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Fritz RaschigFritz (Friedrich August) Raschig (* 8. Juli 1863 in Brandenburg an der Havel; † 4. Februar 1928 in Duisburg) war ein deutscher Industrieller, Chemiker und Politiker. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Leben und WerkRaschig, der evangelischen Glaubens war, entstammte einer alten Tuchmacherfamilie aus Jessen bei Wittenberg und war der älteste von 13 Geschwistern. Er studierte nach dem Abitur 1881 auf dem Realgymnasium in Brandenburg an der Havel Chemie an den Universitäten von Berlin und Heidelberg. An der Universität Heidelberg war er Schüler des renommierten Chemikers Robert Wilhelm Bunsen. 1884 wurde er in Berlin zum Doktor der Philosophie promoviert. Schon als wissenschaftlicher Assistent in Berlin von 1885 bis 1887 schrieb Raschig eine viel beachtete Arbeit "Über das Verhalten der salpetrigen zur schwefeligen Säure". Mit Schwefel und Salpeter beschäftigte er sich sein Leben lang. Nachdem er seit 1887 Jahre lang bei der Badischen Anilin- und Sodafabrik (heute: BASF) tätig war, zuletzt als Betriebsleiter, gründete er 1891 die nach ihm benannte Chemische Fabrik Raschig GmbH, die heute noch in Ludwigshafen-Mundenheim ansässig ist. Diese Fabrik errichtete er, um Roh-Carbolsäure (Phenol) zu zerlegen. Er verwendete bei der Fraktionierung einen besonderen Füllkörper, der unter dem Namen "Raschig-Ring" bekannt wurde. Raschig schenkte der Stadt Ludwigshafen am Rhein im Jahr 1916 ein Gelände von 200.000 m² für Kriegsheimkehrer, was zur Gründung der Ludwigshafener Gartenstadt führte. Dort ist heute nach ihm die Raschigstraße benannt. 1917 wurde er zum Doktor der Ingenieurwissenschaften ehrenhalber der Technischen Hochschule Darmstadt ernannt. 1918 folgte der Ehrendoktorwürde der Universität Karlsruhe. Er engagierte sich im Verein zur Wahrung der Interessen der chemischen Industrie Deutschlands. 1927 wurde er mit der Liebig-Denkmünze des Vereins Deutscher Chemiker ausgezeichnet. Zu Raschigs wissenschaftlichen Leistungen gehören vor allem:
Um die Versorgung mit Rohteer zu sichern, erwarb Raschig eine Fabrik zur Teerdestillation in Westfalen und ließ in Krozingen (heute: Bad Krozingen) nach Erdöl bohren. Bei diesen Bohrungen wurde eine Kohlensäurequelle entdeckt, die Grundlage für den Kurbetrieb in diesem südbadischen Ort wurde. PolitikRaschig betätigte sich auch politisch und war 1919/20 Mitglied der Weimarer Nationalversammlung. Später saß er von Dezember 1924 bis zu seinem Tode als Abgeordneter der Deutschen Demokratischen Partei im Deutschen Reichstag in Berlin. Daneben war er von 1900 bis zu seinem Tode Mitglied des Ludwigshafener Stadtrates. Originaltext (Das Buch der Stadt Ludwigshafen am Rhein, 1927)"Die chemische Fabrik Dr. F. Raschig nahm im Jahre 1891 ihren Betrieb auf und befaßte sich zunächst mit der Herstellung von reiner Karbolsäure und von Kresolen aus englischer Rohkarbolsäure. Auf diesem Gebiet gewann sie bals maßgebenden Einfluß, denn sie produzierte lange Zeit nicht weniger als den dritten Teil des ganzen Weltbedarfs an kristallisierter Karbolsäure. Nach und nach machte sie sich von den englischen Rohstoffen unabhängig und ging zur Destillation deutscher Teere nach eigenem patentierten Verfahren (ununterbrochene Destillation) und zum Bezug von deutschen Teerölen über, die jetzt das Rückgrat der Fabrikation bildeten. Wurde so die Rohstoffgrundlage allmählich verschoben, so wurde auf der anderen Seite auch die Herstellung mannigfacher Abkömmllinge der Teerbestandteile neu eingeführt, wodurch sich die Bedeutung und der Umfang der Fabrik ganz wesentlich erweiterten." ... "Auf einem anderen Gebiete, nämlich im chemisch-technischen Apparatebauwesen, hat sich die Firma ebenfalls einen bedeutenden Namen erworben durch die Einführung von: zylindrischen Füllkörpern für Absorptions, und Reaktionstürme und derg., der sogenannten "Raschigs-Ringe", Verfahren und Apparat zur ununterbrochenen Destillation, Verfahren zur Gewinnung der Benzolkohlenwasserstoffe des Kokereigases aus dem Waschöl, Verfahren und Vorrichtung zurAufarbeitung von rohem Ammonikawasser und Verfahren und Vorrichtung zur Entbenzinierung von Erdgasen, die alle in namhaften Industrieländern patentiert sind." (Erwin Stein: Monographien deutscher Städte. Band XXI. Ludwigshafen, Berlin-Friedenau: Deutscher Kommunal-Verlag, 1927) Literatur
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Fritz_Raschig aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |