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FeinstrukturkonstanteDie Feinstrukturkonstante α ist eine dimensionslose physikalische Konstante, die die Stärke der elektromagnetischen Wechselwirkung angibt. Sie wurde 1916 von Arnold Sommerfeld zur Beschreibung der Aufspaltung (Feinstruktur) von Spektrallinien im Spektrum des Wasserstoffatoms eingeführt, daher wird sie oft auch Sommerfeldkonstante oder Sommerfeldsche Feinstrukturkonstante genannt. Ihr derzeit allgemein empfohlener Wert beträgt nach CODATA 2006[1][2]
Sie hängt mit der Elementarladung e und dem Planckschem Wirkungsquantum h über die Vakuum-Lichtgeschwindigkeit c0 und die elektrische Feldkonstante ε0 nach zusammen. Die Feinstrukturkonstante ist die elektromagnetische Kopplungskonstante, das heißt sie beschreibt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Austauschteilchen der elektromagnetischen Wechselwirkung, ein Photon, an ein elektrisch geladenes Elementarteilchen, zum Beispiel ein Elektron, koppelt. Damit bestimmt die Feinstrukturkonstante die Rate für physikalische Prozesse wie die Lichtemission und die Stärke der abstoßenden oder anziehenden Kräfte zwischen elektrisch geladenen Teilchen. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Vergleich der GrundkräfteDirekt kann die elektromagnetische Wechselwirkung nur mit der Gravitation verglichen werden, da beide Kräfte dem gleichen Abstandsgesetz gehorchen. Genauer gesagt nimmt bei beiden Wechselwirkungen die Stärke der Kraft mit dem Quadrat des Abstandes ab.[3] Drückt man die durch die Gravitationskonstante angegebene Stärke der Gravitation zwischen zwei Protonen, also schwereren Elementarteilchen (im Vergleich z.B. zu Elektronen), in einer wie die Feinstrukturkonstante dimensionslosen Zahl aus, so erhält man einen Wert von
Vergleicht man diesen Wert mit der Feinstrukturkonstanten, die die Stärke der elektrischen Abstoßung zwischen beiden angibt, so sieht man, dass die Gravitation etwa 1036 mal schwächer ist als die elektromagnetische Wechselwirkung. Die Starke Wechselwirkung hat eine 'laufende Kopplungskonstante'. Der Vergleichswert für die Kraft zwischen zwei Nukleonen im Atomkern ist
Vergleicht man die Zerfallsraten aus starken und schwachen Zerfällen, so erhält man für die Schwache Kraft eine Kopplungskonstante von
Zeitliche EntwicklungDie Frage, ob die Feinstrukturkonstante zeitlich variiert oder seit dem Urknall unverändert ist, ist von beträchtlichem theoretischem Interesse. Experimente und Messungen hierzu werden auf ganz unterschiedlichen Zeitskalen durchgeführt[4][5]:
Präzision der FeinstrukturkonstanteWie bereits erwähnt, hat die Feinstrukturkonstante einen großen Einfluss auf fast jegliches physikalisches Phänomen, mehr als jede andere fundamentale Größe. Unser Universum wäre nicht dasselbe, wenn die Konstante schon nur einen winzigen Bruchteil (etwa 10-59) größer oder kleiner ausgefallen wäre.[9] Dabei wird vermutet, dass in fast keinem der Fälle ein Universum entstanden wäre, das Leben hätte hervorbringen können. (Siehe dazu auch: Anthropisches Prinzip, Intelligentes Design und Feinabstimmung der Naturkonstanten) ZitateIt has been a mystery ever since it was discovered more than fifty years ago, and all good theoretical physicists put this number up on their wall and worry about it. (Seit sie vor über fünfzig Jahren entdeckt wurde, ist sie ein Mysterium, und alle guten theoretischen Physiker hängen diese Zahl an der Wand auf und machen sich Sorgen über sie.) Richard P. Feynman, QED – The strange theory of light and matter, Princeton University Press 1985, p. 129 Quellen
Siehe auchPhysikalische Konstanten |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Feinstrukturkonstante aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |