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Gmelin-Institut



Gmelin-Institut war die Kurzbezeichnung für das Gmelin-Institut für Anorganische Chemie und Grenzgebiete, zuletzt mit Sitz in Frankfurt am Main. Es war nach Leopold Gmelin benannt, der das gleichnamige Handbuch begründete. Das Institut wurde 1997 geschlossen.

Geschichte und Aufgaben

Das Gmelin Institut entstand 1922 aus einer Arbeitsgruppe der Deutschen Chemischen Gesellschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte das Institut seinen Sitz in Clausthal-Zellerfeld und wurde im Jahr 1946 von der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft übernommen, ab 1948 gehörte es zur Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V.. Seit 1956 war der Sitz des Instituts das Carl Bosch Haus in Frankfurt am Main.

In den Jahren von 1957 bis 1967 war das Institut dem vom damaligen Bundesatomministerium finanzierten Referat Atomkernenergie-Dokumentation (AED) angegliedert das 1961 umbenannt wurde in Zentralstelle für Atomkernenergie-Dokumentation (ZAED).

Die Hauptaufgabe des Gmelin-Instituts und seiner bis zu 120 Mitarbeiter war die Herausgabe von Gmelins Handbuch der anorganischen Chemie und die Wartung und Aktualisierung der inhaltsgleichen Onlinedatenbank auf dem Datenbank-Host STN International, die seit 1984 erstellt wurde.

Ende 1997 wurde die Herausgabe des 'Gmelin' eingestellt und das Institut durch einen Senatsbeschluss vom 14. November 1997 mit Wirkung zum 31. Dezember 1997 aufgelöst, nachdem eine Fusion mit dem FIZ Chemie Berlin gescheitert war. Zum Zeitpunkt der Auflösung arbeiteten noch rund 70 Personen im Institut.

Bis zur Einstellung der Herausgabe waren 760 Bände des Handbuchs mit rund 240.000 Seiten erschienen.

Neben dem 'Gmelin' wurden auch andere Produkte erstellt und vertrieben:

  • ICSD - Inorganic Crystal Structure Database, die 1997 rund 36.000 Kristallstrukturen enthielt und auch über STN online und CD-ROM verfügbar ist.
  • TYPIX Database - die 1997 rund 3.600 kritisch bewertete Datensätze von Strukturtypen anorganischer Verbindungen enthielt und mit denen man kristallographische Daten standardisieren und Beugungsdaten aus Pulveraufnahmen berechnen kann.

Direktoren des Gmelin-Instituts

Quellen

  • Nachkriegsgeschichte Max-Planck-Gesellschaft
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Gmelin-Institut aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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