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Gipswandbauplatte



Gips-Wandbauplatten (früher auch Gips-Diele genannt) sind Bauelemente aus Stuckgips zum Herstellen von nichttragenden Trennwänden im Innenbereich.

Inhaltsverzeichnis

Format und Beschaffenheit

Im Flächenformat sind alle gleich:

  • Länge 666 mm,
  • Höhe 500 mm.

Drei Platten ergeben somit jeweils 1m².

Die Elemente unterscheiden sich in Art, Stärke und Rohdichte. Je nach Anforderung können 60 mm, 80 mm oder 100 mm starke Platten eingesetzt werden. Zudem können sie auch noch nach Rohdichte-Klassen (z.B. 0,7 bis 0,9, 0,9 bis 1,2 oder über 1,2 kg/dm³) gewählt werden. Für häusliche Küchen und Bäder stehen wasserabweisende (hydrophobierte) Platten zur Verfügung. Diese sind grün gefärbt. Alle Platten sind umlaufend mit Nut und Feder versehen.

Eigenschaften

Wände aus Gips-Wandbauplatten bieten bereits bei geringer Wandstärke und niedrigem Gewicht einen ausgezeichneten Brandschutz. Eine 60 mm starke Wand bietet beispielsweise eine Brandwiderstandsdauer von 30 Minuten (F30), eine 80 mm starke 120 Minuten (F120) und eine 100 mm Platte 180 Minuten (F 180 A). Gips-Wandbauplatten bieten die Möglichkeit der flexiblen Grundrissgestaltung, da sie sehr leicht bearbeitbar sind. Nachträgliche Umgestaltungen lassen sich mit geringem Aufwand ausführen. Eventuell hierbei entstehender Schutt lässt sich problemlos entsorgen, da es sich um einen reinen Gipsabfall handelt. ...

Verarbeitung

Verklebt und verspachtelt werden diese Platten mit einem speziellen Kleber auf Gipsbasis (EN 12860) wobei herausquellender Kleber direkt auf den Stoß- und Lagerfugen verspachtelt wird. Die erste Lage ist mit der Nut nach unten bzw. zur Wand präzise lot- und fluchtrecht einzubauen. Günstigerweise fängt man mit einer ganzen Platte an einer Seite an und beendet die untere Lage mit einem Passstück. Die Bauteile werden mit einer speziellen, grobzahnigen Gipssäge oder einer elektrischen Gipssäge (sog. Alligator) zugesägt. Das Reststück kann man nun am Anfang der 2. Lage nutzen. Die 3. Lage beginnt man dann mit dem Reststück der zweiten, usw... Auf einen Versatz der senkrechten Fugen um mind. 5 cm sollte man jedoch achten, damit sich keine Kreuzfugen ergeben. Schlitze (z.B. für die Elektroinstallation) und Aussparungen (z.B. für Schalter oder Steckdosen) lassen sich mit einfachen Fräsen leicht herstellen. Anschließend werden Schlitze, Fehlstellen sowie Aussparungen mit einem Kleber-Gipsgemisch geschlossen und verspachtelt.Das Verputzen der Wand erübrigt sich. Vor dem Setzen der Bauplatten sind am Bodenanschluss Bitumendämmstreifen entsprechend der Wandstärke und an den Wand-und Deckenanschlüssen jeweils Presskorkstreifen anzubringen (elastischer Anschluss). Die verwendeten Presskorkstreifen müssen mindestens um 2cm breiter sein als die Wandstärke und mit Überstand über die Wandoberfläche eingebaut werden. Somit wird beim anschließenden schließen der Deckenanschlussfuge mit Gips-Klebergemisch, ein starrer Anschluss an das angrenzende Bauteil vermieden. Die Überstände der Presskorkstreifen werden nach der Endspachtelung flächenbündig abgeschnitten. Ergebnis hiervon ist dann eine saubere konstruktive Trennung der Gips-Trennwand von den umgebenden Bauteilen.Aus Schallschutztechnischen Gründen ist die vor genannte Arbeitsweise auf jeden Fall zu einzuhalten.

Anmerkung

Die häufig mit Gipswandbauplatten verwechselten „Gipskartonplatten“ haben demgegenüber eine geringere Stärke und Eigenfestigkeit, einen beidseitigen Kartonage-Bezug (Tapetenlösen kann zu Problem werden), glatte Kanten und werden im Trocken- oder Akustikbau verwendet.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Gipswandbauplatte aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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