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GonadoliberinGonadoliberin ist ein Hormon, welches die Synthese und Sekretion der Gonadotropine des Hypophysenvorderlappens stimuliert. Weitere Bezeichnungen für das Hormon sind Gonadorelin (INN), Gonadotropin Releasing-Hormon 1 (GnRH1) oder luteinisierendes Hormon Releasing-Hormon (LH-RH) bzw. follikelstimulierendes Hormon Releasing-Hormon (FSH-RH). Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
StrukturDas Peptidhormon Gonadoliberin besteht aus zehn Aminosäuren, es handelt sich also um ein Dekapeptid. Der Precursor des Peptids hat eine Größe von 69 Aminosäuren.[1] Der Locus der codierenden DNA-Sequenz befindet sich auf dem Chromosom 8. Synthese und SekretionGonadoliberin wird im Hypothalamus synthetisiert und von dessen Neuronen an der Eminentia mediana pulsatil, d. h. in Stößen von 90 bis 120 Minuten, ins Blut abgegeben. Pulsgeber ist der Nucleus arcuatus. Die periodische Form der Stimulierung ist Voraussetzung für die Gonadotropin-Sekretion durch die Hypophyse.[2] WirkungDas Hormon wirkt im Hypophysenvorderlappen über Bindung an einen G-Protein-gekoppelter Rezeptor (gonadotropin-releasing hormone receptor). Dessen Aktivierung bewirkt über den Second Messenger Inositoltriphosphat (IP3) einen Anstieg des intrazellulären Spiegels an Calcium-Ionen (Ca2+), was zur Hormonwirkung, d. h. der Bildung und Sekretion der Gonadotropine des Hypophysenvorderlappens, führt. Der genannte Rezeptor für Gonadoliberin ist auch in der Brustdrüse, den Lymphozyten, Ovar und Prostata ausgebildet.[3] ErkrankungenGenetische Defekte des Gonadoliberin-Rezeptors werden als eine Ursache des hypogonadotrophen Hypogonadismus genannt.[4] Therapeutischer EinsatzFertilitätsstörungenGonadoliberin wird therapeutisch bei Fruchtbarkeitsstörungen bei Frauen eingesetzt, um die Funktion der Eierstöckes anzuregen. Dazu wird das Hormon stoßweise in Intervallabständen von 60-90 Minuten über Injektionspumpen in das Blut gegeben. Bei optimaler Wirkung wird durch das Hormon im Eierstock der Eisprung herbeigeführt. Die alternative Behandlung durch die Gabe von Gonadotropin führt häufig zu Überstimulierungen und Mehrlingsschwangerschaften durch mehrere parallele Eisprünge, dies tritt bei Gonadoliberin-Gabe selten auf. KrebsbehandlungBei einer dauerhaften Gabe von Gonadoliberin-Agonisten (z.B. Buserelin) kommt es zu einer Reduzierung der Gonadoliberin-Rezeptoren, wodurch die Gonadotropinsynthese und -sekretion stark vermindert wird. Als Effekt sinkt die Bildung von Sexualhormonen in den Gonaden und versiegt schließlich vollständig. Dieser Effekt wird bei der Behandlung von Prostata- und Mammakarzinomen sowie bei der Endometriose und Mastodynie genutzt, da die betroffenen Gewebearten (also auch der Krebs) Geschlechtshormon abhängig wachsen. Quellen
Literatur
Kategorien: Peptidhormon | Arzneistoff |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Gonadoliberin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |