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Grundbegriffe der Gaschromatografie
Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
GC-Säule und TrennprinzipDie folgenden Erklärungen beschreiben die mit Abstand verbreitetste Form der Gaschromatographie, wie sie in fast jedem chemischen Analyselaboratorium angetroffen werden kann (hochauflösende Kapillargaschromatographie, flüssig/gasförmig). SäuleEine moderne GC-Säule besteht aus einer sehr dünnen, langen Kapillare aus Quarzglas. Der Außendurchmesser dieses Hohlrohres beträgt etwa 500 µm, der Innendurchmesser 100 - 320 µm und die Länge 25-50 m. Das Quarzglas ist außen mit einer sehr dünnen Polyimidschicht versehen, wodurch die Kapillare wesentlich flexibler und weniger spröde wird und ausreichend biegsam ist, um zu einer Spule mit einem Durchmesser von ca. 15-20 cm aufgewickelt zu werden. Den metallischen Träger im Inneren der Spule nennt man Käfig. Stationäre PhaseDie Innenseite der Kapillare wird mit einer flüssigen, hochviskosen Substanz beschichtet, die als stationäre Phase dient. Typischerweise handelt es sich um Polyorganosiloxane, aber für besondere Trennprobleme sind eine Vielzahl von anderen, sehr speziellen stationären Phasen erhältlich. Die Schichtdicke beträgt etwa 1 µm. Mobile PhaseDie GC-Säule wird im Betrieb permanent von der mobilen Phase durchströmt, die in der GC als Trägergas bezeichnet wird. Typische Trägergase sind Wasserstoff, Helium und Stickstoff. Da die dünne Kapillarsäule dem strömenden Gas einen nicht zu vernachlässigenden Widerstand entgegensetzt, muss das Trägergas mit einem bestimmten Vordruck durch die Säule gedrückt werden (etwa 0,5-1.3 bar). TotzeitDie Zeit, die das Trägergas benötigt, um die ganze Säule zu durchströmen, nennt man die Totzeit des Systems (ca. 1 min). Unter idealen Bedingungen wechselwirkt das Trägergas dabei gar nicht mit der stationären Phase, sondern die Totzeit ist nur abhängig von Vordruck und Strömungswiderstand der Säule. In der Praxis werden die idealen Bedingungen auch mit realen Trägergasen so genau erfüllt, dass keine Abweichungen messbar sind. RetentionszeitIm Gegensatz zu den Trägergasen zeigen die meisten chemischen Stoffe eine Wechselwirkung mit der stationären Phase, d.h. sie halten sich für eine gewisse Zeit in der stationären Phase auf. Ihre Aufenthaltsdauer in der stationären Phase addiert sich zur Aufenthaltsdauer in der mobilen Phase (Totzeit), sie benötigen also insgesamt länger, um die ganze GC-Säule zu passieren. Ursprünglich leitet sich der Begriff Retention (Zurückhaltung) davon ab, dass die stationäre Phase den Analyten für eine gewisse Zeit zurückhält. Heutzutage wird der Begriff Retentionszeit allerdings vereinfacht verwendet für die Zeit, die der Analyt zum Passieren der Säule benötigt und dies schließt also die Totzeit mit ein. Daher werden die Begriffe folgendermaßen definiert:
RetentionDie Retention einer Substanz durch die stationäre Phase wird im wesentlichen durch drei Aspekte bestimmt:
In vielen Fällen wird gezielt eine spezielle Wechselwirkung des zu analysierenden Stoffes mit der stationären Phase genutzt, um Substanzen zu trennen. Die Stärke der Wechselwirkungen zwischen den Probenkomponenten und der stationären Phase wird sowohl von deren Struktur als auch von deren funktionellen Gruppen bestimmt. Dabei treten bei unpolaren Substanzen ausschließlich Dispersionswechselwirkungen (Van-der-Waals-Bindung) auf, während polare Trennphasen auch polare Wechselwirkungen eingehen können, z.B. Wasserstoffbrückenbindungen oder Donator-Akzeptor-Bindungen. Letztere trennen nach dem Prinzip: Gegensätze ziehen sich an. Das bedeutet, daß Trennphasen, die z.B. Wasserstoff zur Wasserstoffbrückenbindung aufzunehmen in der Lage sind Substanzen trennen, die Wasserstoff zur Brückenbindung bereitstellen können (z.B. Alkohole). Auch können zum Beispiel Enantiomere, welche sich in ihren Siedepunkten nicht unterscheiden und somit gleiche Retentionszeiten aufweisen würden, durch ihre verschieden starken Wechselwirkungen mit speziellen Derivaten von Cyclodextrinen aufgetrennt werden. Kategorien: Chromatografie | Physikalisches Analyseverfahren |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Grundbegriffe_der_Gaschromatografie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |