriff in den Wasser- und Elektrolyhaushalt kann die Ausscheidung von Elektrolyten verlangsamt werden, was insbesondere bei der Therapie mit Lithium und kaliumsparenden Diuretika beachtet werden sollte. Bei Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln sollte eine verstärkte Blutdrucksenkung berücksichtigt werden.
Kategorien: Arzneistoff | Peptid |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Enalapril aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |