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Glashütte Gernheim



 

Die Glashütte Gernheim ist ein Standort des Westfälischen Industriemuseums in Petershagen-Ovenstädt.

Der monumentale Kegelturm erinnert an eine Glashütte des 19. Jahrhunderts. Am Steilufer der Weser liegend, gehörte die Glashütte zeitweilig zu den bedeutendsten Fabriken in Nordwestdeutschland. In ihr wurde von 1812 bis 1877 produziert. Nach jahrzehntelanger Restaurierung erfolgte die Eröffnung des Museums am 7. November 1998.

Vorrangig werden die Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Glasbranche im Zeitalter der Industrialisierung dokumentiert. Da sich die Schmelzzeiten der Glasmasse nicht im Voraus berechnen ließ, mussten die Glasmacher jederzeit abrufbereit sein. Von daher war es notwendig, dass die Arbeiter in der Glasbranche in der Nähe der Fabrikationsstätte wohnten. In Gernheim wurden bis 1830 mehr als 30 Wohnungen errichtet. Diese Fachwerkhäuser wurden solide gebaut und boten im Vergleich zu bäuerlichen Kotten recht ordentliche Wohnverhältnisse. Die in jeder Wohnung vorhandenen Dunkelzimmer erleichterten den Glasmachern tagsüber das Einschlafen.

Die Wohnungen waren häufig in langgestreckten Hauszeilen untergebracht. Zu jeder Wohnung gehörten ein Stall und ein Stück Gartenland. Die Glasmacherfamilien waren somit in der Lage, sich zumindest teilweise selbst zu versorgen. In einem der Arbeiterhäuser wird über das Alltagsleben der Glasmacher informiert. Insbesondere geht es hier um Nahrungsgewohnheiten und typische Arbeitskleidung, wobei die Kleidung und auch das Wohnmobilar zum Ausdruck bringen, dass in der Glasbranche Mitte des 19. Jahrhunderts viel Geld verdient wurde.

In den Gernheimer Gebäuden informiert das Museum über den Weg vom Sand zum Glas. So werden die Vorbereitungsarbeiten wie das Herstellen der Formen und das Mischen des Gemenges dargestellt. In einem Arbeiterhaus wird das Alltagsleben von Glasmacherfamilien dargestellt.

Koordinaten: 52° 24' 36" N, 08° 58' 30" O


 
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