Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.chemie.de
Mit einem my.chemie.de-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
FlammpunktVereinfacht ausgedrückt ist der Flammpunkt eines Stoffes die niedrigste Temperatur, bei der sich über einem Stoff genug brennbare Gase bilden, damit eine Oxidation (Verbrennung) stattfinden kann. Die Verbrennung kommt am Flammpunkt wieder zum Erliegen, auch wenn die Zündquelle nicht entfernt wird. Die aus dem Stoff nachströmende Dampfmenge ist nicht groß genug, um eine dauerhafte Verbrennung zu ermöglichen. Dieser Temperaturwert gilt nur, wenn über diesem Stoff ein Gasdruck von 1013 mbar herrscht. Bei höheren Gasdrücken liegt der Temperaturwert zur Entflammung höher, weil die entstehende Dampfmenge zu gering ist. Bei niedrigeren Gasdrücken liegt der Temperaturwert entsprechend tiefer. Meistens befindet sich der zu entflammende Stoff bereits im flüssigen Aggregatzustand. Fachlicher formuliert erreicht ein Stoff am Flammpunkt einen Dampfdruck bzw. über dem Stoff eine korrespondierende Sättigungsdampfkonzentration, die so hoch ist, dass sich das entsprechende Gas/Luft-Gemisch mit einer Zündquelle zumindest kurzzeitig entflammen lässt. Bei gleichem Gasdruck liegt wenige Grad über dem Flammpunkt der Brennpunkt. Ab dieser Temperatur ist eine dauerhafte Verbrennung auch nach Entfernen der Zündquelle möglich, denn die Stoffoberfläche liefert dann brennbare Dämpfe in ausreichender Menge nach. Zu unterscheiden sind Flamm- und Brennpunkt von der Zündtemperatur. Randbedingungen:
Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
BrandversuchDieselkraftstoff oder Heizöl, die einen Flammpunkt von etwa 55 °C besitzen, lassen sich bei Raumtemperatur mit einem Streichholz nicht entflammen. Wird jedoch das Streichholz lange genug an die Flüssigkeit gehalten, steigt dadurch lokal die Temperatur an der Flüssigkeitsoberfläche, was zum Erreichen des Flammpunktes und somit zur lokalen Entflammung führt. Von hieraus breitet sich die Flamme dann kreisförmig auf der Oberfläche aus. FlammpunktmessungDer Flammpunkt ist ausschlaggebend bei der Einstufung und Klassifizierung als Gefahrstoff bzw. nach BetrSichV. Es gibt verschiedene standardisierte Apparaturen, um den Flammpunkt einer Flüssigkeit zu bestimmen:
Generell liefern closed cup-Methoden niedrigere Flammpunkte als die veralteten open cup-Methoden. Letztere dienten in Abwandlungen zur Bestimmung des heute nicht mehr gebräuchlichen Brennpunkts. Reine SubstanzenDer Flammpunkt einer unbekannten brennbaren Flüssigkeit kann geschätzt werden: Flammpunkt = Siedepunkt (bei 1013 mbar) - 90±20 °C oder genauer berechnet werden nach: Flammpunkt = Siedepunkt * 0,736 - 72 °C Gemische brennbarer StoffeIn Gemischen bestimmt der Dampfdruck der am niedrigsten siedenden Substanz den Flammpunkt des Gemischs.
Dies ließe sich mit dem Raoultschen Gesetz über die Partialdampfdrücke von Wasser und Ethanol auch recht gut nachrechnen. Beispiele1,0 Vol-% = 10.000 ppm
Die Daten von Rapsöl gelten stellvertretend für alle Speisefette und Speiseöle. Den Flammpunkt von Rapsöl kann man anhand der Beispiele recht zuverlässig auf ca. 230 °C schätzen. Brände am Herd entstehen durch Überschreitung der Zündtemperatur (ca. 300 °C) von Speisefetten oder Ölen. Temperaturabhängigkeit des FlammpunktsDie Daten der Tabelle wurden unter standardisierten Bedingungen mit Reinsubstanzen ermittelt. Bei Verdünnen mit Inertgasen und/oder unter Druck ist es (lt. PTB) wahrscheinlich, dass sich die Werte für die untere Explosionsgrenze um 20 % (pro 100 °C) verringern und die der oberen Explosionsgrenze um 10 % (pro 100 °C) erhöhen. Die Erniedrigung der unteren Explosionsgrenze um 20 % entspricht ungefähr einem 5 °C niedrigerem Flammpunkt (vgl. Sättigungsdampfdruckkurve). Erfahrungen aus der PraxisZur Vermeidung von Zündgefahren ist man immer bestrebt, einen „Sicherheitsabstand“ von 50 °C zum Flammpunkt einzuhalten. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Flammpunkt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |