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Ganglagerstätte
Weiteres empfehlenswertes FachwissenAls Ganglagerstätte wird gewöhnlich ein Gang bezeichnet, der genügend Erz enthält, um als Lagerstätte abgebaut werden zu können. Im umgangssprachlichen Gebrauch werden solche Lagerstätten zuweilen als "Erzadern" bezeichnet. Jedoch sind sie in aller Regel nicht ader- oder röhrenförmig, sondern werden in Wirklichkeit durch die beiden Salbanden flächenartig vom umliegenden tauben Gestein geschieden (siehe Bild eines Quarzgoldganges). Unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten wird die Lagerstätte allerdings nicht durch die Salbanden begrenzt, sondern nur durch die Abbauwürdigkeitsgrenzen. Die Erzgänge können in verschiedenen (auch flachen) Neigungen auftreten (Fallen). Ganglagerstätten können in den unterschiedlichsten geologischen Umgebungen auftreten. Sowohl in der Grauwackenzone der Ostalpen, als auch in der Nähe von magmatischen Intrusionen, wie z. B. im Harz, in vulkanischen Eruptivgesteinen, oder in archaischen Grünsteingürteln. Hierbei variiert die Größe der Gänge zwischen wenigen Millimetern, bis zu mehr als 100 Metern. Durch Vorgänge bei der Gebirgsbildung können Erzlagerstätten die Dimension eines ganzen Berges annehmen - siehe z. B. den österreichischen Erzberg. Ebenso umfasst der Mineralgehalt von Ganglagerstätten eine große Bandbreite. Während einige Lagerstätten praktisch monomineralisch sind (wie z. B. manche Schwerspat-Gänge), stellen andere eine nahezu unerschöpfliche Fundgrube für Mineraliensammler dar. Oftmals bilden die wirtschaftlich interessanten Erze jedoch nicht den Hauptbestandteil des Ganges, sondern die so genannte Gangart, z. B. der Quarz in den goldführenden Quarzgängen. Wenn das Nebengestein nicht aus Silikaten besteht, sondern z. B. aus Kalkstein, so herrscht Kalzit als Gangart vor. Dies deutet auf die Herkunft der Gangminerale aus dem umgebenden Gestein hin. Während es sich bei der Gangart oft um "Durchläufer-Minerale" handelt, die in allen Teilen der Lagerstätte vorkommen, so zeigen die metallhaltigen Erzminerale zuweilen eine typische Zonierung entsprechend der Tiefenlage (Teufe). Ein bekanntes Beispiel sind die Buntmetall-Lagerstätten in Cornwall. Unterhalb einer kupferreichen Zone befindet sich dort eine sehr reiche Zinn-Mineralisation. Die Kenntnis solcher gesetzmäßigen Abfolgen ist natürlich von großem Nutzen bei der Exploration nach neuen Lagerstätten. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass sich Ganglagerstätten in Spalten und Störungen bilden, die mineralhaltigen Lösungen oder Gasen (Fluide) einen Transportweg, oder eine Abscheidungsfalle bieten. Die Herkunft der mineralischen und metallischen Komponenten kann dabei sehr unterschiedlich sein. Sie können direkt aus dem Nebengestein stammen (Lateralsekretion), oder aber aus weit entfernten Quellen, wie magmatischen Schmelzen, Hydrothermalsystemen, oder Produkten der Gesteinsumwandlung (Metamorphose). Wichtige Beispiele von Ganglagerstätten sind:
Von der Vorgeschichte bis zum Mittelalter wurden zahlreiche Ganglagerstätten anhand ihrer Ausbisse entdeckt (Sichtbarwerden an der Erdoberfläche). Auch speziell gefärbte Steine (bei Eisen meist rötlich), rostig aussehende Felsen, dunkles Flusswasser (z. B. bei der Thaya), farblich auffälliges Geröll auf Schotterbänken oder Zeigerpflanzen, die den Schwermetallgehalt indizieren, können auf Erzvorkommen hindeuten. Siehe auch
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ganglagerstätte aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |