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Forschungszentrum Dresden-Rossendorf



Koordinaten: 51,0629° N, 13,9434° O

 
Gründungsjahr: 1992
Wissenschaftlicher Direktor: Prof. Dr. Roland Sauerbrey
Kaufmännischer Direktor: Dr. Dr. h.c. Peter Joehnk
Mitarbeiter/-innen: ca. 650 (2007)
Gesamtetat: ca. 63 Mio. Euro (2007)
Rechtsform: e.V.
Ort: Dresden, Deutschland
Offizielle Website: http://www.fzd.de
Offizielle E-Mail: kontakt@fzd.de

Das Forschungszentrum Dresden-Rossendorf e.V. (FZD) ist ein naturwissenschaftliches Forschungszentrum in Dresden im Freistaat Sachsen in Deutschland und Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Es ging im Jahre 1992 aus dem Zentralinstitut für Kernforschung (ZfK) der DDR hervor und betreibt anwendungsorientierte Grundlagenforschung.

Das Forschungszentrum befindet sich in Rossendorf und liegt ungefähr 12 km außerhalb von Dresden (in nordöstlicher Richtung). Es wurde 1999 zusammen mit der Ortschaft Schönfeld-Weißig nach Dresden eingemeindet.

Inhaltsverzeichnis


Geschichte

Im Jahre 1956 als „Zentralinstitut für Kernphysik“ gegründet, wird es wenig später als „Zentralinstitut für Kernforschung (ZfK)“ in die Akademie der Wissenschaften der DDR eingegliedert. Hierbei waren Persönlichkeiten wie z.B. Prof. Klaus Fuchs langjähriger stellvertretender Direktor des ZfK. Nach der Wiedervereinigung wird es als „Forschungszentrum Rossendorf e.V. (FZR)“ neugegründet und verlagert die Forschungsschwerpunkte auf den Bereich der Lebenswissenschaften. Im Jahre 2006 erfolgt die Umbenennung in „Forschungszentrum Dresden-Rossendorf e.V. (FZD)“, um die namentliche Verbindung zum Forschungsstandort Dresden besser herzustellen.

Personal und Größe

Das Forschungszentrum beschäftigt ca. 650 Mitarbeiter (Stand: 2007). Auf einer Gesamtfläche von 186 ha wird in den Disziplinen Physik, Chemie, Biologie und Medizin Anwendungs- sowie Grundlagenforschung betrieben. Die Grundfinanzierung von ca. 55 Mio. Euro wird jeweils zur Hälfte durch Bund und Länder bereitgestellt, sowie zusätzlich rund 8 Mio. Euro aus Drittmitteln (2007). Bei den Mitteln der Länder wird der Großteil vom Freistaat Sachsen getragen.

Forschungsschwerpunkte

  • Struktur der Materie
  • Lebenswissenschaften
  • Umwelt und Sicherheit

Institute & Abteilungen

  • Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung
    • Halbleitermaterialien
    • Ionen- und Schichttechnik
    • Ionenstrahlanalytik
    • Beschleunigertechnik
    • Strukturdiagnostik
    • Halbleiterspektroskopie
    • Theorie (atomistische Computer-Simulationen)
    • Prozesstechnologie
    • Nanofunktionale Schichten
    • Arbeitsgruppe hochgeladene Ionen
    • Industriekontakte
  • Institut für Radiopharmazie
    • PET-Zentrum
  • Institut für Strahlenphysik
    • Kernphysik und nukleare Astrophysik
    • Hadronenphysik
    • Biophysik
    • Strahlungsphysik
  • Institut für Sicherheitsforschung
  • Institut Hochfeld-Magnetlabor Dresden

Forschungsanlagen

  • Strahlungsquelle ELBE: Die Strahlungsquelle ELBE besteht aus einem supraleitenden Elektronenlinearbeschleuniger, der zur Erzeugung verschiedener Sekundärstrahlung (Bremsstrahlung = hochbrillante Röntgenstrahlung, FEL im Infrarot - Bereich, Channeling-Strahlung, Neutronen) verwendet wird.
  • Ionenstrahlzentrum
  • ROBL - Rossendorf Beamline an der ESRF Grenoble
  • PET-Zentrum (zusammen mit der TU Dresden betrieben)
  • Thermohydraulische Versuchsanlage TOPFLOW (Transient Two Phase Flow Test Facility)
  • Hochfeld-Magnetlabor (gepulste Magnetfelder bis 100 Tesla / 10 ms)

Forschungsreaktoren

Als ehemaliges Zentralinstitut für Kernforschung (ZfK) der DDR waren in Rossendorf verschiedenste Forschungsreaktoren in Betrieb. Alle wurden vom Zentralinstitut für Kernforschung Rossendorf auf dem heutigen Gelände des Forschungsstandortes betrieben und schrittweise nach der Auflösung der DDR außer Betrieb gesetzt. Für die Stilllegung und den Rückbau wurde der Verein für Kernverfahrenstechnik und Analytik Rossendorf e.V. (VKTA) vom Freistaat Sachsen beauftragt:

Rossendorfer Forschungsreaktor (RFR)

Am 16. Dezember 1957 wurde der Rossendorfer Forschungsreaktor (RFR) mit einer Nennleistung von 10 MW in Betrieb genommen. Der RFR wurde hauptsächlich als Neutronenquelle für die Herstellung von Radioisotopen, für die Dotierung von Silizium, für Aktivierungsanalysen sowie für die Materialforschung eingesetzt.

1991 wurde der Reaktor endgültig abgeschaltet. Die bis dahin benutzten 951 Brennelemente wurden bis zu ihrem Abtransport in einer gesonderten Halle in CASTOR-Behältern vom Typ MTR 2 untergebracht. Von Ende Mai 2005 bis Mitte Juni 2005 fand der Abtransport der eigentlich aus der ehemaligen Sowjetunion stammenden Brennelemente zum Zwischenlager Ahaus in 3 gesonderten Transporten statt. Hierbei kam es zu heftigen Protesten von Atomkraftgegnern in Ahaus und an der Strecke des Castorzuges. Bis zu ihrer endgültigen Lagerung in einem Endlager sind die Brennelemente dort in einer gesonderten Halle untergebracht.

Rossendorfer Anordnung für kritische Experimente (RAKE)

Dieser Forschungsreaktor hatte eine sehr geringe Leistung von ca. 10 Watt. Solche Reaktoren werden auch als „Nullleistungsreaktoren“ bezeichnet. Der Reaktor wurde 1969 errichtet und diente hauptsächlich reaktorphysikalischen Experimenten unter anderem zur Ermittlung von kritischen Massen, zur Wirksamkeit von Regel- und Abschalttechnik, zur Abbrandoptimierung, zur Neutronenflussverteilung sowie zur Validierung und Verbesserung von Rechenmodellen. Nach der Aussonderung im Jahre 1991 wurde er anschließend im Jahre 1998 vollständig abgebaut und aus dem Geltungsbereich des Atomgesetzes entlassen.

Ringzonenreaktor (RRR)

Der Ringzonenreaktor (RRR) in Rossendorf war der erste Reaktor, der in der DDR eigenständig entwickelt wurde. Er wurde zwischen 1962 und 1991 als Forschungsreaktor betrieben und hatte eine Leistung von 1000 Watt. Der RRR wurde in der reaktorphysikalischen Grundlagenforschung eingesetzt, insbesondere wurden Messverfahren in der Neutronenspektrometrie, für die Reaktivitätsmesstechnik und die Reaktordiagnostik entwickelt und erprobt. Inzwischen wurde der RRR vollständig abgebaut und aus dem Geltungsbereich des Atomgesetzes entlassen.

Veranstaltungen

Jedes Jahr im Monat Mai findet im Forschungszentrum an einem Samstag ein „Tag des offenen Labors“ statt. Hierbei stellen alle Institute des Forschungszentrums ihre Arbeiten der Öffentlichkeit vor und stehen für Fragen offen. Des Weiteren beteiligt sich das Forschungszentrum bereits seit Jahren aktiv an der in Dresden stattfindenden Veranstaltung „Lange Nacht der Wissenschaften“, bei der Forschungseinrichtungen in Dresden die Öffentlichkeit einladen.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Forschungszentrum_Dresden-Rossendorf aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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