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GlasreichDas so genannte Glasreich (schwed. glasriket) im Südosten Schwedens in der historischen Provinz Småland ist ein Zentrum der Glaskunst. Als Hauptstadt gilt die Stadt Växjö im Westen des Glasreiches mit ihrem Glasmuseum. Charakteristisch für das Glasreich sind aber auch kleine, von einer lokalen Glashütte dominierte Orte wie Kosta, Orrefors, Nybro oder Lessebo sowie seine wildreichen Nadelwälder und unzählige fischreiche Seen. Weiteres empfehlenswertes FachwissenDie erste Glashütte in Småland entstand um das Jahr 1628, als Karl Karlsson Gyllenhielm (Halbbruder Königs Gustav II. Adolf) den Glasbläser Paul Gaukunkel aus Deutschland oder den Niederlanden holte, um die Rohstoffe Smålands zu nutzen, die ideal für die Glasproduktion waren (u. a. Quarzsand und Brennholz). Im Laufe der Zeit entstanden mehr als 100 Glasbläsereien, von denen heute noch immer vierzehn existieren und besichtigt werden können. Außerdem gibt es noch eine große Zahl von kleineren Studioglashütten, betrieben von einem oder mehreren Künstlern. Bis heute wird Glas aus dem Glasreich mit dem typischen schwedischen Design in Verbindung gebracht. Neben Gebrauchsglas (Trinkgläser, Vasen, etc.) werden in vielen Glashütten auch Kunstgegenstände gefertigt. Die bekanntesten Glashütten (heute zu einem Konzern gehörig) sind Kosta-Boda und Orrefors. Während Kosta die älteste heute aktive Hütte ist (1742 gegründet), ist Orrefors (1898) für seine innovativen neuen Glastechniken – zum Beispiel Graal (mehrfarbiger Rohling, ein Grundkörper in mehreren Farbschichten, wird durch Sandstrahlen oder Schleifen mit Ornamenten verziert) und Ariel – seit etwa 1915 bekannt. In Orrefors befindet sich die „Riksglasskolan“, die international renommierte Schule zur Ausbildung von Glasbläsern, Glaskünstlern und Unternehmern in dieser Branche. Überwiegend skandinavische Schüler studieren an der Schule, die Ausbildung steht aber weltweit offen. TourismusDas Glasreich ist ein beliebtes Ausflugsziel. Seit dem Jahr 2000 betreut eine eigene Tourismusgesellschaft von elf Glashütten die umfangreichen Angebote. In fast jeder Glashütte im Glasreich ist es möglich, den Glasbläsern bei der Arbeit zuzusehen. Neben dem Werksverkauf bieten viele Hütten im Sommer auch ein typisches Essen unter dem Namen „Hyttsill“ (schwed. Sill = „Hering“) an. Dieses wird in der Regel nach Feierabend gemeinsam in einer großen Gesellschaft zu sich genommen. Beim Hyttsill wird das Essen in den Hüttenöfen zubereitet, welche noch warm von der Arbeit sind. Glashütten im Glasreich (2006)
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Glasreich aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |